Ich fühle mich auch ohne Sterne bestens bewirtet …

Brauchen wir Sterne-Restaurants im Fünfseenland?„Kulinarisches Niemandsland“ titelt die Süddeutsche Zeitung am 18.November 2014 und erzählt dann die Geschichte des Michelin-Sterns, den das „Aubergine“ im Starnberger Hotel Vierjahreszeiten im Jahr 2014 verliehen bekam. Der Erste für ein Restaurant im Landkreis Starnberg. Von großem Jubel ist die Rede. Fast, als ob ein Restaurant mit Stern das Maß aller Dinge ist.  Doch schon am Ende des ersten Absatzes trübt sich die Freude. Im Ende 2014 erschienenen Gault&Millau Restaurantführer findet der Landkreis Starnberg mehr oder weniger keine Beachtung. Und? Ist das jetzt ein Drama? Liest man den Artikel weiter, so kommt noch die Chefredakteurin Patricia Bröhm zu Wort, die mit dem Landkreis ins kulinarische Gericht geht. Aber sind wir doch einmal ehrlich. Schmeckte’s Ihnen hier nicht? Also ich finde, es gibt hervorragende Restaurants im Landkreis Starnberg und im gesamten Fünfseenland. Und, ja, da mögen Sie mich jetzt vielleicht als Banausen bezeichnen, aber ich für meinen Teil kann gerne auf kleine Portionen zum großen Preis verzichten. Da geh ich lieber in eines der zahlreichen Gasthäuser, in denen es regionale und saisonale Küche mit besten Zutaten zum fairen Preis gibt. Dort, wo man von der Bedienung nach dem dritten Besuch mit Namen begrüßt wird und einen der Wirt persönlich zurückruft, um die auf den Anrufbeantworter gesprochene Reservierung zu bestätigen. In diesen kleinen Boazn und Landgasthäusern erlebe ich viel mehr Menschlichkeit und Herzlichkeit als in den angeblich angesagten Gourmettempeln. Ausserdem entsprechen die Portionen eher der Vorstellung einer „Männerportion“ und satt werden ist schließlich ein nicht unwesentlicher Sinn beim Essen. „Stutzig macht es uns schon“ schreibt die SZ und fragt sich,  ob das Fünfseenland unfähig ist, Einheimische wie Touristen anständig zu bewirten. Als Einheimischer muss ich sagen, dass ich mich an den jeweils richtigen Orten hervorragend bewirtet fühle! Was ich beim besten Willen nicht fühle ist, dass mir zu irgendeinem Glück irgendwelche Sterne fehlen. Ich kann es nicht anders sagen. Wem es ebenso geht wie mir, dem wünsche ich an dieser Stellen einfach „an Guad’n“. Lasst’s es eich schmeck’n!   Hier geht es zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung Webseite: „Aubergine“ im Starnberger Hotel Vierjahreszeiten Webseite: Michelin Restaurants Webseite: Gault&Millau

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.