Archivseite von fuenfseenland.de

Eine Übersicht

Home | Allgemein (: Page 36)

Archiv für die Kategorie ‘ Allgemein ’

Auf die Plätzchen… fertig… los!

Wenn das vierte Kerzlein brennt ist Weihnachten nicht mehr weitLetzter Samstag vor Weihnachten. Haben Sie alles besorgt, was Sie fürs Fest brauchen? Langsam wird die Zeit knapp. Ist der Christbaum schon gekauft? Einer der rund 25 Millionen Bäume, die jedes Jahr zu Weihnachten ihren Platz in deutschen Wohnzimmern finden? Sind alle Geschenke besorgt? Gut, zweieinhalb Tage haben die Geschäfte ja noch geöffnet um die letzten Besorgungen zu erledigen. Plätzchen gebacken? Wie noch nicht? Dann wird es aber Zeit. Plätzchen backen ist eine feine Sache. Es riecht dann immer so lecker in der Wohnung. Spitzbuben, Husarenkrapferl, Zimtsterne, Vanillekipferl, Spritzgebäck, Makronen, die Liste der Möglichkeiten ist fast unendlich. Eigentlich ist Plätzchen backen ganz einfach. Für den Grundteig braucht man 200 Gramm Mehl, 100 Gramm Butter, 75 Gramm Zucker, 1 Packung Vanillezucker, 1 Prise Salz und 1 Ei. Der Teig reicht dann je nach Dicke und Größe für ca. 30 bis 50 Plätzchen. Verfeinert wird mit Anis, Bittermandeln, Früchten, Gewürznelken, Haselnüssen, Honig, Ingwer, Kardamom Kokosflocken und was immer die Küche noch hergibt. Das Mehr sieben Sie in eine kleine Schüssel, geben Zucker, Vanillezucker und Salz hinzu. Nachdem dies alles vermischt ist, geben Sie das Ei und die Butter hinein und rühren das ganze mit einem Knethaken so lange, bis eine leicht bröselige Masse entstanden ist. Diese sollte dann in etwa eine Stunde ruhen. Anschließend geben Sie je nach Geschmack die Gewürze und weitere Zutaten bei. Verkneten Sie den Teig gut mit den Gewürzen und rollen Sie ihn mit einem Nudelholz flach aus und stechen die Plätzchen aus. Dann werden sie bei ca. 160 Grad im Umluftofen für ca. 10 bis 15 Minuten gebacken. Feine Sache! Aber bitte, keine Hektik! Plätzchen backen soll entspannend sein. Hören Sie etwas weihnachtliche Musik dazu oder zum Beispiel das Hörbuch „Berichte aus dem Christstollen“ von Jan Weiler. So kommen Sie am besten in die richtige Weihnachtsstimmung, den Christmas-Mood. Denn Weihnachten ist eigentlich ein Fest der Ruhe und Gemütlichkeit und nicht der Rennerei und hektischen Besorgungen. Weihnachten ist nicht Kommerz sondern Besinnlichkeit. Denken Sie an das vergangene Jahr, lassen Sie die schönen Momente Revue passieren. Geben Sie sich ganz der Entspannung hin. So wird das Weihnachtsfest etwas ganz Besonderes!   Das Hörbuch „Berichte aus dem Christstollen“ von Jan Weiler gibt es hier bei Amazon  

