Ein Mittlerer Weinschwärmer!?

Neulich bin ich einem Mittleren Weinschwärmer begegnet …Als ich vor ein paar Tagen mit meinem Hund spazieren ging, begegnete mir auf dem Weg eine Raupe. Also keine Raupe mit Rädern sondern eine krabbelnde Raupe. Im ersten Moment dachte ich, ich könne meinen Augen nicht mehr trauen. Nicht, weil die Raupe wie in Alice im Wunderland eine Wasserpfeife rauchte sondern weil die Raupe so unwahrscheinlich groß gewesen ist. Ausgestreckt kam sie fast an die 10 Zentimeter Länge heran. Beeindruckend! Und auch ein wenig unwirklich. Sie war fast so dick wie meine Finger und krabbelte auf dem Weg dahin. Als ich einen Grashalm nahm um sie wegzustubsen , damit sie nicht überfahren wird, klammerte sie sich, schwupps, daran und lies ihn nicht mehr los. So konnte ich sie hochheben und genauer ansehen und fotografieren. Ich habe dann mal gegoogelt und herausgefunden, dass es wohl ein Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor) war. Dieser gehört zur Familie der Schwärmer und zur Ordnung der Schmetterlinge. Dieser Falter hat olivgrüne Vorderflügel, bei denen der Flügelvorderrand dünn pink gefärbt ist. Sie erreichen eine Spannweite von 45 bis 60 Millimetern. Da ist der Falter im Gegensatz zu seiner Larve ja richtig zierlich! Die Raupen des Mittleren Weinschwärmers sind Anfangs grün. Im späteren Stadium werden sie braun und kurz vor der Verpuppung fast schwarzbraun. Seinen kleinen Kopf kann der Mittlere Weinschwärmer bei Gefahr in das Bruststück einziehen. Er kann seinen Kopf aber auch gewaltig in die Länge strecken um gefährlicher zu wirken oder an Fressen ranzukommen. Fühlt diese Raupe sich bedroht, dann macht sie Bewegungen wie eine Schlange um ihre Feinde zu verängstigen oder in die Flucht zu schlagen. Seitlich an ihrem Körper hat die Raupe des Mittleren Weinschwärmers zwei Augenflecken, sogenannte Ozellen. Diese sollen mögliche Feinde täuschen und lassen das Tier größer erscheinen. Eines der wohl bekanntesten Tiere mit Augenflecken ist der Pfau, der diese am Ende seiner Schwanzfedern hat. Bei Gefahr stellt er diese Schwanzfedern auf. Jedenfalls war die von mir gesehene Raupe schon bräunlich, was für eine baldige Verpuppung spricht. In jedem Fall war das ein riesen Ding, bei dem man im ersten Moment denkt, man habe eine Schlange vor sich. Wünschen wir ihr, dass sie die derzeitige Trockenheit übersteht und ein schöner Falter aus dieser Raupe wird. Beeindruckend war sie jetzt schon in ihrem Larvenstadium …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.