1. Mai, Maifeiertag und Maibaumaufstellen

Am 1. Mai werden die Maibäume aufgestelltBesser als in diesem Jahr kann der 1. Mai nicht fallen. Freitag, Feiertag, also ein verlängertes Wochenende. Gut, nach dem traditionellen Maibaumaufstellen, das in vielen bayerischen Orten stattfindet, braucht der oder die eine oder andere auch eine kleine Ruhe- und Regenerationspause. Das Maibaumaufstellen ist eine wunderbare Tradition. Schon Tage vorher, wenn der meist blau-weisse Baum fertig ist, muss er bewacht werden, weil andere versuchen ihn zu stehlen. Gelingt dies, muss er gegen eine Brotzeit und Bier ausgelöst werden. Wird er nicht gestohlen, dann wird der geschmückte Baum am 1. Mai von den Burschen des Ortes mit Stangen aufgestellt. Das ist eine richtige Knochenarbeit, denn ein solcher Maibaum hat ein stattliches Gewicht. Oft beginnt das Feiern schon am Abend vor dem 1. Mai, denn das sit die Walpurgisnacht und wie allseits bekannt sein dürfte, tanzen in dieser Nacht die Hexen auf dem Blocksberg. In Bayern nennt man diese Nacht auch Freinacht und Sie sollten alles, was nicht fest ist im Haus oder der Garage verstecken. Denn in der Freinacht ziehen Menschen durch die Gegend und verstecken Gartentore, Gartenmöbel und eben alles, was nicht fest ist. Manchmal sind die Späße etwas fragwürdig, aber meist sind sie wirklich zum lachen. In Seeshaupt wurde vor Jahren einmal die komplette Biergartenbestuhlung eines Restaurants auf einer Verkehrsinsel aufgebaut. So etwas fällt unter die Kategorie „guter Freinachtscherz“. Einer Legende nach, sind Menschen, die am ersten Mai geboren sind, gegen alle Kräfte von Hexen immun. Das soll daran liegen, dass die Hexen nur Macht über Menschen haben, bei deren Geburt sie dabei waren. Nachdem die Hexen aber in der Walpurgisnacht ausgiebig getanzt und gefeiert haben, konnten sie am ersten Mai nicht bei den Geburten anwesend sein. Ich habe am 1. Mai Geburtstag und fühle mich gegen alle Zauber und Hexen bestens gewappnet. Der 1. Mai ist aber auch Tag der Arbeit, auch wenn an diesem immer frei ist. Manche nennen den 1. Mai auch Kampftag der Arbeiterbewegung. Gekämpft wird an diesem Tag oft auch in Berlin. Dort finden am ersten Mai immer Demonstrationen statt, die sehr oft in regelrechten Gewaltorgien ausarten. Molotow-Cocktails werden geworfen und Autos angezündet. Da lob ich mir doch die bayerische Gemütlichkeit, das Maibaumaufstellen, da wird nur demonstriert, wie stark man ist und welch großen baum man aufstellen kann und danach zeigen die Burschen, wie viel Bier sie vertragen. Naja, jeder mag’s halt anders. In diesem Sinn: einen wunderschönen 1. Mai 2015!  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.