Dezentrale Energieerzeugung

Beim Süddeutsche-Zeitung-Forum wird darüber diskutiert ob das Fünfseenland für Windräder zu schön ist. Die Energiegenossenschaft Starnberg wurde gegründet und die Klimaregion Fünfseenland ins Leben gerufen. Die Gemeinde Münsing hat eine Bürgerstiftung für erneuerbare Energien und Andechs lädt zur Klimaschutzwerkstatt ein. Bernried plant schon seit Jahren ein Erdwärmekraftwerk. Tut sich hier etwas im Bezug auf erneuerbare Energien? Hunderte Webseiten gibt es mittlereile zu diesem Thema im Internet. Es wird viel geredet, diskutiert und gestritten über die richtige Form, den Standort, die Effizienz, die Machbarkeit, die Einpassung ins Landschaftsbild und viele andere Dinge. Zu Gesicht bekommt man die Energiewende im Fünfseenland bislang jedoch nur selten und wenn dann meist in Form von Photovoltaikanlagen auf großen landwirtschaftlichen Hallen. Fördermittelzuschuß hoch, Wirtschaftlichkeit mittel, Energieeffizienz niedrig. So richtig will die Energiewende im Fünfseenland nicht Einzug halten. Doch das ist ein Irrtum! Blicken wir an den Rand des Fünfseenlandes (wobei ja dessen Grenzen nicht sehr genau definiert sind) nach Deutenhausen bei Weilheim. Hier hat die Energiewende längst begonnen! In dem kleinen Dorf mit seinen gefühlten 100 Einwohnern ist man ganz vorne mit dabei. Deutenhausen setzt auf Wasserkraft und nutzt den durch den Ort fließenden Angerbach zur Energiegewinnung. Hier wird horizontal fließendes Wasser in Drehbewegung umgewandelt und das nicht erst seit gestern. Deutenhausen hat den Sinn der dezentralen Energieerzeugung verstanden, verinnerlicht und umgesetzt. In dem kleinen, landwirtschaftlich geprägten Ort wird seitdem keine Energie, die der Angerbach liefert, verschwendet sondern intensiv genutzt. Täglich entstehen hierdurch so viele Umdrehungen, dass jeder Einwohner von Deutenhausen sicherlich 100 bis 200 auf seine eigene Energiebilanz verbuchen kann. Auch um den Naturschutz hat man sich in Deutenhausen gekümmert. Die Schaufeln des Wasserrades wurden so konstruiert, dass sie nur minimal in den Angerbach eintauchen und so den Fischen in diesem Gewässer die Möglichkeit geben, unter ihnen hindurchzuschwimmen Die Installation einer Fischtreppe konnte so vermieden werden und alle Bachbewohner können auf ihrer gewohnten Route weiterschwimmen. Die Energiewende wird kommen – Energie wird dezentral erzeugt werden. Klein- und Kleinskraftwerke werden helfen unseren Energiebedarf zu decken. Deutenhausen hat es vorgemacht und viele werden diesem Beispiel folgen. :-)  

Autor: mc für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.