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Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’
Es ist Sonntag, die Frühmesse ist längst vorüber, die 10 Uhr-Messe hat eben begonnen. Draußen hängt dicker Nebel über der Landschaft und verhindert jeden Weitblick. Von den Bäumen fallen dicke Tropfen. Die Sicht beträgt nur wenige Meter. Alles ist weiss. Es ist Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt. Evangelischer Gedenktag für die Verstorbenen. Das Wetter passt dazu. Totensonntag ist immer der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag. Nächstes Wochenende ist es also wieder soweit. Die Adventszeit beginnt. Dann sind es noch vier Wochen bis Weihnachten. Weihnachtliche Stimmung habe ich noch nicht. Es ist der Beginn der stad’n Zeit. Meist sind diese vier Wochen jedoch alles andere als stad, also still. Meist sind sie von Hektik und allgemeiner Betriebsamkeit geprägt. Shoppingwahnsinn statt Besinnlichkeit. Konsumterror statt innerer Einkehr. Aber die Stade Zeit beginnt erst nächste Woche. Wir haben also noch eine Woche Ruhe. Dann beginnen auch die Weihnachtsmärkte, Christkindlmärkte sagt man bei uns hier dazu. Glühwein und Kletzenbrot. Krippenspiel und Adventskränze. Meist jedoch heißer Caipirinha und Bratwürste. Schnee fehlt sehr oft an den Weihnachtsmärkten. Spüren wir hier den Klimawandel oder bilde ich es mir nur ein, dass es früher immer Schnee hatte vor Weihnachten? Ob die Sonne sich heute noch einmal durch den dicken Nebel kämpft? Ein paar Sonnenstrahlen würden gut tun. Schon wegen dem Vitamin D Haushalt. Der kommt ja bekanntlich in den Wintermonaten immer ein wenig zu kurz. Ist aber auch wirklich immer dunkel. Morgens, abends und manchmal den ganzen Tag. Am besten zu Hause bleiben. Am besten gleich im Bett?! Ich werde abwarten, ob sich der Nebel auflöst, etwas Musik hören. In den Zeitungen, die heute nicht erscheinen steht auch nichts interessantes. Lassen wir es ruhig angehen. Versuchen wir schon jetzt ein wenig still zu sein. Sozusagen als Vorbereitung auf die Stade Zeit. Als Übung. Wir wünschen Ihnen einen stillen und geruhsamen Sonntag, den 23. November 2014. Und, gehen Sie raus wenn sich die Sonne blicken lässt. Denken Sie an das Vitamin D!
Autor: mc
Der tragische Tod des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. im Starnberger See gibt auch gut 130 Jahre nach der Königskatastrophe immer noch Anlass für Spekulationen und Verschwörungstheorien. Gelegentlich aber auch neue An- und Einsichten. Alfons Schweiggert und Erich Adami haben die jüngsten und aktuellsten Erkenntnisse zum Tod König Ludwigs II. mit kriminalistischer Genauigkeit minutiös zusammengestellt und in ihrem Buch „Ludwig II. Die letzten Tage des Königs von Bayern“ im München Verlag veröffentlcht. Schweiggert und Adami sind objektiv. Das ist gut und wichtig bei diesem Thema! Sie recherchieren akribisch, was im Fall Ludwig und seiner Entmachtung auch unbedingt notwendig ist. Die Informationen liegen unter Zentimeter dickem Staub in den Archiven vergraben und es erscheint auch heute noch so, als sollten manche auch unter dieser Schicht des Vergessens begraben bleiben. Schweiggert und Adami haben sie alle gesammelt. In „Ludwig II.“ zeichnen sie ein detailiertes Bild der letzten Tage des Königs. Von der Vorbereitung des Gutachtens durch Dr. von Gudden und dessen Assistenten über die beiden Fangkommisionen bis zur Internierung des Königs in Schloss Berg und seinem Tod, zwei Tage später, gemeinsam mit dem angesehenen Psychiater von Gudden. Es werden unzählige Telegramme zitiert und Zeugenaussagen aus der Zeit vor und nach dem Todesfall wiedergegeben. Schweiggert und Adami versuchen die letzten Tage und Stunden minutiös zu rekonstruieren, was ihnen auch ausserordentlich gut gelingt. Das Buch beginnt bei der Verschuldung des Königs, als Ursache für das Ministerium Lutz, über eine Entmündigung nachzudenken und sich nach einem Psychiater zu erkundigen. Der Leiter der Münchner Kreisirrenanstalt, Dr. Bernhard von Gudden, der Ludwigs geisteskranken Bruder Otto betreut, ist seit langem überzeugt, dass auch Ludwig selbst krank ist. Er bereitet durch das von ihm erstellte Gutachten die Grundlage für die Entmündigung und Internierung des Monarchen. Nachdem die erste Fangkommision bei der Festsetzung des Königs in Neuschwanstein desaströs versagt, bringt die 2. Fangkommision Ludwig II. in der regnerischen Nacht vom 11. auf den 12.06.1886 nach Berg am Starnberger See. Das Schloss seiner Kindheit soll in ein Irrenhaus für den als geistesgestört geltenden Märchenkönig umfunktioniert werden. Nur einen Tag später, am Pfingstsonntag den 13. Juni 1886 werden kurz vor Mitternacht die Leichen König Ludwigs II. und Dr. von Gudden im Starnberger See gefunden. Der geheimnisvolle Tod des bei seinem Volk sehr beliebten, bayerischen Monarchen löst fast eine Staatskriese aus. Alfons Schweiggert und Erich Adami haben alle Details dieser Tragödie mit genauen Uhrzeiten versehen und in eine chronologische Anordnung gebracht. Hierdurch kann sich der Leser ein exaktes Bild über den Ablauf der Geschehnisse an den Tagen vor und nach Ludwigs Tod machen. Äusserst lesenswert und sehr informativ!
