Die Geschichte des Fremdenverkehrs in Oberbayern

Oberbayern ist eine der schönsten Gegenden in ganz Deutschland. Schon der Hanseat Thomas Mann bezeichnete die Landschaften als „notorisch wundervoll“. Heute leben in Oberbayern ca. 190000 Menschen vom Fremdenverkehr, der jährlich ca. 10 Milliarden Euro erwirtschaftet. Aber wie kam es eigentlich, dass diese ursprünglich sehr entbehrungsreiche Landschaft, die zumeist von Bauern, Fischern und Handwerkern geprägt war, sich im Bereich Tourismus zu einer Leitökonomie entwickelte. Karl Stankiewitz begibt sich in seinem im September 2011 im Sutton Verlag erschienen Buch „Die Anfänge des Fremdenverkehrs in Oberbayern“ auf Spurensuche. Waren bereits die Pilger und Wallfahrtsreisenden vergangener Zeiten die Vorläufer des Individualtourismus? Fest steht, dass bis Mitte des 18. Jahrhunderts maßgeblich Abenteuerlust und Forscherdrang Fremde in den südlichen Teil Bayerns verschlugen, deren Reisen nicht wie heute komfortabel und sicher waren, sondern eher beschwerlich und anstrengend. Der Starnberger See zum Beispiel lag schon damals, genau wie heute, 20 Kilometer von München entfernt. Aber noch Anfang des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Urlaubsgäste eher überschaubar. Waren die nahen Alpen die Wegbereiter für den Tourismus, als diese im ausgehenden 19. Jahrhundert erschlossen wurden und Postkarten mit romantischen Bergmotiven die Sehnsucht der Menschen befeuerte? War es der Satz „Auf der Alm da gibt’s kei Sünd“, den Kaiserin Elisabeth (Sisi) in einem ihrer Gedichte schrieb und der aus kaiserlicher Feder eine Empfehlung für Reisen in Richtung Berge darstellte, die nach heutigen Maßstäben einem gelungenen PR-Coup gleicht? Stankiewitz recherchiert und zieht Schlüsse über den Tourismus an Beispielen wie Berchtesgadener Land, Wendelstein, Isartal, Oberammergau, Zugspitze und vielen mehr. Am Beispiel Starnberger See und Fünfseenland zeigt er, wie sich die Adern der Mobilität langsam ihre Wege durch das Land suchten und mit ihnen die Zahl der Reisenden und Erholungsuchenden von Jahr zu Jahr erhöhte. Eine sehr spannende Lektüre für alle Oberbayern-Interessierten und Freunde des Fremdenverkehrs!   „Die Anfänge des Fremdenverkehrs in Oberbayern“  hier bei Amazon bestellen.    

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.