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Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’
Vor kurzem sind sie aufgetaucht. Plötzlich waren sie wieder da. Fast schon über Nacht könnte man sagen. Die kleinen, sehnlichst erwarteten Häuschen am Straßenrand. Die Spargelhäuschen. Ja, wir müssen den Spargel importieren, weil unser Boden im Fünfseenland zwar gut, aber für Spargel nicht geeignet ist. Da ist der Boden in und um Schrobenhausen wesentlich besser. Und weil man uns im Supermarkt auch gerne griechischen Spargel oder von irgendwo her verkaufen möchte, hatten die Schrobenhausener Spargelbauern, ganz vorne dran die Familie Lohner, die Idee der Selbstvermarktung. Die kommen zwar nicht direkt aus Schrobenhausen, aber aus dem benachbarten Inchenhausen. Die meisten Häuschen im Fünfseenland sind von Familie Lohner, so scheint es mir. Hier wird der frische Spargel direkt vermarktet und an den Kunden gebracht. Täglich frisch und wunderbar lecker stehen die Spargelstängelchen in den Körben für die Kunden bereit. Weiss muss er sein, um so weisser, um so besser. Und quitschen soll er, wenn man die Spargelstangen aneinander reibt. Auch dies ist ein Zeichen für frischen Spargel. Der Spargel (lateinisch: Asparagus) gehört zur Pflanzengattung der Spargelgewächste (Asparagceae) in der es mehr als 220 verschiedene Arten gibt. Früher wurden manche Spargelsorten sogar als Zierpflanzen für Balkon und Garten verwendet. In den Topf kommt meist der Gemüsespargel (lateinisch: Asparagus officinalis). Der Spargel ist eine ausdauernde, krautige Pflanze die kurze Rizome als Überdauerungsorgane bildet. Die Gattung des Spargels stellte 1753 Carl von Linné auf. Dabei ist der Spargel schon seit mehr als 5000 Jahren bekannt. Früher wurde er als Heilmittel bei Husten, Blasenkrankheiten und gegen Geschwüre verordnet. Wahrscheinlich sind es die Römer gewesen, die den Spargel aus dem Süden über die Alpen hier zu uns nach Deutschland gebracht haben. Den Spargel hat es gefreut, denn in der Gegend um Schrobenhausen scheint er sich ja sehr wohl zu fühlen. Spargel wird immer bis zum 24. Juni, dem Johannitag, gestochen. Danach darf er seine Früchte behalten und austreiben. Das Spargellaub wird dann mit einer Fräse in die Spargeldämme eingearbeitet und bildet den Dünger für die kommende Saison. Würde man alle Spargelstangen einer Pflanze bis zur Letzten stechen, so würde der Spargel im nächsten Jahr keine Früchte tragen und man müsste auf diesen kulinarischen Hochgenuß verzichten. So, nun aber auf zum nächsten Spargelhäuschen und eingekauft. Egal ob mit Buttersoße, Sauce Hollandaise, mit Schnitzel oder nur mit Kartoffeln, Spargel ist gesund und ein Hochgenuß. Nutzen Sie die Zeit bis zum Johannitag und genießen Sie den Spargel.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Besser als in diesem Jahr kann der 1. Mai nicht fallen. Freitag, Feiertag, also ein verlängertes Wochenende. Gut, nach dem traditionellen Maibaumaufstellen, das in vielen bayerischen Orten stattfindet, braucht der oder die eine oder andere auch eine kleine Ruhe- und Regenerationspause. Das Maibaumaufstellen ist eine wunderbare Tradition. Schon Tage vorher, wenn der meist blau-weisse Baum fertig ist, muss er bewacht werden, weil andere versuchen ihn zu stehlen. Gelingt dies, muss er gegen eine Brotzeit und Bier ausgelöst werden. Wird er nicht gestohlen, dann wird der geschmückte Baum am 1. Mai von den Burschen des Ortes mit Stangen aufgestellt. Das ist eine richtige