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Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’
Die Wildschweine sind schon seit geraumer Zeit in die bayerischen Wälder zurückgekehrt. Immer öfter hört man davon, dass an dieser oder jener Stelle Spuren gesichtet worden sind. Selten ist das Schwein oder besser die Herde selbst gesehen worden. Das liegt daran, dass Wildschweine sehr intelligent aber auch extrem scheu sind und sich ungerne dem Menschen zeigen. Wir wohnen am Waldrand. Da ist es normal, dass alles mögliche Getier um den Garten herumstreift. Ein Reh im Garten oder ein Fuchs außerhalb des Zaunes sind nichts ungewöhnliches. Vor kurzem entdeckte ich auf meiner Hunderunde, nicht weit unseres Hauses ein aufgescharrtes Loch im Boden. Zuerst dachte ich noch an einen Hund, da diese ja auch gerne Löcher buddeln. Als ich einige Tage später an derselben Stelle vorbeikam, war da ein neues Loch. Diesmal jedoch viel größer. Das Tier hatte versucht einen alten Baumstumpf auszugraben oder zu untergraben. Das konnte kein Hund mehr gewesen sein. Einzige Erklärung: es waren Wildschweine, die hier in der Erde und im Laub gewühlt haben. Zur Zeit ist Winter und das Nahrungsangebot für Wildschweine ist nicht das Üppigste. Da müssen die Tiere schon mal tiefer nach Wurzeln oder Ähnlichem graben. Ein so großes Loch hatte ich allerdings noch nicht gesehen! Seit diesem tag entdecke ich fast jeden Tag neue Spuren der Wildschweine. Immer wieder sind kleine und größere Löcher im Waldboden aufgeschoben. Den Schweinen scheint diese Stelle, nahe den Osterseen, gut zu gefallen. Sie scheinen hier im Waldboden fressbares zu finden. Man bekommt schon ein etwas mulmiges Gefühl bei der Betrachtung dieser riesigen Löcher. Es braucht ein Tier von enormer Größe, um sich so tief in den Waldboden zu graben. Aber klar, Wildschweine werden groß. Bachen, dass sind die weiblichen Wildschweine können eine Länge zwischen 130 und 170 Zentimetern bei einem Gewicht von ca. 45 bis 95 Kilo erreichen. Noch größer werden die Keiler, die männlichen Wildschweine, sie erreichen Längen von 140 bis 180 Zentimetern und ein Gewicht von 55 bis ca. 160 Kilo. Nicht schlecht! Eigentlich bin ich ja ganz froh, dass ich immer nur die Spuren sehe. Den Tieren begegnen muss nicht sein. Besonders gefährlich ist das wenn die Bache Frischlinge, also Junge hat. Dies ist in unserer Gegend meist zwischen März und Mai der Fall. Dann verstehen die Bachen keinen Spaß und falls man ihnen begegnet, sollte man schnellstens versuchen Land zu gewinnen. Die Tiere sind dann sehr angriffslustig und können einen Menschen schwer verletzen. Gejagt werden Wildschweine meist nur mit Widerwillen. Denn erstens müssen die Tiere als Allesfresser nach dem Abschuss nicht nur auf Trichinen untersucht werden, sondern hier in Südbayern auch als Spätfolge der Atomkatastrophe von Tschernobyl auch auf radioaktive Strahlung. Ist das Tier belastet, muss der Jäger für die Entsorgung des Tierkadavers aufkommen. Das ist vielleicht der Grund, warum es bei uns nicht so viel „Salame Cinghiale“, also Wildschweinsalami, wie in Italien gibt. Schießt ein Jäger Wildschweine, so muss er das Rudel erst gut kennen. Bei Wildschweinen gibt es eine sogenannte „Leitsau“. Diese wird zur Paarungszeit vom Keiler gedeckt. Schießt ein Jäger aus Versehen die Leitsau, deckt der Keiler alle Bachen im Rudel und dieses „explodiert“. Davor haben die meisten Jäger großen Respekt. Also, Spuren sehen ja, Begegnung mit Wildschweinen nein! So ist es sicherer.