Und auf'm Oimasatt'l liegt scho Schnee …

Seit heute Morgen liegt auf den nahen Bergen Schnee …

Home | Allgemein | Und auf’m Oimasatt’l liegt scho Schnee …
Seit letzter Nacht liegt Schnee auf den nahen Bergen. Kalt ist es geworden …

Und auf’m Oimasatt’l liegt scho Schnee …

Der Satz „und auf’m Oimasatt’l liegt scho Schnee“ ist eine Textzeile aus dem Lied „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern.  Es ist ein Zustand, der bei Menschen, die nahe oder in den Bergen leben melancholische Gefühle auslöst. Nicht einfach nur weil Schnee in den Bergen liegt, sondern weil mit dem Schnee auf den Bergen eine andere Jahreszeit anbricht. Auch hier im Fünfseenland ist das so. Schließlich sind die Alpen nicht weit entfernt. Wenn der erste Schnee in den Bergen fällt wird es kalt. Nicht nur in den Bergen, sondern man spürt die Kälte auch weiter entfernt. Ein kalter Wind durchzieht dann das Land. Solange im Frühjahr der Schnee noch in den Bergen liegt, wird es nicht wirklich warm. Selbst wenn die Sonne schon intensiv scheint, bleiben die Temperaturen niedrig. Die Berge kühlen das Land ab. Der Wind nimmt die Kälte aus den Bergen mit und wirft sie wie ein kaltes Tuch über die Landschaft. Jetzt, im Herbst, ist es ebenso. Bis gestern noch war es spürbar warm. Letzte Nacht hat es lange geregnet und eben in den Bergen geschneit. Seit heute hat es deutlich abgekühlt und eben dieser schneidig kalte Wind kühlt das Land aus. Eine melancholische Stimmung liegt in der Luft. Das Leben zieht sich zurück, bereitet sich auf die Kälte der nächsten Monate vor. Erinnerungen an den vergangenen Sommer werden wach. Die Vergänglichkeit, die sich in der Natur seit Beginn des Herbstes langsam abzeichnet nimmt nun Fahrt auf. Im Herbst stirbt der Sommer einen langsamen Tod, bis die Landschaft unter einer dicken Schneedecke begraben liegt. Die eigene Vergänglichkeit rückt in dieser Jahreszeit ins Bild. Wahrscheinlich ist dies der Grund, warum dieser Übergang die Menschen in und nahe der Berge so melancholisch macht. Aber es ist eine schöne Melancholie, keine, die man verteufelt und wegwünscht. Es ist eine Melancholie des Lebens mit seinen Jahreszeiten. Sie macht ein wenig traurig, weil die schöne, warme Zeit nun endgültig vorbei ist aber man weiss auch, dass auf jeden Winter ein Frühjahr folgt und dieses Wissen nimmt der Mensch mit in die stille und gefrorene Winterzeit. Wenn die Seen zufrieren, erstarrt alles Leben aber wenn im Frühling die Sonne wieder kräftiger zu scheinen beginnt, dann kehrt das Leben aus dem Boden zurück an die Oberfläche und präsentiert sich neu in den gewohnten Farben. Auch für uns Menschen kehrt nun ein wenig mehr Stille ein. So sollte es zumindest sein. In wenigen Tagen beginnt die Staade Zeit und wer klug ist, klingt sich aus dem Trubel und der Hektik dieser Welt soweit er kann aus und gönnt sich diese Momente der Ruhe. Wir können Sie alle gebrauchen. Weil wir Menschen sind und keine Maschinen. Und Menschen brauchen einfach auch zeitweise Ruhe und Besinnlichkeit. So ist das eben …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.