  Autor: mc

Schneekettenpflicht und Sonnenschein

Schneekettenpflicht in der EUSicherlich kennen Sie das blaue Verkehrsschild mit dem Reifen und der Schneekette!? Gut, bei uns ist es nicht sehr oft zu sehen, aber manchmal stolpert, pardon, fährt man wirklich darüber. Heute berichtet der Münchner Merkur über eine Zusammenstellung des ADAC, wie eine Missachtung in unseren europäischen Nachbarländern geahndet wird. Die schlimmsten Strafen drohen in Österreich. Gut, dort gibt es viele und hohe Berge und deshalb wahrscheinlich auch öfter und mehr Schnee. Ganze 5000 Euro kann es dort kosten, wenn Sie auf einer gekennzeichneten Straße ohne Schneeketten unterwegs sind. Ganz schön teuer! In Italien ist ein Verstoß gegen die Schneekettenpflicht mit 84 Euro erheblich günstiger und Schnee hat es dort in den meisten Gegenden eher selten, so dass man gegen diese Verkehrsregel mangels Schnee gar nicht so leicht verstoßen kann. In Deutschland weist das Verkehrsschild 268 auf das Anlegen von Schneeketten hin. Eine Kettenpflicht gibt es hier nicht. Über eventuelle Busgelder verrät der Artikel im Münchner Merkur nichts. Vielleicht gibt es ja auch gar keine. Apropos nicht geben. Wahrscheinlich müssen Sie sich wegen der Schneeketten auch keine allzu großen Gedanken machen, denn wie die BILD-Zeitung in ihrer heutigen Online-Ausgabe meldet, zieht von Westen das Tief „Engel“ über Frankreich heran. Dieses bringt uns starke Windböhen, viel regen aber auch frühlingshafte Temperaturen von bis zu 14 Grad. Weiße Weihnacht ade kann man da nur sagen. Ich befürchte fast, dass wir uns den Schnee zum Fest abschminken können. Es sieht eher nach einer Mischung zwischen Regenschirm und Sonnenbrille aus. Im Voralpenland kündigte sich dieses Wetter heute morgen schon an. Klarer Himmel und ein wunderbarer Sonnenaufgang. Der Mond stand als konturenscharfe Sichel deutlich sichtbar am Himmel. Wäre die Sonne nicht so tief gestanden, hätte man vermuten können, ein wunderbarer Frühlingstag beginne. So wie es aussieht, können Sie sich den Kauf von Schneeketten für Ihr Auto also getrost sparen. Allerdings können wir uns die weihnachtliche Stimmung mit tänzelnden Schneeflocken am Heiligen Abend wohl auch eher abschminken. Kein Wunder, liegt doch laut der BILD der Dezember in Süddeutschland aktuell um 3 bis 3,5 Grad über dem Mittel der Langzeitmessungen. Es sieht ganz so aus, als verhagle uns der Klimawandel gehörig die weisse Weihnacht. Dann werden es eben grüne Weihnachten, was will man schon machen …   Webseite Münchner Merkur: http://www.merkur-online.de Zum Artikel über Schneekettenpflicht geht es hier entlang… Zum Advent-Wetter-Irrsinn bei BILD geht es hier entlang…  