Knochenarbeit, denn ein solcher Maibaum hat ein stattliches Gewicht. Oft beginnt das Feiern schon am Abend vor dem 1. Mai, denn das sit die Walpurgisnacht und wie allseits bekannt sein dürfte, tanzen in dieser Nacht die Hexen auf dem Blocksberg. In Bayern nennt man diese Nacht auch Freinacht und Sie sollten alles, was nicht fest ist im Haus oder der Garage verstecken. Denn in der Freinacht ziehen Menschen durch die Gegend und verstecken Gartentore, Gartenmöbel und eben alles, was nicht fest ist. Manchmal sind die Späße etwas fragwürdig, aber meist sind sie wirklich zum lachen. In Seeshaupt wurde vor Jahren einmal die komplette Biergartenbestuhlung eines Restaurants auf einer Verkehrsinsel aufgebaut. So etwas fällt unter die Kategorie „guter Freinachtscherz“. Einer Legende nach, sind Menschen, die am ersten Mai geboren sind, gegen alle Kräfte von Hexen immun. Das soll daran liegen, dass die Hexen nur Macht über Menschen haben, bei deren Geburt sie dabei waren. Nachdem die Hexen aber in der Walpurgisnacht ausgiebig getanzt und gefeiert haben, konnten sie am ersten Mai nicht bei den Geburten anwesend sein. Ich habe am 1. Mai Geburtstag und fühle mich gegen alle Zauber und Hexen bestens gewappnet. Der 1. Mai ist aber auch Tag der Arbeit, auch wenn an diesem immer frei ist. Manche nennen den 1. Mai auch Kampftag der Arbeiterbewegung. Gekämpft wird an diesem Tag oft auch in Berlin. Dort finden am ersten Mai immer Demonstrationen statt, die sehr oft in regelrechten Gewaltorgien ausarten. Molotow-Cocktails werden geworfen und Autos angezündet. Da lob ich mir doch die bayerische Gemütlichkeit, das Maibaumaufstellen, da wird nur demonstriert, wie stark man ist und welch großen baum man aufstellen kann und danach zeigen die Burschen, wie viel Bier sie vertragen. Naja, jeder mag’s halt anders. In diesem Sinn: einen wunderschönen 1. Mai 2015!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Neulich auf irgendeiner Wiese im Fünfseenland: „Gugg ma Klaus-Dieter, die hübschen, jelben Blümschen, da sieht man doch, dat hier die Welt noch in Ordnung is. Dat is hier ja alles janz übersäht davon! Wie ’n jelber Persertebbisch!“. Aha, sauber! Gelbe Perserteppiche im Fünfseenland, die auf den Wiesen ausgebreitet wurden. Liebe Leute, ich sag Ihnen jetzt nicht, dass das gelbe Blümchen ein Löwenzahn (lateinisch Taraxacum) ist, meist ein Gewöhnlicher Löwenzahn, außer er hat einen ganz dünnen Stil, dann ist es meist ein Löwenzahn (lateinisch Leontodon). Klingt komisch, ist aber so. Es gäbe da übrigens auch noch eine große Zahl weiterer Löwenzähne, oder sagt man Löwenzahne? Der Duden sagt Löwenzähne. Gut! Aber zurück zu Klaus-Dieter, seiner Gattin und den hübschen jelben Blümchen, die für viele Touristen ein Zeichen von heiler Welt und unberührter Natur sind. Da muss ich Sie leider enttäuschen, denn der Löwenzahn ist eine Zeigerpflanze, Zeiger von anzeigen. Der Löwenzahn zeigt speziell einen hohen Stickstoffgehalt im Boden an. Wenn der Gärtner also über den Löwenzahn in seinem Reich schimpft, sollte er vielleicht etwas weniger düngen. Denn fast alle Dünger enthalten Stickstoff und den liebt der Löwenzahn. Die Gattin von Klaus-Dieter müsste also korrekt sagen „ach gugg ma die herrlisch jedüngt Wiese, da is sischerlisch ’n rischtischer Haufen Gülle drauf!