Alfons Schweiggert hat übrigens kürzlich auch ein Buch über den Psychiater Dr. Bernhard von Gudden veröffentlicht. In diesem beschreibt er die Stationen seines medizinischen Wirkens und versucht ihn aus der Rolle des gewissenlosen Gutachters über König Ludwig II. und alleinig Schuldigen an der Königskatastrophe herauszuholen. Ebenfalls sehr lesenswert! (siehe weiter unten)
Webseite des München Verlag: www.muenchenverlag.de
Informationen zum Buch und Bestellmöglichkeit beim München Verlag gibt es hier
Eben ist in der Verlagsgruppe Husum das Buch „Der Mann, der mit Ludwig II. starb“ über den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. und seinen Psychiater Dr. Bernhard von Gudden erschienen. Gudden war mit Ludwig II. im Starnberger See unter bis heute ungeklärten Umständen ertrunken. Immer wieder wird behauptet, der Psychiater hätte Ludwig nie persönlich kennengelernt und ihn nur durch ein Gefälligkeitsgutachten entmündigen lassen und zu Fall gebracht. In diesem Buch setzt sich der Autor und Ludwig-Kenner Alfons Schweiggert mit der Beziehung und den Details zwischen König Ludwig II. und dem Direktor der Münchner Irrenanstalt auseinander. Von Gudden gilt vielen bis heute als gewissenloser Psychiater und Königsmörder. War er dies wirklich? König Ludwig II. selbst war es, der Dr. Bernhard von Gudden als Direktor der „Kreisirrenanstalt von Oberbayern“ nach München holte. Die medizinische Fakultät hatte sich mit sieben zu fünf Stimmen gegen ihn ausgesprochen, als er gegen fünf weitere Bewerber auf diesen Posten antrat. Ludwig II. wollte, dass von Gudden seinen kranken Bruder Otto betreute. Er selbst oder seine Assistenzärzte lieferten daraufhin regelmässig schriftliche Berichte über Ottos Zustand mit denen der König höchst zufrieden war. In den folgenden Jahren wurden Dr. Gudden mehrfach vom König Auszeichnungen wie das Ritterkreuz des „Verdienstordens der Bayerischen Krone“ verliehen. Trotzdem war er in München lange Zeit sehr umstritten. Als von Gudden Kritik an der Münchner Kreisirrenanstalt übte, die bis dahin als Musteranstalt galt, zog die bayerische Press mit Schmähartikeln gegen ihn zu Felde. Dr. von Gudden erkannte sehr schnell, dass der Rückzug des Königs von allen öffentlichen Aufgaben nicht nur den König selbst sondern auch die Dynastie schwächte. Er stand dem Verhalten des Königs durchaus kritisch gegenüber. Knapp 20 Jahre vor Ludwigs Tod konstatierte er dem König erstmals die „Anlage zum Wahnsinn“. König Ludwig II. war also für Dr. von Gudden kein gänzlich Unbekannter, wie oft behauptet wird. Da er politisch höchst interessiert war, waren ihm auch die Lebensumstände des bayerischen Monarchen geläufig. Schon 12 Jahre vor Ludwigs Tod gab es von Dr. von Gudden schriftliche Aufzeichnungen, dass Ludwig möglicherweise an der selben Krankheit wie sein Bruder Otto leiden könnte. Gudden hielt generell alle Wittelsbacher der regierenden Linie für geistig