„Der Obere Wirt“ zum Queri in Frieding bei Andechs

Wer sich in der Zeit um 1900 in der Gegend um Frieding bei Andechs aufgehalten hat, dem konnte es passieren, dass er auf dem Weg in Richtung Norden also Richtung München einem kleinen, untersetzten Mann mit Lodenmantel und Samthut begegnete. Einen kugelrunden Kopf hatte dieser und einen roten Schnurrbart. Auf seiner Nase saß ein Zwicker mit runden Gläsern, was den runden Kopf noch viel runder wirken ließ. Wahrscheinlich schaute der Mann auch etwas entgeistert oder angestrengt Nachdenklich und eventuell konnte man sogar im Vorbeigehen hören, dass er Gedichte vor sich hin murmelte. Seine Gedichte, manchmal sehr anzügliche Gedichte wie viele strenge Katholiken zu dieser Zeit dachten.

Der Queri steht vor der Türe …

Wenn Sie also dem kleinen Mann zu dieser Zeit begegneten, dann war er wahrscheinlich auf dem Weg nach München und sehr wahrscheinlich wollte er dort in das Bratwurstglöckl. Doch das interessiert uns weniger. Interessanter ist wo der Mann herkam. Aus dem Georg-Queri-Ring Nummer 9 in Andechs-Frieding wobei dieser Georg-Queri-Ring damals noch nicht so geheisen hat. Er wurde nämlich erst später nach dem kleinen Mann mit Hut und Lodenmantel der eben Georg Queri (1879 – 1919) hieß benannt und Dichter, Journalist, Kriegsreporter und Lebenskünstler. Das Haus am Georg-Queri-Ring 9 war sein Elternhaus und dort betrieben Queris Eltern eine Gastwirtschaft. Queri ist längst gestorben – seine Eltern auch aber das Gasthaus gibt es immer noch. Heute heißt es „Der Oberen Wirt (Zum Queri)“ und ist ein wunderschönes altes Wirtshaus mit einem Biergarten in dem man es sich unter schattigen Kastanien gut gehen lassen kann. Vor dem Eingang des Gasthauses sitzt der Queri selbst – natürlich nicht aus Fleisch und Blut – weil er ja schon lange tot ist – aber „aus Blech“ wie man in Bayern sagt also als Statue. So sitzt er dort und schaut gen Westen – Richtung Ammersee. Drinnen im Wirtshaus fühlt man sich ein wenig in der Zeit zurück versetzt. Soll jetzt nicht heißen, dass es dort alt und schmuddelig ist denn die Einrichtung wurde im Januar 2008 restauriert und poliert aber alt belassen – sehr schön einfach. Ein richtig gemütliches altes Wirtshaus. Eine Georg Queri(Loriot) Stube gibt es dort mit Memorabilien des Querdenkers und das Friedinger G’wölb (Gewölbe – für alle Nichtbayern). Beide können für Festlichkeiten gemietet werden und 25 – 130 Personen finden darin Platz.

BIO-Angus aus eigener Aufzucht …

Die Küche ist typisch bayerisch und das Fleisch kommt aus der eigenen, artgerechten Angus-Rinderzucht. Die hauseigene Schlachtung sorgt dafür, dass nur frisches Friedinger Fleisch auf den Tisch kommt. Zu trinken gibt es die bekannten Andechser Bierspezialitäten – das versteht sich von selbst – liegt doch Frieding grade mal wenige Kilometer vom Heiligen Berg in Andechs entfernt.