“. Auf gut bayerisch: absolut zuviel geodelt die Wiese. Überdüngt, am Ende, fertig. Ein bisserl Gras und Löwenzahn, viel mehr wächst auf dieser Wiese nicht, weil es den meisten anderen Pflanzen schlecht wird, wenn sie eine solche Stickstoffüberdosis durch ihre Wurzeln verabreicht bekommen. Einige sterben gleich ab und kommen nie wieder. Aber macht ja nichts, das ist ja nur das Futter für die Rinder. Da hoffe ich nur, dass der Löwenzahn den Stickstoff nur anzeigt und nicht am Ende auch noch aufnimmt. Weil, ansonsten würden ja, ganz theoretisch, bei uns lauter Stickstoffrinder in den Ställen stehen. Aber das weiss ich nicht, da bewege ich mich jetzt auf sehr dünnem Eis, auch wenn das seit Beginn des Frühlings längst verschwunden ist. Jedenfalls sind diese gelben Wiesen nicht schön sondern eben höchstenfalls überdüngt. Eine gesunde und natürliche Wiese sieht ganz anders aus. Weniger Gelb, viel weniger Gelb. Dafür mehr Weiss und Grün und bunt, ja viel bunter sogar. Aber richtige, gesunde Wiesen findet man ja eh kaum mehr. In diesem Sinn: nehmen Sie sich vor dem Gelb in Acht …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wer an Schönwettertagen derzeit auf den Starnberger See, Ammersee oder den Pilsensee schaut, der sieht schon die ersten weißen Segel in der Sonne leuchten. Ja, manche haben ihre Boote schon wieder im See. Viele andere sind noch mit dem Refit beschäftigt. Allerorts wird geschliffen, gestrichen, poliert und so weiter. Es ist ja auch jedes Jahr eine gewaltige Arbeit um ein Schiff für die Saison fertig zu machen. Da muss das Unterwasserschiff abgeschliffen werden um dann einen neuen Antifouling-Anstrich zu bekommen. Das Deck muss geschruppt werden, diverse Schoten eventuell ausgetauscht und jede Menge Holz mit Bootslack lackiert und aufgefrischt werden. Wenn all diese Arbeiten zur Zufriedenheit des Kapitäns erledigt sind, dann kommt der Weg zum Kranen. Dabei werden die Schiffe auf ihren Trailern oder einem Werftbock zur nächsten Werft gefahren um sie mit einem Kran ins Wasser zu heben. Nur kleinere Boote kann man mittels eines Slipwagens einfach ins Wasser fahren. Größere brauchen eben einen Kran und am Starnberger See gibt es jede Menge größere Boote. Die Schiffsbewegungen Richtung Werft sehen manchmal schon etwas abenteuerlich aus, traut man den Hängern doch oft nicht zu, dass sie das Tonnenschwere Boot überhaupt tragen können. Aber da täuscht man sich, diese Trailer halten wesentlich mehr aus als man sich zu träumen wagt. Hierbei muss von Seiten der Ordnungshüter gelegentlich auch mal ein Auge zugedrückt werden, denn bei so manchem Trailer geht ein Licht nicht oder ist der TÜV abgelaufen. Gut, für eine zweimalige (das Schiff muss Ende der Saison auch wieder zurück) fahrt zur Werft kann man da schon auch einmal wegsehen. Ist das Boot dann in der Werft angekommen, muss man auf ein bisschen freie Zeit bei den Mitarbeitern hoffen, damit sie es in den See heben. Diese sind derzeit nämlich im Dauerstress, weil durch das schöne Wetter alle und ganz schnell ihre Boote im See haben möchten. Darum herrscht in den Werften im April und Mai Hochbetrieb und es wird sicherlich mehr als 8 Stunden am Tag gearbeitet. So ist das eben an einem See mit vielen Segelbooten, irgenwann müssen sie rein und irgendwann wieder raus. Derzeit eben rein und darum sieht man auch im Moment so viele Schiffsbewegungen im Fünfseenland. An Land eben und noch nicht auf den Seen. Aber bald sind alle Boote im See und man sieht die Schiffsbewegungen wieder nur auf dem Wasser, in Form von vielen, weißen Segeln, die in der Sonne blitzen. Wir wünschen allen eine tolle Segelsaison 2015 und geben Sie auf sich und andere acht!