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wenn Sie sich nun fragen, warum wir auf dieser Webseite gerade dem Meister der Gänsehaut, Edgar Allan Poe, zu seinem Geburtstag gratulieren, dann lassen Sie uns das erklären. Poe hatte hier im Fünfseenland einen seiner glühendsten Deutschen Verehrer sitzen. Zu einer Zeit, als Edgar Allan Poe hierzulande eigentlich noch fast niemand kannte. Sein großer Fan aus Deutschland war kein geringerer als der bayerische Märchenkönig Ludwig II. Meist denkt man bei Poe, dem Altmeister des Schaudern, nur an Gruselstimmung, an Bücher wie „Der Untergang des Hauses Usher“, „Der Doppelmord in der Rue Morgue“, „Das Geheimnis der Marie Rogêt“ oder Ähnliches. Dabei schuf Edgar Allan Poe wesentlich mehr. Er gilt als der eigentliche Erfinder der modernen Kurzgeschichte und Vater aller Detektivgeschichten. Poe hat eine Unmenge geschrieben. Sein literarisches Werk umfasst über 50 Gedichte und mehr als 70 Kurzgeschichten. Eine ganze Menge. Ludwig II. verehrte Poe. Er fühlte sich mit ihm im Geiste verwandt. Ludwig II. bezeichnete Poe als „einem Juwel und einem der größten Menschen, die je geboren wurden“. So sehr bewunderte der bayerische Monarch den amerikanischen Schriftsteller. Kennen gelernt haben sich die beiden nie. Das war auch nicht möglich, denn Edgar Allan Poe wurde am 19. Januar 1809 in Boston, Massachussetts geboren und starb im Alter von nur 40 Jahren am 7. Oktober 1849 in Baltimore, Maryland. Als Poe starb, war der am 25. August 1845 geborene Ludwig II. also erst vier Jahre alt. Trotzdem begeisterte er sich später für die Werke von Poe und fühlte sich mit dem Schriftsteller seelenverwandt. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, soll König Ludwig II. von Bayern im Jahre 1882 dem Journalisten Lew Vanderpoole gestanden haben, dass er für eine Stunde Gespräch mit Poe gerne seinen Thron geben würde. Ähnlich geschwärmt hat Ludwig ansonsten nur für den Komponisten Richard Wagner, aber das ist ja weithin bekannt. Die Verehrung von Poe hingegen hatte erst der Autor Alfons Schweiggert in seinem Buch „Edgar Allan Poe und König Ludwig II. – Anatomie einer Geistesfreundschaft“ publik gemacht. Er stellte die These auf, dass der Meister des Grauens großen Einfluss auf die Gedankenwelt des jungen Königs nahm. Schweiggert hatte bei seinen Recherchen große Ähnlichkeiten zwischen dem König und dem Schriftsteller ausgemacht. So neigten beide zur Melancholie, beide fühlten sich von der Welt verkannt und sie hatten beide ähnliche Interessen. Ein weiteres interessantes Detail: Poe starb im Alter von 40 Jahren, um genau zu sein mit 40 Jahren und 9 Monaten. Ludwig II. fand am 13. Juni 1886 im Starnberger See den Tod. Er wurde 40 Jahre und 10 Monate alt. Bei beiden ist die genaue Todesursache bis heute nicht restlos aufgeklärt. Dennoch: Ludwig II. muss als der Deutsche Entdecker des genialen Schriftstellers Edgar Allan Poe gelten. Poe würde heute seinen 206. Geburtstag feiern. In diesem Sinn: herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Edgar Allan Poe!