krank. Einzig Prinz Luitpold war seiner Meinung nach gesund, ihn empfand der Arzt jedoch als dumm. In der damaligen Zeit war geistig krank, wer nicht der Norm entsprach. Sophie, die einstige Verlobte von Ludwig II. galt als geistig verwirrt, nur weil sie in ihrer unglücklichen Ehe mit Herzog Ferdinand von Alençon ein Verhältnis mit ihrem Arzt begonnen hatte. Ehebruch galt 1886 noch als Zeichen geistiger Verwirrtheit. So muss es nicht verwundern, warum der übersensible, weltentrückte und exzentrische Monarch auf Dr. von Gudden möglicherweise komplett verrückt gewirkt haben muss. Alfons Schweiggert versucht in seinem Buch unter Berücksichtigung der damaligen Sichtweisen die Geschehnisse um den Märchenkönig Ludwig II. und Dr. Bernhard Gudden, der für seine Entmündigung verantwortlich war und gemeinsam mit ihm im Starnberger See zu Tode kam, aus allen Blickwinkeln zu beleuchten und ein neues Bild dieser bayerischen Tragödie zu zeichnen. Sehr lesenswert!
Verlagsgruppe Husum: www.verlagsgruppe.de
Seite zum Buch bei der Verlagsgruppe Husum: hier
Alfons Schweiggert – Der Mann, der mit Ludwig II. starb bei Amazon kaufen: hier
Kennen Sie Dr. Rolf Lohbeck? Wenn Sie nun fragen „Lohbeck“?, „Lohbeck“?, irgendwie kommt mir der Name schon bekannt vor, dann haben Sie vielleicht die Geschichte „Wie aus Assenbuch Leoni wurde“ oder die Portrait-Geschichte über das Seehotel Leoni auf fuenfseenland.de gelesen. In beiden Geschichten fällt der Name Lohbeck, denn das Seehotel Leoni gehört zur Gruppe der „Privathotels Dr. Lohbeck“. Dr. Rolf Lohbeck war in seinem Herzen Abenteurer, wurde dann aber erst einmal Volks- und Hauptschullehrer. Später promovierte er an der Ruhr-Universität Bochum in Philosophie, Pädagogik und Soziologie. Seit 1973 ist Lohbeck als freier Unternehmer tätig. Er hat neben elf Senioren-Residenzen, zwei Brauereien und einem Zeitungsverlag auch die exklusive Hotelgruppe „Privathotels Dr. Lohbeck“ mit zehn Traditions-, Burgen- und Schlosshotels aufgebaut. 1966 schrieb Lohbeck sein erstes Buch und seitdem hat ihn das Schreiben nicht mehr losgelassen. Im April 2014 erschien nun der Thriller „Arctic Circle – Der eisige Tod“ im Karin Fischer Verlag. Die Idee war Lohbeck auf einer Abenteuerreise auf den Spuren Jack Londons in die Northwest Territories Kanadas, die er gemeinsam mit seiner Frau Heidrun unternahm, gekommen. Die Reise hatte das Unternehmerehepaar 2012 im eigenen Wagen unternommen und erlebt. Darum ließt sich dieses Buch auch Anfangs fast wie ein Reiseführer über diese bislang nur wenig erforschte Regionen entlang der Flüsse Yukon und Klondike, zu denen es im 19. Jahrhundert während des Goldrausches hunderttausende „Stampeders“ (Goldsucher) in Scharen zog. Erst im weiteren Verlauf des Buches blitzen immer wieder die düsteren Elemente des Thrillers auf und es wird richtig spannend und auch ein wenig gruselig … Mehr wir aber nicht verraten! Lesen Sie selbst!