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Er war der Bruder des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach. Bei den Vornamen wurde, typisch für den Adel, nicht gespart. Otto wurde in der Münchner Residenz geboren. Das Kind kam 2 Monate zu früh. Damals eigentlich schon ein Todesurteil aber Otto schien ein zähes Kind gewesen zu sein und überlebte. Seine Eltern waren König Maximilian II. von Bayern undMarie Friederike von Preußen. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Otto gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig größtenteils auf Schloss Hohenschwangau. In den Sommerferien zog man in die königliche Villa des Vaters in Berchtesgaden. Otto durchlief eine militärische Ausbildung und wurde schon mit 15 Jahren Unterleutnant. 1864, mit 16 Jahren erfolgte die Beförderung zum Oberleutnant. Nachdem König Maximilian II., Vater von Ludwig und Otto, am 10. März 1864 starb, wurde Ottos Bruder Ludwig zum bayerischen König gekrönt. Im Jahr 1865 wurden bei Otto erste Anzeichen einer Geistskrankheit festgestellt. Mit 18 Jahren wurde Otto zum Hauptmann befördert und nahm sowohl am Deutschen Krieg als auch am Deustch-Französischen Krieg teil. Otto war ein überzuegter Mann des Militär, was auch zu diversen Zerwürfnissen mit seinem friedliebenden Bruder Ludwig II. führte, der den Krieg verabscheute und hasste. Die Kriege traumatisierten Otto schwer und kurz nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges begann sich Ottos geistiger Zustand dramatisch zu verschlechtern. Otto vermied zunehmend Begegnungen mi fremden Menschen und wurde bald schon unter ärztliche Aufsicht gestellt. 1872 wurde er offiziell als geisteskrank eingestuft und ab 1873 im südlichen Pavillion von Schloss Nymphenburg interniert. Nachdem er 1875 seinen Betreuern entkommen war und beim Fronleichnams-Gottesdienst des Erzbischofs eine groteske Szene aufführte, wurde endgültig klar, dass er nicht mehr in die Öffentlichkeit entlassen werden konnte. Ab 1880 und bis zu seinem Tod im Jahr 1916 wurde Otto I. in Schloss Fürstenried dauerhaft interniert. Gerüchte sagen, man würde in diesem Schloss heute noch die Krazspuren an den Türen sehen, die Otto I. mit seinen Fingernägeln hinterlassen hätte. Obwohl Otto I. geisteskrank war, wurde er nach dem Tod seines Bruders, Ludwig II., am 13. Juni 1886 als offizieller Thronfolger zum König gekrönt. Die Staatsgeschäfte allerdings führte Prinzregent Luitpold. Ottos Krankheit war mittlerweile soweit fortgeschritten, dass er seine eigene Inthronisierung nicht verstand. Heute, am 27. April 2015 würde Otto I. König von Bayern, seinen 167. Geburtstag feiern. Dazu gratulieren wir ganz herzlich und sagen Happy Birthday Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Alter Schwede, war das ein Regen in der letzten Nacht! Ich habe gestern meine Wasserfässer aufgestellt und heute sind alle voll. Das war auch selten so. Der Natur tut es gut, sie braucht Wasser. In den letzten Tagen war der Boden zu trocken. Ab heute können wir bei der grünen Explosion draußen förmlich zusehen. Alleine von gestern Abend bis heute Morgen hat sich das grüne Schillern vervielfacht. In den nächsten Tagen wird es ganz gewaltig anschieben. Alles sieht grün und frisch aus; herrlich! Diese Woche brechen die letzten Tage einer ganz besonderen Bewachung an. Nicht von etwas Grünem sondern von etwas Blau-Weissem. Noch vier Tage und fünf Nächte müssen die Maibäume bewacht werden, bevor sie am Freitag, dem Maifeiertag dann aufgestellt