Bei Projekt Gutenberg gibt es viele Bücher von Edgar Allan Poe
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wer geht heute noch zum Frühschoppen? Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als das Sonntags für meinen Vater ein MUSS war. Ohne Frühschoppen war es kein Sonntag. Wir Kinder mussten in der Zwischenzeit immer in die Kirche gehen. Am schönsten war natürlich der Weg zur und von der Kirche nach Hause. Die Sonntagsmesse war nie mein Fall. Ich hab danach nie gewusst, was der Pfarrer gepredigt hatte. Froh war ich, dass man uns blind vertraute, auch dort gewesen zu sein. Hätte mich jemand über den Inhalt einer Predigt gefragt, ich hätte nie eine Antwort geben können. Aber zurück zum Frühschoppen. Wann waren Sie zum letzte Mal? Oder waren Sie überhaupt schon einmal? Gibt es denn überhaupt noch Gasthäuser in denen man sich regelmäßig am Sonntagvormittag zum Frühschoppen trifft? Gut, man kann den Fernseher einschalten und Helmut Markwort, den ehemaligen Chefredakteur von Focus, und seine Gäste beim Stammtisch im Brunnerwirt in Lansing „besuchen“. Der Talk in der Gasthaus-Kulisse der beliebten Serie „Dahoam is Dahoam“ heißt aber „Sonntags-Stammtisch“ und da bin ich mir jetzt auch nicht sicher, ob das überhaupt ein Frühschoppen ist. Wikipedia definiert Frühschoppen als „ein überwiegend in ländlichen Gebieten regelmäßig Sonntag vormittags abgehaltener Stammtisch eines Wirtshauses“. Gut, dann gilt Markworts Stammtisch als Frühschoppen. Wenn Sie einen solchen besuchen möchten, könnten Sie heute ab 11:00 Uhr in den Dorf-Gasthof „Il Plonner“ (Gautinger Straße 52) in Oberpfaffenhofen gehen. Dort findet ein ausdrücklich als Frühschoppen gekennzeichneter Stammtisch mit Otto Göttler & den DIATONIkS statt. Otto Göttler war der vom Bayerisch Diatonischen Jodelwahnsinn, falls Sie das vergessen hatten. Ansonsten findet nicht einmal die allwissende Suchmaschine Google weitere Frühschoppen-Termine für den heutigen Sonntag. Ist der Göttler Otto wirklich der Einzige, der sich noch dieser grundbayerischen Tradition besinnt? Sicher, er ist ein traditionsbewusster Mensch, der Göttler, aber der Einzige? Also, neben dem Helmut Markwort, aber der ist ja „nur“ im Fernsehen. Ganz so wie die Mutter aller Frühschoppen-Sendungen, der „Internationale Frühschoppen“. Den gibt es heute auch im Fernsehen, auf tagesschau24, von 19:15 bis 20:00 Uhr. Hallo? Wie definiert es Wikipedia? „VORMITTAGS“! Kurz nach sieben am Abend ist das kein Frühschoppen mehr! Da bereiten die meisten Deutschen sich schon seelisch auf den Tatort vor oder bringen die Kinder zu Bett! Sind Markwort und Göttler also wirklich die letzten „Frühschopper“, die diese urbayerische Update-Tradition in ihrer ursprünglichen Art am Leben erhalten? Sonntagvormittags, bei einem frischen Bier, damit danach das Mittagessen leichter rutscht! Markwort wurde in Darmstadt geboren. Bleibt also nur Otto Göttler als letzter Frühschoppen-Erhalter und der macht das auch nur am heutigen am Sonntag in Oberpfaffenhofen. Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Früschoppen-Tradition! Das muss sich ändern, sonst stirbt uns diese wichtige Informationsveranstaltung noch unter den Fingern dahin. Darum: verabreden Sie sich zum Frühschoppen! Sonntagvormittag, reden, diskutieren, Bier trinken, auf dem Laufenden sein. Nicht, dass man irgendwann bei Wikipedia nachsehen muss, um zu wissen, was ein Frühschoppen eigentlich war, damals, in der guten, alten Frühshoppen-Zeit. Soweit kommt’s noch! Prost!