 Autor: mc

Süßer die Tropfen nie plätschern …

Regentropfen zu WeihnachtenJetzt echt oder! Kann des sei? Die Niederschlagsmenge wäre ja für die Jahreszeit wunderbar in Ordnung, nur die Temperaturen sind deutlich zu warm. Vorweihnachtlich fällt es von oben. Zu schnell, weil sich das Wasser der Tropfen mangels Kälte nicht zu wunderbaren Schneekristallen in Millionen von Formen ausbilden, sondern es in seiner flüssigen Form, übergewichtig wabernd, mit Vollgas vom Himmel stürzt. Nach links und rechts taumelnd und tänzelnd sollten es in Flockenform langsam und besinnlich der Erde entgegenschweben und sich als weiße Pracht luftig, leicht und pudrig an den kalten Boden schmiegen. Stattdessen PLATSCH … FLITSCH … Regen im Dezember! Das herabfallende Wasser ist dasselbe, nur der Aggregatzustand ist ein grundsätzlich anderer. Ich denke darüber nach, ob man sich mitten im sich wandelnden Klima überhaupt noch weiße Weihnachten wünschen sollte? Wenn es nicht kalt genug ist, bedeuten weiße Weihnachten immer Regen. Vielleicht sollte man sich kalte Weihnachten wünschen? Ja, dass ist gut, dann werden sie bei Niederschlag weiß, ohne Niederschlag einfach nur kalt. Das finde ich irgendwie besser als Regen. Regen passt einfach nicht zu Weihnachten. Wie sähe denn der Bart vom Weihnachtsmann aus, wenn er völlig durchnässt wäre. Würden bei den Engeln die Flügel ankleben? Wie reagiert ein Rentierschlitten bei Aquaplaning? Schon diese Fragen zeigen uns, dass Weihnachten und Regen irgendwie nicht so richtig kompatibel zueinander sind. Ganz zu schweigen davon, dass natürlich die Kerzen am Weihnachtsbaum nicht brennen würden. Also, zumindest im Freien. Dafür gäbe es wahrscheinlich weniger Bäume, die in Flammen aufgehen. Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Trotzdem kann ich Regen an Weihnachten nicht so wirklich gut finden. Ich würde mir das klassische Weihnachtswetter (gerne auch die kitschige Variante) wünschen. Tänzelnde Schneeflocken statt dicken Regentropfen. Sonst wird aus einem bröseligen Plätzchen schnell ein feuchter Keks. So, genug über das unpassende Wetter gejammert. Es sind nur noch sieben Tage bis zum Heiligen Abend und es gibt wichtigeres zu tun als sich über den Aggregatzustand der Niederschläge zu beklagen. In diesem Sinn, bleiben Sie entspannt, bleiben Sie besinnlich. Weihnachten ist das Fest der Liebe und die ist weiß Gott viel, viel wichtiger als das Wetter.  

 Autor: mc

Je heiliger d‘ Zeit … umso verreckter d‘ Leit …

Je heiliger d' Zeit ... umso verreckter d' Leit ...„Je heiliger d‘ Zeit, umso verreckter d‘ Leit“ sagt man und das meist in Bezug auf Weihnachten. Da passt dieser Ausspruch auch sehr gut! Denn wenn sich in den letzen Wochen und Tagen vor dem Christenfest die weihnachtlichen Neurosen herauskristallisieren und die Streits sich ihrem Höhepunkt nähern herrscht Alarmstufe rot. Jeder ist im Stress, jeder muss noch schnell etwas besorgen, Zeit hat niemand, jeder rennt und hechelt. Geschenke, Weihnachtsbaum, Weihnachtsbraten und was noch alles zum Fest besorgt werden muss. Da kann es schnell passieren, dass mal die Nerven verliert. Das ist die staade Zeit oder das, was daraus geworden ist. Das älteste Vorkommen der Weisheit „Je heiliger d‘ Zeit, umso verreckter d‘ Leit“ habe ich im Buch “Der Gesellschaft Jesu Priestern, Lehr-Reiche und fast auf jeden Sonn- und Festtag des ganzen Jahrs hindurch vier bis fünf wohlausgearbeitete Predigten“ von Anton Ruoff aus dem Jahr 1752 gefunden. Dort heißt es „… oder aber heißt es auch je heiliger die Zeit, je schlimmer die Leuth …“. Allerdings kommt der Satz nicht in einer Weihnachtspredigt vor, sondern in dem Predigtvorschlag „An dem Palm-Sonntag“. Über den Inhalt schreibt Rouff Heilige Zeit, heilige Leuth“. Sehr ähnlich dem ebenfalls bekannten Ausspruch „heilige Zeit braucht heilige Leut“. Da ist was dran, denn ohne heilige Menschen kann es keine heilige Zeit geben. Eine Variante von Sutermeister heißt auch „Je heiliger d’Zit, je heilloser d’Lüt“ Klingt nordisch, meint dasselbe. Als Abwandlungen finden sich noch„Je heiliger Zeit, je heftiger Streit“. Der Müssiggang an den Fest- und Feiertagen gibt zu manchen Zänkereien Veranlassung. Ja, Weihnachten das Fest der Liebe wird verbal auch gerne einmal zum Fest der Hiebe. Bei weihnachtlichen Auseinandersetzungen muss man sich also keine Sorgen machen, weil ja schon vor über 250 Jahren festgestellt wurde, dass die Menschen an manchen Höhepunkten eines Jahres anders sind als in der restlichen Zeit. Es mag sein, dass im 18. Jahrhundert das Osterfest intensiver begangen wurde als heute und Rouff in seiner Palmpredigt, die ja wahrscheinlich am Palmsonntag gesprochen wurde, darauf hinweist, dass in einer Woche Ostern ist und man dies den Menschen bereits deutlich anmerkt. Egal, jedenfalls ist der Ausspruch „Je heiliger d‘ Zeit, umso verreckter d‘ Leit“ heute noch genau so gültig wie damals und es ist egal ob an Ostern oder Weihnachten. Vor großen Festen drehen die Menschen gerne ein wenig durch. Das ist einfach so, damit muss man sich abfinden. Bewahren Sie einfach die Ruhe …  