werden. Bis dahin ist Gefahr im Verzug, denn überall wird versucht die Wachen zu überlisten und den Baum zu „entführen“. Gelingt dies, gibt es zum Auslösen eine g’scheite Brotzeit und einige Bier dazu. Das ist schon ein richtig toller Brauch. Sowohl das Maibaumklauen als auch das Maibaumaufstellen. Wenn es allerdings mit unserer deutschen Bürokratie so weitergeht, könnte diese Tradition bald aussterben. Wie der Münchner Merkur berichtet, muss der Transport eines Maibaums angemeldet werden. Weil es ein Schwertransport ist. Auch der Maibaumklau soll am besten vorher bei den Behörden genehmigt werden. Das macht irgendwie keinen Sinn, dann kann der Baum ja nicht mehr geklaut werden, wenn vorher schon alle wissen wann das passieren soll. Natürlich sind diese Genehmigungen auch nicht kostenfrei. 35 Euro müssen die Vereine oder Burschenschaften dafür bezahlen. Ein Irrsinn! Und mal ehrlich, nur weil etwas genehmigt ist, ist es darum nicht weniger gefährlich. Und wenn das ganze schon angeblich so gefährlich sein soll, dann wundert es mich wirklich wie Generationen unserer Vorfahren diese Tradition überleben konnten. Aber es ist ja allerorts zu sehen, dass wir langsam aber sicher in Bürokratie ersticken. Das ist nicht schön. Also: weg mit der Bürokratie! Eine traurige Nachricht erreicht uns am heutigen Sonntag. Die ganze Woche über hatten Einsatzkräfte mit Spezialgerät nach einem verschwundenen Ruderer im Starnberger See gesucht. Der 13-Jährige hatte sich wohl bei einem Training von seiner Gruppe entfernt. Sein Verschwinden fiel den Trainern erst viel später auf. Kurz danach wurde sein Ruderboot treibend im See gefunden. Es war nicht gekentert und der Junge musste seine Fußschlaufen bewusst gelöst haben. Warum und wieso wird sich wohl nicht mehr abschließend klären lassen. Am Samstagabend konnte die Leiche des Jungen laut Münchner Merkur in 35 Meter Wassertiefe geortet und geborgen werden. Ein tragischer Unfall. Man kann an dieser Stelle den Eltern und Angehörigen des Jungen nur viel, viel Kraft wünschen. So wunderschön der Starnberger See ist, so gefährlich kann er auch bei Zeiten sein. Das sollte man nie außer Acht lassen. So, dass war es wieder mit dem Stammtischgeplauder für diesen Sonntag. Das Wetter ist nicht so schlecht wie angekündigt und darum sollten Sie jetzt einfach raus gehen und genießen …
Autor: cam für fuenfseenland.de
Am Ortseingang in Seeshaupt, von St. Heinrich kommend, liegt das Lido-Gelände. Es ist, ja sagen wir, nicht gerade ein Schmuckstück für die Tourismusgemeinde am Starnberger See im Fünfseenland. Schon vor mehreren Jahrzehnten wurde das alte Hotel Lido abgerissen, weil es in die Jahre gekommen war. Danach stand nur noch der Flachbau am See mit Restaurant. Dieses war Anfangs immer gut besucht, allerdings in der letzten Zeit immer seltener geöffnet. Diverse Umbaumaßnahmen brachten nicht die gewünschten Erfolge. Nun liegt also links der Straße das komplett baufällige Gebäude mit der alten Turbine, die einst für die Stromgewinnung eingesetzt wurde und rechts ein großer Kiesplatz auf dem Segelboote im Winterlager stehen. Anfangs sollte auf dem Areal ein großes Hotel errichtet werden. Dieses war mit seiner Bettenzahl vielen Menschen hier zu groß. Verständlich, ein Hotel muss ja auch irgendwie zum Ort passen. Mittlerweile hat man sich auf ein kleineres Hotel im Gutshofstil, bestehend aus mehreren Gebäuden, geeinigt. Das könnte wirklich hübsch werden. Nun gibt es aber auch noch das alte, baufällige Mühlengebäude