Webseite von Frühschoppen-Konservator Otto Göttler
Webseite des Sonntags-Stammtisch mit Helmut Markwort
Was ist ein Frühschoppen bei Wikipedia
Autor: cam für fuenfseenland.de
Samstag morgen, ich mache die Augen auf und was sehe ich? Schnee! Ach ja, wir haben ja immer noch Winter. Ich hätte das bei dem Wetter der letzten Tage schon beinahe wieder vergessen. War ja auch fast schon frühlingshaft. Nun aber erneut Flocken vom Himmel. Was mag das werden? Wird es länger schneien? Ich habe irgendwo gehört, dass heute an die 20 Zentimeter Schnee fallen sollen. Gut, für Januar nichts ungewöhnliches, nur ein wenig mehr Regelmäßigkeit wäre da schon wünschenswert. Irgendwie ist es doch immer so, dass es schneit, man freut sich und kaum ist der Schnee da, schon steigen die Temperaturen, es regnet und schwupps war es das auch schon wieder mit der weißen Pracht. Schon ist er wieder weg und was bleibt sind matschige Wege und dreckverklebte Schuhe. Auf gut bayerisch „a rechts Batz“. Das finde ich nicht schön! Kann es denn nicht einfach Anfang Dezember schneien und dieser Schnee dann bis Februar liegenbleiben? Danach kann das Wetter gerne direkt in den Frühling übergehen. So wäre es mir recht. Aber wer fragt mich schon danach? Leider haben wir beim Wetter kein Mitbestimmungsrecht – oder besser Gott sei Dank? Denn wie sollte man sich dann entscheiden. Die einen wollen meterhohen Schnee, die anderen gar keinen. Demokratische Wetterwahlen? Ein Wetterbegehren? Ob das funktionieren würde? Ich glaube nicht. Vielleicht ist es da doch besser, dass das Wetter einfach macht, was es will und wir Menschen hier auf der erde müssen das einfach so hinnehmen, wie es kommt. Ja, das ist besser, auch wenn ich mit der ewigen Matsche nicht so ganz einverstanden bin. Gut, heute ist es nicht so schlimm, es ist Wochenende und man kann sich zu Hause einschließen. Das Wetter aussperren. Ofen an, kuschelig warm gemacht und bei einer Tasse Tee auf das Sofa gefletzt. Das ist ein feines Wochenendprogramm. Dann ist auch das Wetter draußen egal. Darüber kann man dann wieder sinnieren, wenn man das nächste Mal vor die Türe muss und mit den Stiefeln sofort in den ersten Matsch tritt. Aber vielleicht bleibt der Schnee dieses Mal ja ein wenig liegen. Wenigstens ein paar Tage. Wegen der Winterstimmung. Die Skifahrer würde es auch freuen, müssten sie dann nicht so weit in die Skigebiete fahren. Das wäre auch deutlich umweltschonender. Na, schauen wir einfach mal, wie viel Schnee es diesmal wird und wie lange er bleibt. In diesem Sinn, ein schönes Wochenende!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Hunger aber keine Lust lange in der Küche zu stehen? Wer kennt das nicht! Gut, wenn der Kühlschrank so richtig leer ist, dann ist das eine doofe Situation. Aus dem Eis, das wegen längst überfälligem Abtauen bevorzugt an den Wänden des Eisfaches klebt kann man nicht einmal ein Sorbet machen. Machen vielleicht noch ja, schmecken, nein! Wenn noch Zeit zum Einkaufen ist, dann schnell los und mal wieder einen von Großmutters schnellen Klassikern gezaubert: Kartoffelsuppe mit Wiener oder einer beliebigen aneren Wurst. Geht einfach, macht satt, schmeckt gut! Sie brauchen Kartoffeln, am besten etwas Gemüse wie Sellerie, Gelbe Rüben, Lauch oder Paprikaschoten, Gemüsebrühe (bevorzugt BIO, ohne Mononatriumglutamat oder Ähnlichem), Petersilie, Wasser, Salz Pfeffer und, für die Deluxe-Variante Wiener, am besten vom Metzger Ihres Vertrauens. Diese Zutaten reichen fürs Erste schon mal vollkommen. Selbst wenn Sie kein Gemüse oder Wurst haben ist das auch OK. Die Kartoffeln schälen, halbieren und in Wasser kochen bis sie schön weich sind. Falls es Gemüse gab, dieses nach Gefühl zu den kochenden Kartoffeln hinzugeben. Wenn das Gemüse klein geschnitten ist, etwas später zugeben, da es ansonsten zu sehr verkocht. Beginnen die Kartoffeln zu zerfallen oder ist das Wasser „verkocht“, gießen Sie es ab. Die Gemüsebrühe aufkochen (am besten schmeckt es natürlich mit selbst gemachter Brühe aber dann geht es nicht mehr schnell). Währenddessen können Sie die Kartoffeln schon etwas zerstampfen. Nun die Gemüsebrühe langsam zu den Kartoffeln hinzugeben und am besten mit einem Pürierstab „verquirlen“. Geben Sie nicht gleich die ganze Gemüsebrühe zu den Kartoffeln, sonst ist die Chance groß, dass die Suppe zu flüssig wird. Kartoffelsuppe sollte aber schön sämig sein. Lieber noch mit ein paar kleinen, festen Kartoffelstückchen. So wie in einem richtig guten Kartoffelpüree. Die Gemüsebrühe also unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ab hier kann man das ganze schon Kartoffelsuppe nennen und sie schmeckt fantastisch. Man kann aber jetzt auch erst die Gewürzkreativität anwerfen und damit beginnen, das Süppchen zu verfeinern. Alles ist erlaubt was schmeckt. Wenn Sie Gemüse mit in die Suppe gekocht haben, dann brauchen Sie wahrscheinlich nicht mehr so viele Würze. Fertig ist die Kartoffelsuppe. Einfach aber gut, bewährt seit hundert Jahren. Eine richtige Wintersuppe die schön von innen heraus wärmt, satt macht und verdammt gut schmeckt. Irgendwie denkt man viel zu selten an Kartoffelsuppe. Wir haben es heute getan, gleich eine gemacht und sie war sauguad! Mahlzeit!
