Bartlmä - Patron der Fischer

Bartlmä gehört neben Michaeli und Jakobi zu den Eckpfeilern des Erntejahres

Bartlmä

Der Bartlmä-Tag am 24. August war in früherer Zeit das Ende der Erntezeit, die am Jakobitag, am 25. Juli begonnen hatte. Von nun an wurde es ruhiger

Die Fest- und Feiertage im Fünfseenland

Bartholomäus, in Bayern auch Bartlmä genannt war einer der zwölf Jünger von Jesus Christus. Viele Bibelforscher sind sich darüber einig, dass Bartholomäus und der gebürtigen Galiläer Nathanael ein und dieselbe Person gewesen sind. Noch als der wieder auferstandene Jesus seinen Jüngern am See Genezaret erscheint, ist von Nathanael die Rede. In der Berufung der Apostel wird er dann aber als Bartholomäus bezeichnet. Den Legenden nach soll Bartholomäus in Indien, Mesopotamien und vor allem in Armenien gepredigt haben. Die Verehrung des Bartholomäus ist erst ab dem 10. Jahrhundert verzeichnet, nahm aber dann rasch an Popularität zu. Ab dem 13. Jahrhundert wird Bartholomäus mit seinen heute üblichen Reliquien Messer, Buch und abgezogener Haut dargestellt. Die abgezogene Haut geht auf eine Legende zurück, nach der Astyages seine Soldaten ausschickte, um Bartholomäus gefangen zu nehmen, ihm bei lebendigem Leib die Haut abziehen und ihn danach kreuzigen ließ. Bartholomäus gilt unter anderem auch als Patron der Fischer. Darum ist auch ab dem Bartholomäus-Tag am 24. August die Schon- und Laichzeit vorrüber und das Angeln und Fischen in den Seen und Weiern kann wieder beginnen.

Vielerorts wurden am Bartlmä-Tag Fischessen zu Ehren des Heiligen abgehalten. Der Bartlmä-Tag am 24. August war in früherer Zeit das Ende der Erntezeit, die am Jakobitag, am 25. Juli begonnen hatte. An Bartholomäus musste der größte Teil der Ernte unter Dach und Fach sein, damit die Bauern nicht in unerwünschten Verzug kamen und das Getreide auf den Feldern verdarb. Ab diesem Tag wurde die Arbeit auf den Bauernhöfen auch langsam wieder weniger und die arbeitsreichste Zeit des Jahres neigte sich ihrem Ende. Wobei nicht zu vergessen ist, dass noch bis zum Michaelitag am 28. September die Herbstsaat eingefahren wurde. Ganz vorrüber waren die anstrengenden Tage also noch nicht.

So sind die Festtage Jakobi im Juli, Bartlmä im August und Michaeli im September in früheren Zeiten die Eckpfeiler des Erntejahres in Bayern gewesen. Während dieser Zeit mussten die Felder gepflügt, gesäht und geerntet werden. Traditionell begannen am Bartholomäustag auch die Vorbereitungen für das knapp drei Monate später beginnende Weihnachtsfest. An Bartlmä wurden auf den Höfen von den Bauern die Gänse und Karpfen ausgewählt, die dann in der darauffolgenden Zeit für das Fest gemästet wurden. Der Name Bartholomäus kommt übrigens aus dem Hebräischen und bedeutet „Sohn des Furchenziehers“.

An Bartlmä ging das Erntejahr zu Ende und die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Winter begannen

An Bartlmä ging das Erntejahr zu Ende und die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Winter begannen

Bauernregeln zu Bartlmä:

„Mariä Gewitter um Bartelmä, bring Hagel und Schnee“


„Wie sich das Wetter am Bartelmä stellt ein, so soll’s noch bis September sein“


„Bleiben Störche nach Bartelmä, kommt ein Winter, der tut nich weh“


„St. Bartholomäus hat’s Wetter parat, für den Herbst bis hin zur Saat“


„Wie Lorenz und Barthel sind, wird der Winter – rau oder lind“


„Ist Lorenz und Bartelmä schön, bleiben die Kräuter noch lange stehn“