und das umliegende Gelände mit den Wehranlagen. Der aktuelle Besitzer möchte nun, laut Protokoll der Gemeinderatssitzung, das Wasser zur Stromgewinnung nutzen. Eine sehr gute Idee, denn an dieser Stelle stand, wie in diesem Artikel zu lesen, schon seit mindestens 400 Jahren die Seeshaupter Mühle. Hier jedoch scheinen wieder einige Ansichten zu kollidieren. Naturschützer wollen eine Fischtreppe, damit die Fische in die Osterseen zum Laichen schwimmen können. Das ist wichtig! Keine Frage. Andere wollen, wenn schon Energie, dann immer das Maximum. Irgendwie bekommt man den Eindruck, dass regenerative Energie und Naturschutz nicht zusammenpassen. Seltsam oder? Eine Bereicherung für Seeshaupt wäre ein schönes Mühlengebäude mit einem Mühlrad zur Energiegewinnung. Damit erreicht man zwar nicht den höchsten Wirkungsgrad aber auch keinen Schlechten. Damit wäre der Historie dieses Ortes Rechnung getragen, es könnte ein Teil der benötigten Energie für das Hotel erzeugt werden und ein Mühlrad ist auch mit Fischen vereinbar. Außerdem wäre es eine Attraktion für Urlauber und Besucher, die im besten Fall noch auf Informationstafeln über die viele hundert Jahre alte Geschichte der Seeshaupter Mühle informiert werden könnten. Damit wäre allen geholfen. Ich bin gespannt ob diese Dinge irgendwann miteinander vereinbar sind.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Vorgestern, pünktlich zum 70. Todestag, wurde im Rathaus der Gemeinde Tutzing eine Ausstellung über Albrecht Haushofer eröffnet, die dort noch bis zum 03. Juli 2015 zu sehen ist. Doch wer war Haushofer? Albrecht Georg Haushofer wurde am 7. Januar 1903 in München als einer von zwei Söhnen des königlich bayerischen Offiziers und Geographen Karl Haushofer (1869 – 1946) und dessen Frau Martha, geborene Mayer-Doss geboren. Nach dem Abitur am humanistischen Theresien-Gymnasium in der Landeshaupstadt München studierte Albrecht Haushofer Geographie und Geschichte und promovierte 1924 mit seiner Arbeit „Pass-Staaten in den Alpen“. In den folgenden Jahren wurde er Assistent des bekannten Geographen und Geologen Albrecht Penck bevor er von 1928 bis 1940 Generalsekretär der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin wurde. Haushofer gab in dieser Zeit auch die Hauseigene Zeitschrift der Gesellschaft heraus. Obwohl Haushofer sogenannter „Vierteljude“ und damit von vielen höheren Posten ausgeschlossen war, gelang es durch Intervention von Rudolf Hess, der eng mit Haushofers Vater befreundet war, eine Dozentur für Geopolitik an der Hochschule für Politik in Berlin zu bekommen. Obwohl Albrecht Haushofer große Bedenken gegen das neue Regime in Deutschland hegte, nahm er die Stelle an. Geleitet wurde dieser Entschluss von der Hoffnung, durch seine Arbeit die Aussenpolitik beeinflussen zu können. Die Gefahr für den Frieden in Europe, der durch das nationalsozialistische Regime ausging erkannte Haushofer bereits sehr früh. Als Teile der Hochschule für Politik in die Auslandswissenschaftliche Fakultät der Berliner Universität überführt wurden bekam Haushofer dort eine Professur für Politische Geographie und Geopolitik. Ab 1934 war Albrecht Haushofer für die Dienststelle Ribbentrop tätig, für die er in geheimen, politischen Missionen nach Großbritanien, Südosteurope aund Japan reiste. Ab Mitte der 1930er Jahre hatte Haushofer zunehmend Kontakt zum politischen Widerstand und zu Regimekritikern. Er musste jedoch auch erkennen, dass seine Hoffnung, die Aussenpolitik beeinflussen