Autor: cam für fuenfseenland.de
Was das Wetter derzeit für Kapriolen vollführt ist wirklich toll. „Kreislaufwetter„ sollte man das nennen. Der Januar macht dem April nun wirklich Konkurrenz. Mal schneit es, dann steht man knöcheltief im Matsch. Am nächsten Tag Sonne bei 19 Grad, alles wieder trocken. Kreislaufwetter! Nur wenige Stunden später schieben sich Tiefdruckgebiete quer über Deutschland und es gibt Sturm vom Feinsten. Der Wind oder besser der Orkan war so stark, dass man das Gefühl hat sich festbinden zu müssen um nicht einfach wegzufliegen. Kreislaufwetter, aber auch Kite-Wetter! An Ammersee und Starnberger See war die Hölle los… Nur einen Wimpernschlag danach wieder Sonne, Regen, Schnee, Windstille. Die Temperaturen gehen rauf und runter wie eine Achterbahn. Gestern zum Beispiel hatte man ganz das Gefühl der Frühling sei ausgebrochen. Herrlich warm und kraftvoll war die Sonne. Temperaturen zum Wohlfühlen. Kein Wind, kein Regen, kein Schnee aber mir scheint, auch das ist nur eine Momentaufnahme. Niemand weiß, ob es nicht schon morgen wieder Schnee und Eis gibt. Gestern Morgen war der Boden auch überall Reif, alles ganz gefroren. Eine Saukälte, wie man so schön sagt. Danach: fast Sommer! Kurz nach dem Aufstehen sah man nur hinter den Bergen die ersten Sonnenstrahlen heraufblitzen. Da war noch lange nicht klar, dass es zur ersten Tasse Kaffee um neun nicht schon wieder schneit oder regnet oder stürmt. Das Wetter hatte sich für „ist super“ entschieden, Voreinstellung „Frühlingstag“. Ich habe schon das erste mutige (oder lebensmüde) Leberblümchen gefunden und warte nur darauf, dass es ihm seine Artgenossen gleichtun. Bald darauf gefolgt von Schneeglöckchen und Winterling. Aber bei diesem April-Wetter sollten sich die Frühblüher nicht zu sehr beeilen, denn sicherlich hat sich das Wetter bis nächste Woche mindestens sieben Mal geändert. Es ist und bleibt ein Januar wie im April. Bald muss es heißen Januar, Januar, der macht was er will! Da kommt einem die Wetterlage im April ja geradezu stabil vor. Man kann sich auf den April ja richtiggehend verlassen, im Gegensatz zu diesem Januar des Jahres 2015. Ist das nun Zufall oder Klimawandel? Hmmm, wir wissen es nicht so genau. Unser Tipp: genießen Sie die Tage mit der Voreinstellung „frühlingshaft“ und bleiben Sie an Tagen mit der Voreinstellung „greissliges Regen- und Matschwetter“ im Bett. Bei „schöner Wintertag“ schnappen Sie sich einen Schlitten und gehen rodeln… Und immer daran denken, man kann das Wetter nur so nehmen wie es kommt.
