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Schloss Garatshausen am Starnberger See

Hier mietete sich Elisabeth bei ihren Besuchen oft ein

Schloss Garatshausen

Wo bringt man als Kaiserin von Österreich seinen riesigen Hofstaat unter? Wo residiert man standesgemäß, um der Familie in Possenhofen nah zu sein? Schloß Possenhofen war dafür erstens zu klein und ausserdem verbot es die Hofetikette das Elisabeth im Haus ihrer Eltern wohnte. Wohin also mit den vielen Menschen, den Pferden und Kutschen? Diese Frage musste sich auch Kaiserin Elisabeth gestellt haben, wenn sie mit ihrer gesamten Gefolgschaft aus der Wiener Hofburg vor ihrer Schwiegermutter Sophie an den Starnberger See flüchtete. Zum Glück hatte Elisabeths Vater, Herzog Max in Bayern, neben Schloß Possenhofen auch das kleine Hofmarkschloß Garatshausen vom Grafen von La Rosée gekauft.

Dieser hatte das quadratische Gebäude mit seinen vier kleinen Ecktürmen widerrum 1765 vom ursprünglichen Eigentümer, der Hofmarksfamilie Vieregg, übernommen. Gebaut wurde das Schloß in Garatshausen von dem Münchner Patrizier Kaspar Weiler schon in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nachdem Herzog Max das Schloß im Jahre 1834 gekauft hatte, stand es erst einmal für fast 30 Jahre leer. Die Familie hatte ja genug Platz in ihrem Schloß in Possenhofen und eigentlich brauchte man das 2. Schloß in Garatshausen gar nicht. 1867 überließ Herzog Max in Bayern das Schloß dann seinem ältesten Sohn Ludwig. So konnte Elisabeth auf Einladung ihres Bruders Herzog Ludwig dieses Schloß in Garatshausen in den Jahren 1868 und 1869 für ihren Sommeraufenthalt am Starnberger See nutzen. Im Jahr 1869 soll sich dieser „Sommerurlaub“ vom 4. Juli bis zum 17. August hingezogen haben. Meist brachte Elisabeth ihre Tochter Marie Valerie mit in das Fünfseenland. Am Wiener Hof sorgte dies für Empörung, da die Kaiserin und ihre Tochter für sechs Wochen, fern vom Ehemann, Vater und Kaiser Franz Josef, am Starnberger See verweilten – ein Unding!. Ein Zeichen auch dafür, dass Elisabeth sich hier wirklich wohl fühlte und jede Gelegenheit nutzte um Wien den Rücken zu kehren. Die Ausritte, Wanderungen und Bootsfahrten am Starberger See machten der Kaiserin sichtlich mehr Freude als das, durch ein strenges Protokoll geregelte, Leben in der Wiener Hofburg. Hier am See konnte Elisabeth ihren Lieblingsbeschäftigungen nachgehen und ein freies Leben führen – ganz so wie sie es gerne tat. Schon im Jahr 1871 veräusserte Herzog Ludwig dann das Schloß Garatshausen an seine Schwester Marie Sophie Amalie.

Schloss Garatshausen in einer antiken Darstellung aus dem Lenné-Park in Richtung Süden betrachtet

Schloss Garatshausen in einer antiken Darstellung aus dem Lenné-Park in Richtung Süden betrachtet

Elisabeth nutzte das Schloß in Garatshausen ab dem Jahr 1870 nicht mehr, da es zu dieser Zeit bereits das moderne Hotel Strauch (heute Hotel Kaiserin Elisabeth) in Feldafing gab. Dieses lag noch näher an Possenhofen und war ein perfekter Ausgangspunkt für Elisabeths Aktivitäten. Hotel Strauch wurde sogar – extra für die Kaiserin – während der Monate Juni und Juli für alle anderen Gäste gesperrt. So hatte Kaiserin Elisabeth das Hotel alleine für sich und ihr Personal. Schloß Garatshausen ging später in den Besitz der Familie Thurn & Taxis über. Fürst Albert von Thurn & Taxis erneuerte einige Räume und richtete diese sehr elegent ein. Seit 1952 gehörte es Johannes von Thurn & Taxis, und nach dessen Tod seiner Gattin, Fürstin Gloria von Thurn & Taxis.

Schloss Garatshausen

Weitere Informationen

GPS-Koordinaten

47°55’20.4″ Nord

11°17’38.8″ Ost

Anfahrt mit der Bahn:

S-Bahn S6 bis Tutzing. Danach zu Fuß bis Garatshausen

Auskunft: http://www.bahn.de

Anfahrt mit dem Auto:

Von München Richtung Starnberg, ab dort Richtung Tutzing. Von Garmisch Partenkirchen auf der Autobahn A95, Abfahrt Iffeldorf. Dann über Seeshaupt, Bernried, Tutzing nach Garatshausen.

Kontakt:

keine Angabe

Bemerkung:

Schloss Garatshauen ist Teils in Privatbesitz und zum Teil ein Altenheim. Es kann nur von Aussen besichtigt werden. Es gibt aber ein kleines Cafe dort.

Links zu Schloss Garatshausen

Garatshausen Info

http://www.garatshausen-info.de/

Schloss Garatshausen am Starnberger See ist heute in privatem Besitz der Familie Thurn und Taxis

Schloss Garatshausen am Starnberger See ist heute in privatem Besitz der Familie Thurn und Taxis

Eine alte Kohlezeichnung von Schloss Garatshausen mit der nahen Alpenkette im Hintergrund

Eine alte Kohlezeichnung von Schloss Garatshausen mit der nahen Alpenkette im Hintergrund