zu können, vergebens waren. Nach Rudolf Heß’s Englandflug am 10. Mai 1941 wurde Haushofer verdächtigt, an den Vorbereitungen beteiligt gewesen zu sein. Er wurde daraufhin für einige Wochen verhaftet und blieb danach unter Aufsicht der Gestapo. Nach dem Attentat am 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler wurde Haushofer als vermeintlicher Mitverschwörer von der Gestapo gejagt und floh nach Machtelfing in Bayern. Dort entkam er noch einmal seinen Jägern, wurde jedoch am 7. Dezember 1945 in Mittergraseck verhaftet und in das Gefängnis Lehrter Strasse in Berlin-Moabit gebracht. Kurz vor der Befreiung Berlins wurde er in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 bei einem Marsch vom Gefängnis in das nahe Prinz-Albrecht-Palais von einem SS-Rollkommando ohne vorherigen Prozess durch Genickschuss ermordet. Mit ihm starben auch weitere, ausgewählte Gefangene wie der Jurist Klaus Bonhoeffer und der Pionier des Luftrechts Rüdiger Schleicher. Heinz Haushofer fand an dieser Stelle später im Mantel seines Bruders einige Schriftstücke mit 80 Gedichten, die Albrecht Haushofer in seiner Haft verfasste. Diese wurden 1946 unter dem Titel „Moabiter Sonette“ veröffentlicht. Gleichzeitig zur Ausstellung über Albrecht Haushofer erscheinen auch zwei Bücher über ihn. Albrecht Haushofer ist in einem Ehrengrab auf dem Kriegsgräberfriedhof Wilsnacker Straße in Berlin-Moabit beigesetzt.
„Albrecht Haushofer – Im Auge des Zyklon“ von Gertraud Meyer
„Zuflucht Heimat – Albrecht Haushofer und das Werdenfelser Land“ von Stephanie Salzmann und Ulrich Schlie
Beide Bücher sind in der Buchhandlung Held in Tutzing erhältlich
Die Ausstellung ist bis 03. Juli 2015 während der Öffnungszeiten des Rathauses Tutzing zu besichtigen
Autor: cam für fuenfseenland.de
Gestern Abend schon zogen die ersten Wolken am Himmel über dem Fünfseenland hin und her. Davor war er für einige Tage wolkenlos und man hatte das Gefühl, der Sommer wäre bereits ausgebrochen. Schön warm ist es gewesen. Fast war man schon geneigt, Badehose und Handtuch aus dem Schrank zu holen und an den See zum Baden zu radeln. Gut, bei den ersten Schritten ins Wasser wäre dieser Plan trotz wolkenfreiem Himmel druchkreuzt worden, aber die Vorstellung war einfach zu schön. Heute sollen, so sagte man gestern die Wolken dichter werden. Da ich diesen Artikel schon gestern geschrieben habe, können Sie heute überprüfen, ob es wirklich stimmt, dass es bewölkt wird, Pardon ist, also jetzt, heute. Der Wetterbericht hat dies zumindest gestern (von heute aus gesehen) so vorhergesagt. Nicht nur das, der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage noch viel schlimmere Dinge voraus. Da würde man über eine blose Bewölkung nur müde schmunzeln können, solche Dinge sagt er voraus. Falls es heute wolkig (siehe einige Zeilen weiter oben) ist, dann können wir eventuell auch davon ausgehen, dass der Wetterbericht bei der weiteren Prognose Recht behalten wird und dann, wie gesagt, müde schmunzeln. Denn auf gut bayerisch, soll es ab dem Wochenende ein richtiges Sauwetter geben. Wolken, Regen, ja bis hin zu Schneefall könnte da alles dabei sein. Pfui Deifi! Des braucht jetzt ja auch niemand oder? Manche Medien sprechen gar von einem neuen Wintereinbruch und ich hoffe doch, dass sie übertreiben. Andererseits und das stimmt mich nachdenklich, wir haben ja erst etwas mehr als Mitte April und sogesehen ist das nicht ausgeschlossen. Auch wenn uns das nicht gefällt. Denn eigentlich war das Wetter