Autor: cam für fuenfseenland.de
Heute will mir einfach so gar nichts einfallen. Die Nachrichtenlage im Fünfseenland ist dünn. Die kleinen Nachrichten müssen derzeit hinter den großen Themen zurückstehen. Gestern gingen in Frankreich vier Millionen Menschen auf die Strasse um Charlie zu sein. Eine unglaubliche Solidaritätskundgebung. Danke dafür! Leider kann man sich nicht einfach schnell nach Paris beamen um dabei zu sein. Ich wäre gerne mitgegangen! Schließlich geht es dabei ja auch um wichtige gesellschaftliche Werte, die es zu erhalten gilt. Um das Erhalten kleinerer Werte, nämlich dem schlaglochfreien Verkehr geht es in den Lokalnachrichten. Da erfahren wir im Münchner Merkur, dass ein 410 Meter langes Stück der Ortsdurchfahrt von Oberpfaffenhofen nun für 720000 Euro ausgebaut wird. Dafür werden Schlaglöcher beseitigt und gekippte Bordsteine begradigt berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ähm, mehr gibt es für das Geld nicht oder wurde das unter den Tisch fallen gelassen? Auch die Durchfahrt von Aufkirchen wird für gut eine halbe Million Euro saniert. Dabei war der Winter noch nicht einmal richtig kalt, und trotzdem so viele Löcher in der Teerdecke! Die Waldkreuzung zwischen Starnberg und Oberbrunn soll nun endlich einen Kreisverkehr bekommen und wenn das Wetter wieder besser wird (ist es wirklcih so schlecht?) dann soll auch an der neuen Verbindung von Seeshaupt nach Bernried weitergebaut werden. Beim Straßenbau zieht es sich manchmal ein wenig. Dort wo später gebrettert wird, dass die Reifen quitschen, muss erst einmal langsam aufgeschüttet, verdichtet, geteert und viel gewartet werden. Das braucht seine Zeit. Gut, Scherz beiseite, was muss, das muss. Ich will nicht drängeln. Ansonsten war es das dann auch schon wieder mit den aktuellen Nachrichten. Halt, nein, der Kreisverkehr an der Maxhof-Kreuzung hat nun nur noch eine Spur. Irgendwie schon wieder Straßenbau, oder? War sonst noch etwas am Starnberger und am Ammersee los? Faschingsball in Pöcking unter dem Motto „Party des Grauens“, ah ja, gut, dann haben wir das jetzt auch. Dass Josef Jägerhuber glaubt, dass das Jupiterjahr feucht wird, hatte ich meines Wissens schon erwähnt. Gefühlt sind bei uns ja die meisten der letzten Jahre feucht gewesen oder täusche ich mich da? Ach ja, und zur Abwechslung noch einmal Straßenbau. Die Weßlinger Bürger wollen eine Umgehungsstraße aber irgendwie dann doch auch wieder nicht, das hab ich noch nicht so ganz verstanden. Na gut, dass war es dann eben für diesen Dienstag den 13. Januar 2015. Warten wir einfach bis morgen und schauen wir, ob sich die Nachrichtenlage ändert.
Die aktuelle Baustellenübersicht gibt es bei der Süddeutschen Zeitung
Autor: cam für fuenfseenland.de
Wenn man derzeit Abends den Sternenhimmel Richtung Osten betrachtet, fällt ein Sternbild sofort ins Auge. Das Wintersternbild Orion. Orion hat eine so markante Form, dass man es leicht von anderen Sternbildern unterscheiden kann. Höchstens der große und kleine Wagen sind ähnlich leicht zu erkennen aber Orion ist in seiner Form faszinierender. Orion stellt einen mystischen Himmelskrieger oder Jäger dar. Die beiden Sterne Beteigeuze und Bellatrix bilden die Schulter dieser Figur. Rigel und Saiph sind die Füße. In der Mitte des Sternbildes ist der sogenannte Gürtel des Orion. Die drei Sterne Alnitak, Alnilam und Mintaka stehen in einer exakt geraden Linie, sind aber innerhalb des Sternbildes schräg angeordnet. Sie erscheinen wie die Taille des Kriegers oder eben ein Gürtel, an dem ein Schwert hängen kann. Im Mittelalter nannte man den Gürtel des Orion auch Jakobsstab. Der linke Schulterstern, Beteigeuze, ist ein roter Riese und ein wahrer Riesenstern. Beteigeuze ist kurz davor, in einer Supernova zu explodieren. Der Stern hat schon begonnen sich aufzublähen und wieder zusammenzuziehen. Seine Größe ist schier unvorstellbar. Der maximale Durchmesser von Beteigeuze wird mit 1.641.380.000 Kilometern angegeben. Verglichen damit, ist unserer Sonne, die einen durchschittlichen Äquatordurchmesser von ca. 1.392.684 Kilometern hat, ein echter Winzling. Beteigeuze ist der unserer Erde am nächste liegende Supernova-Kandidat. Der