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Die besten Biergärten im Fünfseenland

Essen und trinken unter freiem Himmel ist am schönsten

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Biergärten im Fünfseenland

Draußen essen und trinken mit königlichem Segen …

Wenn Sie mit einer kühlem Maß (oder zumindest einer Halben) unter einer alten Kastanie sitzen und vielleicht auch Brotzeit machen, dann sind Sie im Zentrum der bayerischen Lebensart angekommen: im Biergarten. In den Sommermonaten gehen die Bayern zum Essen und Trinken gerne aus dem Haus und tun dies unter freiem, am besten weiß-blauem Himmel.

Obazda, Wurstsalat, schöne rote Radieserl, ein großer und üppig gesalzener Radi, Riesenbreze, eine Schinken-Wurstplatte oder ein einfaches Schmalz- oder Schnittlauchbrot, das sind die typischen Biergarten-Schmankerl. In einem richtigen Biergarten darf man seine Brotzeit auch von zu Hause mitbringen. Nur die Getränke müssen im Biergarten gekauft werden. Allerdings kann man auf dieses Recht nicht pochen. Fragen Sie im Zweifelsfall den Wirt!

Biergärten sind Tradition in Bayern und im Fünfseenland

Biergärten haben über 200 Jahre Tradition

Ein Stück bayerische Lebensart mit Geschichte …

Die ersten Biergärten entstanden in München zu einer Zeit, als überwiegend untergäriges Bier getrunken wurde. Dieses muss bei Temperaturen von 4 bis 8 Grad gelagert werden damit es nicht schlecht wird. Kühlhäuser oder Kühlschränke waren noch nicht erfunden, darum wurde das Bier in Bierkellern gelagert, die in den Wintermonaten mit großen Eisblöcken gefüllt wurden, die die Keller kühl hielten. Am besten sollte dieses Eis den ganzen Sommer über bestehen. Die ersten Bierkeller wurden darum an den Flussterrassen der Isar angelegt, weil das Eis im Winter schon dort war. Man hob tiefe Keller aus, in denen das Bier den ganzen Sommer über kühl gelagert werden konnte.

Um die Einstrahlung der Sonne und damit die Erwärmung des Bodens noch weiter zu verringern streute man Kies aus und pflanzte Kastanien. Der Schatten ihrer Blätter sollte den Boden kühl halten. Da Kastanien Flachwurzler sind bestand zudem keine Gefahr für die meist gemauerten Kellergewölbe. Weil kühles Bier viel besser schmeckt als ein ungekühltes begann man schon bald damit den Gerstensaft direkt aus den Eiskellern heraus an die Gäaste auszuschenken. Da es sich im Stehen schlecht trinkt, wurden Bänke und Tische unter die Kastanien in deren Schatten gestellt. Der Biergarten, wie wir ihn heute kennen, war erfunden.

Weil diese neue Form der Bewirtung den Gastwirten die Einkünfte schmälerte, leiteten sie eine diesbezügliche Beschwerde über den Generalkommissär des Isarkreises an König Maximilian I. Joseph (1756 – 1825). Dieser verfügte am 4. Januar 1812, dass aus den Bierkellern weiterhin an das durstige Volk ausgeschenkt werden dürfe, jedoch als Speise einzig das Servieren von Brot gestattet sei. Daraufhin brachten die Münchner den Rest, der zu einer guten Brotzeit gehört, einfach selbst mit in die Biergärten. Dieses königliche Dekret hat bis auf den heutigen Tag in vielen bayerischen Biergärten Tradition.