 Autor: mc

Petition gegen Fracking im Fünfseenland

Fracking hängt als dukle Wolke über dem FünfseenlandSicherlich haben Sie schon gelesen, dass die englische Firma Terrain Energy mit Probebohrungen erkunden will, ob sich im Bereich des Fünfseenlandes Fracking lohnt. Da kann man doch spontan nur sagen: „Hallo?! Fracking im Fünfseenland, sind die noch ganz g’scheid? (anderswo gilt dies natürlich auch) Vor allem aber, können Sie sich vorstellen, dass eine solche Firma teure Versuchsbohrungen durchführt um dann zu sagen „ja, da wäre schon etwas zu holen, aber, ähm, nein wir machen das nicht“. Klingt absurd oder? Ist die Vorstellung wahrscheinlich auch. Wenn bei den Probebohrungen herausgefunden wird, dass es sich in dieser Gegend lohnt Gift in die Erde zu Pumpen, dann wird die Gier nach Euros schnell alle Gegenargumente vom Tisch fegen. Warum also lässt man Probebohrungen überhaupt zu? Wie viel Mist müssen wir bezüglich Energiewende noch über uns ergehen lassen? OK, die privaten Haushalte könnten sicherlich noch erheblich mehr Strom einsparen, aber nachdem wir wissen, dass immer wenn Energie gespart wird, sich dieselbige verteuert, lassen viele das Sparen gleich ganz. Schließlich kann es ja nicht sein, dass die großen Energiekonzerne und deren Aktionäre plötzlich weniger Profit machen. Klingt wie staatlich geförderte Umsätze. Schutz von Natur und Mensch ist meist zweitrangig. Gut, hinterlassen wir eben verbrannte oder in diesem Fall eher vergiftete Erde. Was soll’s, Hauptsache der Aktienkurs ist im grünen Bereich … Sorry, ich kann dieses Verhalten einfach nicht mehr nachvollziehen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass man überhaupt Genehmigung für Fracking erteilt. Wir brauchen erneuerbare Energie, saubere, keine, die noch größere Umweltschäden verursachen als wir eh schon haben. Ist das so vielen Menschen egal? Bei change.org gibt es seit einiger Zeit eine Petition gegen Fracking im Fünfseenland und auch im Rest von Bayern. Leider haben bislang (Stand 15.12.2014) erst 2527 Menschen unterzeichnet. Benötigt werden aber mindestens 47473 Unterschriften, damit die Petition im Bayerischen Landtag eingereicht werden kann. Das heißt: unterzeichnen bevor es zu spät ist! Helfen Sie mit, die bayerische Landschaft (und natürlich auch die in ganz Deutschland oder besser gleich in ganz Europa) zu erhalten und vor dem Frackingwahnsinn zu schützen. Wir können nicht weiter Stück für Stück Natur vor die Hunde gehen lassen, nur damit sich einige wenige Großkonzerne rücksichtslos eine goldene Nase verdienen. Ganz ehrlich: das wollen wir nicht!   Petition gegen Fracking im Fünfseenland: hier Petition unterzeichnen Webseite change.org: https://www.change.org