zweitgrößte Stern im Bild Orion ist Rigel, einer der „Fußsterne“. Rigel ist ein blauer Riese mit einem Durchmesser von 108.498.000 Kilometern. Das ist der gut einhundertfache Durchmesser unserer Sonne. Wahnsinn! Auch der zweite Schulterstern des Orion, Bellatrix, ist ein gewaltiger Koloss. Mit ca. 8.346.000 Kilometern Durchmesser ist dieser immer noch gut sechs Mal so groß wie unsere Sonne. Beteigeuze, Bellatrix und Rigel sind Sterne der sogenannten „ersten Größe“ und gehören damit schon zu den echten Riesen im Universum. Auch wenn Beteigeuze im Ranking der Sterne nach Größe nur Platz 16 belegt. Da sich Beteigeuze schon sehr groß aufgebläht hat und pulsiert ist klar, dass dieser Stern „bald“ in einer Supernova explodieren wird. Wissenschaftler sind sich uneins darüber, ob dies in den nächsten tausend oder eher hunderttausend Jahren passieren wird. Fest steht nur, es wird passieren. Dann wird diese Explosion sehr gut am Himmel zu sehen sein, denn Beteigeuze leuchtet dann 16000 mal heller als er es heute tut. Ich kann Ihnen also nur empfehlen, sich einmal Abends nach draußen zu wagen und das Sternbild des Orion zu beobachten. Beeilen brauchen Sie sich nicht, denn selbst die pessimistischen Wissenschaftler geben Beteigeuze ja noch mindestens tausend Jahre bis zur Explosion. Und sollte er früher explodieren, so fehlt dem Sternbild Orion ja „nur“ ein Schulterstern. Faszinierend ist dieses Sternbild auf jeden Fall, aber nur während der Wintermonate zu sehen …
Autor: mc für fuenfseenland.de
Und wieder ist Sonntag. Was war nicht alles passiert in der letzten Woche. Die barbarischen Anschläge von Paris sitzen uns noch in den Knochen. Zum Glück reagieren die meisten Politiker mit ihren Aussagen sehr besonnen. Auch die meisten islamischen Führer verurteilen dieses Massaker auf das schärfste. Das ist gut so und sollte uns mit ihnen solidarisieren. Es ist eine Religion wie jede andere, nicht böser, nicht besser. Auch diese Gläubigen möchten nicht, dass im Namen ihres Gottes gemordet wird! Gedenken wir der Opfer von Paris. Je suis Charlie! Aber kommen wir zurück in nähere Gefilde, dem Fünfseenland. Heute hätte ein wahrer Liebhaber dieser Gegend Geburtstag. Der Maler Carl Anton Joseph Rottmann, dem zu Ehren sogar die Anhöhe am Ostufer des Starnberger See, bei Assenhausen, den Namen Rottmannshöhe trägt. Rottmann wurde am 11. Januar 1797 im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim geboren. Heute würde er also seinen 218. Geburtstag feiern und das Wetter wäre ganz nach Rottmanns Geschmack. Wahrscheinlich würde er sich seine Staffelei schnappen, zur Rottmannshöhe wandern und einmal mehr einen dramatischen Himmel malen. Rottmann war bekannt für seine Himmel. In der Kunst gibt es sogar den Ausdruck Rottmann-Himmel. Man sagt, kaum einem anderen Künstler sei es so gut gelungen die Farbnuancen des Himmels zu mischen und zu malen wie Carl Rottmann. Vielleicht war dies der Grund, warum er viele seiner Aufträge von dem kunstsinnigen König Ludwig I. erhielt. In dessen Auftrag besuchte Rottmann auch 1825 Italien und 1834 bis 1835 Griechenland. Ob er gerne gefahren ist oder nicht, das wissen wir nicht. Hingegen ist bekannt, dass sich Rottmann gerne im Haus des Architekten und Eisenbahnpioniers Ulrich Himbsel in Leoni aufhielt. Bei Himbsel traf sich die künstlerische Elite dieser Zeit. Wilhelm von Kaulbach, Carl August Lebschée, Clemens von Zimmermann, Friedrich Dürck, Moritz von Schwindt und natürlich Carl Rottmann. Sie alle trafen sich hier und einige haben sich und ihre Kunst an den Wänden von Himbsels Haus verewigt (die meisten Innenwände des Hauses sind bemalt). Einer der häufigsten Gäste dürfte aber doch Carl Rottmann gewesen sein. Man sagt, er sei, wenn er auf Besuch war, immer zur Rottmannshöhe gegangen und habe dort gemalt. Aus diesem Grund stellten seine Freunde ihm dort auch eine Bank auf, damit er neben Pinsel, Farbe und Staffelei nicht auch noch einen Stuhl mitnehmen müsse. Heute steht an diesem Ort ein Denkmal für den genialen Maler und die Anhöhe trägt seinen Namen. Carl Rottmann starb am 07. Juli 1850 mit nur 53 Jahren in München. In diesem Sinn: alles Gute zum Geburtstag für Carl Rottmann!