Webseite Privathotels Dr. Lohbeck: http://www.lohbeck-privathotels.de/de/
Literatur von Dr. Rolf Lohbeck: http://www.lohbeck-privathotels.de/de/literatur/
Webseite Seehotel Leoni: http://www.seehotel-leoni.com/de/index.html
Webseite Karin Fischer Verlag: http://www.karin-fischer-verlag.de/index.html
Seeshaupt, 27.03.2014: Ferdinand Dörfler, der sympathische Schauspieler aus Seeshaupt zeigte am 27.03.2014 in der Seeresidenz „Alte Post“ sein Programm „Von Liebesrittern, Seeräubern und anderen Schiffbrüchigen“ vor einem begeisterten Publikum. Natürlich war es für „unseren“ Ferdl ein Heimspiel in seinem Geburtsort am Starnberger See und trotzdem überraschte der rothaarige Hüne viele der Anwesenden mit seiner Vielseitigkeit und seinen kongenialen Talenten. Jeder kennt hier den Dörfler Ferdi seit einer Ewigkeit und dennoch wussten die meisten der Gäste wohl nicht, dass Ferdinand nicht nur Schauspieler ist sondern auch wunderbar singen und in mitreißender Art Gedichte rezitieren kann. Gleich zu beginn schmettert er mit seinem Bariton Frank Wedekinds Moritat „Der Tantenmörder“ in den alten Saal der Post, den auch er selbst mit unzähligen Kindheits- und Jugenerinnerungen verbindet. „Ich habe meine Tante geschlachtet …“ heißt es in der Schauerballade. Es folgen Berthold Brecht und Friedrich Schiller. Am Piano wird er von Bernd Meyer begleitet und das Piano ist wichtig, denn im weiteren Verlauf des Abends präsentriert Ferdinand Dörfler auch den ein oder anderen Chanson und zwei Titel des US-Amerikanischen Sängers Tom Waits. In kleinen Einlagen erzählt er auf der Bühne die Hintergründe oder Entstehungsgeschichten der Gedichte und Lieder aber auch die eine oder andere „Schandtat“, die er selbst als Starnberger See-Pirat hier im Ort erlebt hat. So auch bei Tom Waits „Walzing Mathilda“. Da konnten selbst die Musikliebhaber im Saal noch etwas lernen :-) Als der Abend nach über zweieinhalb Stunden (mit einer kurzen Pause) zu Ende ging, gab es endlos langen Applaus für die Künstler und im anschließenden Beisammensein jede Menge Lob, Anerkennung und Umarmungen. Ferdl, es war der Hammer! Danke für diesen wunderschönen Abend!
Als ich gestern den Briefkasten leerte, war ein großes Kuvert dabei. Hmm, eigentlich habe ich gar keine Post erwartet. Was mag wohl in diesem Umschlag sein? Als ich ihn öffnete, hielt ich die neueste Ausgabe des Gästemagazins „Erlebte Momente“ der Dr. Lohbeck Privathotels in Händen. Sofort begann ich neugierig zu blättern. Vor einiger Zeit hatte sich eine Marketingmitarbeiterin des Seehotel Leoni, das ebenfalls zur Gruppe der Dr. Lohbeck Privathotels gehört, bei mir gemeldet und angefragt, ob man unsere Geschichte über den Hofopernsänger Giuseppe Leoni und sein Gasthaus für das Kundenmagazin übernehmen dürfe. Diese Geschichte handelt von dem Ort, an dem heute das Seehotel Leoni direkt am Ufer des Starnberger Sees zu finden ist und wie es dazu kam, dass aus dem kleinen Fischeranwesen in der Assenhausener Puech ein Ort der Gastlichkeit, des Genusses und der Entspannung wurde. Ich habe der Verwendung des Artikels gerne zugestimmt und so blätterte ich nun gespannt durch die Seiten. Auf 24 und 25 werde ich fündig und entdeckte die „Leoni-Geschichte“. Wunderbar! Ich freue mich sehr denn sie ist so schön, dass sie einfach erzählt werden muss! Wenn auch Sie alles über den Hofopernsänger Leoni und sein Gasthaus in Assenbuch lesen möchten, können Sie dies hier bei fuenfseenland.de tun oder sich ein Kundenmagazin „Erlebte Momente“ in einem der Dr. Lohbeck Privathotels besorgen. Welche Hotels dies sind und wo sie zu finden sind, erfahren Sie auf der Internetseite http://www.lohbeck-privathotels.de.