der letzten Tage fast zu gut für die Jahreszeit, also zu warm. Wenn man jedoch die letzten Jahre ansieht, dann wäre es auch nicht unüblich, wenn diese paar Tage im April unser gesamter Sommer gewesen wären… Nicht auszudenken. Mir liegt ja immer die Prognose des Starnberger Wetterpropheten Josef Jägerhuber in den Ohren, der diesen Sommer als fürchterlich nass prognostizierte. Bislang habe ich mir mit der alten Bauernweisheit „Gründonnerstag weiss, Sommer wird heiß“ den Glauben erhalten. Am Ende liegt hier ein Übersetzungefehler vor und es hieß eigentlich „Gründonnerstag weiss, Sommer wird Scheiss“. Da hat dann irgendwann jemand gesagt „das kann man aber soch auch nicht überall schreiben“. Naja, hilft alles nichts, der einzige wahre Satz hierzu ist „man muss das Wetter nehmen wie es kommt, ändern kann man es eh nicht“. So ist es wohl … In diesem Sinn, sag zum Abschied leise Servus zum schönen Wetter.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Ja doch, irgendwie hat sie schon auch etwas mit dem Fünfseenland zu tun. Schließlich lebten ihre Großeltern in einem wunderbaren Schloss in Possenhofen am Starnberger See und auch ihre Mutter war hier zumindest zum Teil aufgewachsen. Man verband sie jedoch mehr mit Ungarn als mit dem schönen Alpenvorland. So war es der Wunsch ihrer Mutter. In der Öffentlichkeit wurde sie sogar das „ungarische Kind“ genannt. Von wem ich spreche? Von Marie Valerie Mathilde Amalie von Österreich. Das vierte Kind des österreichisch-ungarischen Herrscherpaares Franz Joseph I. und seiner Frau, Elisabeth, genannt Sisi. Marie Valerie, die am 22. April 1868 in Ofen (Ungarn) geboren wurde, sollte ein Geschenk der Kaiserin Elisabeth an Ungarn sein, dessen Königin sie war. Seit Jahrhunderten war kein königliches Kind mehr in Ungarn zur Welt gekommen und darum bestand Elisabeth darauf ihr viertes Kind in Ungarn zur Welt zu bringen. Sie liebte das Land und war in hohem Maß an der Aussöhnung zwischen Österreich und Ungarn beteiligt. Die Ungarn wiederum spürten, wie nahe Elisabeth ihnen stand und liebten auch sie. Elisabeth verbrachte viele Monate des Jahres in ihrem Schloss in Gödölő, 25 Kilometer nordöstlich der ungarischen Hauptstadt Budapest und traf sich dort häufig mit Graf Gyula Andrássy. Andrássy war ursprünglich ein Aufständiger gegen das Haus Habsburg aber die Freundschaft zwischen ihm und Elisabeth und Elisabeths Interventionen bei ihrem Mann, Kaiser Franz Joseph, trugen schlussendlich nicht unwesentlich zum österreichisch-ungarisch Ausgleich bei. Diese enge Freundschaft mag auch die Mutter der Gerüchte sein, Marie Valeries Vater wäre nicht Kaiser Franz Joseph sondern Gyula Andássy. Dieses Gerücht fand jedoch nie eine Bestätigung. In späteren Jahren lehnte Marie Valerie allerdings alles ungarische ab. Sie wurde von Elisabeth, die fließend ungarisch sprach, in dieser Sprache aufgezogen. Später sprach sie mit ihrem Vater nur noch Deutsch. Am 31. Juli 1890 heiratete sie den Erzherzog Franz Salvator von Österreich-Toskana. Die beiden hatten Anfangs eine wunderbar funktionierende Ehe und 10 gemeinsame Kinder. Später ließ sich Franz Salvator mit anderen Frauen ein, was die Ehe zunehmend zerrüttete. Im Jahr 1924 starb Marie Valerie an Lympfdrüsenkrebs. Heute, am 22. April würde Marie Valerie Mathilde Amalie von Österreich ihren 147. Geburtstag feiern und sicherlich würde man es ordentlich krachen lassen. Wir sagen jedenfalls Happy Birthday Marie Valerie Mathilde Amalie!
Autor: cam für fuenfseenland.de