Autor: mc für fuenfseenland.de
Am Parkplatz des Erholungsgeländes der Stadt München, am Ostufer des Starnberger See, liegen oft große Stapel an Baumstämmen. In den ersten Monaten eines Jahres türmen sich zum Teil riesige Mengen an verschiedensten Stämmen auf der Fläche. Es gibt „viel Holz vor der Hütte“ dort, wo sonst die Autos der Badegäste und Sommerfrischler parken. Dabei sieht man nirgendwo, dass Bäume geschnitten wurden. Keine Baumstümpfe, kein Sägemehl, nichts! Es stellt sich die Fragen, wo denn dann die vielen und zum Teil mächtigen Stämme herkommen? Eines ist sicher, sie werden dort abgeladen, sind also nicht von da sondern werden extra dort hin gebracht. Warum tut jemand das, vor allem, weil sie schon bald darauf wieder verschwunden sind? Die Antwort ist recht simpel. Das Holz liegt dort zwischen St. Heinrich und Ambach auf dem großen Parkplatz zur Beschau. Es ist alles gefällte Ware, die versteigert und zur Ansicht auf diesem Parkplatz gelagert wird. Die tollsten Dinge finden sich da: Wertholz, Geigenholz, Schreinerholz, Hackholz und vieles mehr. Hier wird fast jeder fündig, vorausgesetzt, er braucht mindestens einen, besser aber gleich mehrere Stämme oder am besten gleich ganze Wagenlagerungen. Wertholzsubmission nennt sich das und Wald- oder Baumbesitzer können (bei entsprehender Menge) Holz dort zum Verkauf anbieten. Schreiner und Geigenbauer suchen nach edlem Holz, das es lohnt gelagert und jahrelang getrocknet zu werden bevor es verarbeitet wird. Zimmerer suchen Stämme aus denen sich Balken, Latten und Bretter im Sägewerk schneiden lassen. Wieder andere suchen nur die ganz günstigen Stämme um sie zu Hackschnitzeln oder Pellets zu verarbeiten. Wenn Sie nun sagen „Holzverkauf am Erholungsgelände, des is ja ganz wos neis“, muss ich Sie enttäuschen. Denn den Holzverkauf gibt es schon seit vielen Jahren, Jahrhunderten fast. In einer Anzeige (im Bild, bitte vergrößern) wurde schon 1859 für diesen Holzverkauf geworben. „Publikation wegen Holzverkauf“ war der Titel der Anzeige. Max Gerngroß damals der 1. Revierförster. Kauflustige, wie es in der Anzeige steht, sollten sich im Gasthaus zu St. Heinrich (wahrscheinlich die Fischerrosl) einfinden, wo der Verkauf damals noch stattfand. Das Holz aus dem königlichen Forstrevier wurde öffentlich versteigert. Das war sicher nicht nur eine spannende sondern auch eine recht feuchtfröhliche Angelegeneheit … Nix neis oiso, des mit dem Holz vor der Hütte und dem Holzverkauf am Erholungsgelände.
Autor: mc für fuenfseenland.de