Weitere Links:
Seehotel Leoni am Starnberger See: http://www.seehotel-leoni.com
Dr. Lohbeck Privathotels: http://www.lohbeck-privathotels.de
Wie aus Assenbuch Leoni wurde – die Geschichte des Giuseppe Leoni: https://www.fuenfseenland.de/geschichten/assenbuch
Der heutige Morgen startet mit einer Überraschung! Als ich um kurz vor 6:00 Uhr aus meinem Fenster blicke, ist draußen alles …? Nein, nicht grün, auch nicht nass und trocken schon gar nicht. Alles ist weiss! Schnee! Der erste in diesem Jahr! Am 10. Oktober! Das ist ganz schön früh für den ersten Wintereinbruch. Gute fünf Zentimeter hat es in der letzten Nacht geschneit. Klebrig feutchter Pappschnee. Sehr schwer. Im Wald ächzen die Bäume unter der gewichtigen Last. Ständig knackst und knirscht es. Äste brechen im Minutentakt, so schwer lastet das weisse Kleid auf ihnen. Knaaaarrzzz… Schon wieder einer. Die Zierkirsche vor meinem Fenster sieht aus als hätte sie jemand plattgedrückt. Brrrr… Gut, erst einmal ein Feuer im Ofen machen, damit es in der Stube warm wird. Ich bin froh, dass schon Brennholz bereit liegt! Noch ein Blick nach draußen – es ist keine optische Täuschung, der Schnee ist wirklich da, geht auch nach mehrmaligem reiben der Augen nicht weg. Ich muss mich wohl damit abfinden, dass es 2013 am 10. Oktober das erste Mal Winter ist. Das ist früh! Damit hatte ich nicht so schnell gerechnet aber es ist so! Stimmen wir also alle mit ein: „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum …“ Entschuldigung! Dafür ist es nun wirklich ein wenig zu früh meinen Sie? Da haben Sie recht! Bis Weihnachten sind es immerhin noch 74 Tage. Aber ein Vorgeschmack auf die nächsten Monate ist es allemal. Soviel steht fest. Übrigens: falls Sie ein Auto besitzen, denken Sie an die Winterreifen!
Seeshaupt, 17.09.2013: Es muss die Zeit der Regenbogen sein. Beinahe täglich zeigt sich das farbenfrohe, atmosphärisch-optische Phänomen am Himmel. Natürlich kommt es immer auf den eigenen Standpunkt an, denn bekanntlich sieht man einen Regenbogen nur dann, wenn man auf eine Regenwand sieht, die aus der eigenen Blickrichtung auch von der Sonne angestrahlt wird. Hier sind viele Winkel im Spiel! Nur dann schillert es in bunten Farben. Dort, wo der Regenbogen die Erde berührt soll ein Schatz liegen. Es muss viele unentdeckte Schätze geben! Gesucht habe ich noch nie danach. Immer war der Regenbogen viel zu schnell wieder verschwunden. Ich habe es noch nicht einmal geschafft diesen magischen Ort des Kontaktes zwischen Himmel, Erde, Wolken und Wasser zu erreichen. Gestern hätte ich es versuchen sollen! Da war der Ort der Berührung näher bei mir …
Ich hatte nicht erwartet, dass es so schnell gehen würde. Gestern noch habe ich über die Melancholie des Herbstes geschrieben und heute sehen die nahen Alpen aus, als wären sie mit Puderzucker überzogen. Der erste Schnee ist gefallen. Sobald Schnee auf den Gipfeln liegt wird es auch im Fünfseenland deutlich kühler. Der Wind trägt die Kälte herüber zum Starnberger See und zum Ammersee. Sie nimmt die Gegend in ihren fröstelnden Griff. Es sind erste Anzeichen, dass auch der Winter nicht weit ist und es längst höchste Zeit wird, sich um Brennholz oder andere Heizstoffe zu sorgen. Obwohl die Temperatur heute Nacht noch bei 10 Grad lag, kommt es mir eisig vor. Wenn das Wetter sich nicht zu einem schönen Altweibersommer entschließt, sind die Tage für Biergartenbesuche gezählt. Abends ist es draußen schon zu kalt. Das Leben spielt sich wieder drinnen ab. Vor dem knisternden Ofen. Auch das ist schön!
Es regnet. Seit dem ersten Augenaufschlag am frühen Morgen tut es das. Ich höre unablässig das Rauschen der Regetropfen in den Blättern der Bäume. Melancholie macht sich leise breit. Es ist kalt geworden. Der Sommer verabschiedet sich und der Herbst zeigt was die nächsten Monaten zu erwartet ist. Die Tage sind schon kürzer geworden. Um 20:30 Uhr ist es dunkel. Diese Dunkelheit wird in den kommenden Tagen weiter voran kriechen und Teile des hellen Tages für sich beanspruchen. Im Schwedenofen brennt Feuer. Ohne eine wärmende Quelle wäre es zu kalt. Mein Hund sitzt mit verschlafenem Blick vor der Glastüre und starrt müde auf das nasse Draußen. Immer wieder nimmt die Intensität des Regens kurz zu und wieder ab. Die Erde wird gewaschen. Die ersten braugelben Blätter erzählen vom beginnenden Sterben der grünen Welt. Ich mag diese Stimmung trotzdem …