Hotel Kaiserin Elisabeth in Feldafing

Joseph Anton Ritter von Maffei, der Gründer der ältesten deutschen Lokomotivfabrik baute das Hotel Strauch in Feldafing. Hierzu suchte er sich einen günstig gelegenen Hügel, von dem aus man den See und die Bergkette im Süden sehen konnte. 1856 wurde das Hotelprojekt realisiert. Nur drei Jahre vorher hatte König Max II. dem Hofgartendirektor Peter Joseph Lenné beauftragt, die Flächen zwischen Feldafing und dem Seeufer als Park anzulegen. Max II. wollte auf diesem Gelände ein neues Schloß erbauen lassen. Nach dem Tod von König Max II. ließ König Ludwig II. allerdings das Schloßprojekt umgehend einstellen und bis dahin entstandenen Bauteile wieder abtragen. Der Park dagegen wurde vollendet.

Das Hotel entwickelte sich sehr gut und schon im Jahr 1876 musste es durch einen Anbau vergrößert werden. Ab 1870 nutzte die Österreichische Kaiserin Elisabeth das Hotel wenn sie in den Sommermonaten auf Besuch zu ihrer Familie an den Starnberger See kam. Das strenge Hofprotokoll verbot es ihr, im Schloß der Eltern in Possenhofen zu logieren. Im Hotel wurden sogar extra für die Kaiserin einige Umbauten getätigt. So wurde für Elisabeth ein Turnzimmer eingerichtet und mit weichen Matten ausgelegt. Auch eine Wendeltreppe wurde eigens für sie installiert, da Elisabeth unter einer starken Angst vor einer Feuersbrunst litt. Im Garten vor dem Hotel soll Elisabeth Florettunterricht genommen haben. Wenn Elisabeth in das Hotel in Feldafing kam, dann herrschte dort der Ausnahmezustand. Meist reiste sie in ihrem eigenen Eisenbahnwagen am Bahnhof Possenhofen an. Dann wurde das gesamte Hotel umgeräumt und für den Aufenthalt der Kaiserin eingerichtet. Elisabeth brachte neben ihren ca. 50 Bediensteten auch gut zwei Dutzend Pferde, eine riesige Garderobe und sogar ihr kaiserliches Geschirr mit. Die Stallungen neben dem Hotel Strauch wurden extra für die Pferde der Kaiserin eingerichtet. Natürlich entsprach auch die Einrichtung des Hotels höchsten Ansprüchen. Sogar Kaiser Franz Josef von Österreich logierte hier einmal und auch Elisabeths Sohn, Kronprinz Rudolf verbrachte hier einige Zeit. Zur Erinnerung an Sisi wurde im Jahr 1900 der Name „Hotel Kaiserin Elisabeth“ für das Hotel genemigt. Elisabeth fühlte sich hier in Feldafing sehr wohl. Sie unternahm Wanderungen (sogar bis hinüber nach Andechs), ließ sich mit dem Ruderboot auf den See hinaus oder zur Roseninsel fahren. Wenn sie am See baden ging, dann wurde das gesamte Ufer im Park gesperrt.