  Autor: mc

Einst lag der Chiemsee im Fünfseenland …

Chiemsee im Fünfseenland, gibt es das?Gestern habe ich wieder eine tolle Entdeckung in einer alten Karte gemacht. Es gab eine Zeit, in der der Chiemsee im Fünfseenland gelegen haben muss. Glauben Sie nicht? Ich hätte auch daran gezweifelt, wenn mir das jemand erzählt hätte. Der Chiemsee liegt im Chiemgau, in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim hätte ich geantwortet. Er wird auch das bayerische Meer genannt, hat drei Inseln, Herreninsel, Fraueninsel und Krautinsel und ist nach dem Bodensee, und der Müritz der drittgrößte See in Deutschland hätte ich nach dem Lesen von Wikipedia klug von mir geben können. Aber, so kann man sich täuschen, denn noch vor etwas mehr als 150 Jahren lag der Chiemsee im Landkreis Weilheim-Schongau, hatte einen Durchmesser von weniger als einhundert Metern und befand sich in der Nähe des heutigen Gelände des Klinikums Höhenried bei Bernried am Westufer des Starnberger See. Ich habe meinen Augen nicht getraut, aber auf der Karte, die im Bild zu sehen ist, ist dieser kleine Weiher deutlich mit Chiemsee gekennzeichnet. Leider musste ich umgehend auf Google Earth feststellen, dass von dem kleinen Chiemsee nichts übrig geblieben zu sein scheint. Verschwunden ist er. Einfach weg. Zumindest auf Satellitenbildern ist nichts mehr davon zu erkennen. Wahrscheinlich ist er ausgetrocknet oder er wurde im Zuge von Flurbereinigungen trockengelegt. Jedenfalls die Karte zeigt ganz deutlich, dass es einen Chiemsee im Fünfseenland gab. Ich werde mich bei nächster Gelegenheit auf die Suche nach diesem kleinen See machen. Besser muss ich wahrscheinlich sagen, auf die Suche nach Spuren, dort wo der See einst gewesen sein muss, zumindest laut der Karte von 1857, die mir zufällig in die Hände fiel. Sehr spannend, ist es doch nicht der einzige See, der über die Jahre verschwunden ist oder muss ich sagen verschwunden wurde? Scheinbar war Ackerland wichtiger als kleine Tümpel, Weiher und Seen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser See so mir nichts dir nichts ausgetrocknet sein sollte. Aber vielleicht werden die „Forschungen“ vor Ort näheres ergeben. Eventuell finden sich ja noch Spuren des einstigen Chiemsee im Fünfseenland. Natürlich werde ich umgehend an dieser Stelle davon berichten, falls ich etwas entdecken sollte. Die Geschichte vom Chiemsee im Fünfseenland, unweit des Starnberger See bleibt also spannend …  

  Autor: mc

Sonntag, 14.12.2014 – 3. Advent, wo ist die Stille?

Dritter Advent - wo ist genau noch mal die Stille?Und schwupps ist Sonntag der 3. Advent. Die Weihnachtszeit steuert ihrem Höhepunkt entgegen. Drei Kerzlein brennen am Adventskranz. Drei Kerzlein, die uns Menschen an die Stille, die innere Einkehr, an Besinnlichkeit, kurzum „a stade Zeit“ erinnern sollen; zum Innehalten bewegen möchten. Merken Sie irgendwo etwas von Stille? Besinnlichkeit? Gar einer „staden Zeit“. Ich hab das Gefühl, um mich herum rennt und hechelt alles noch viel mehr als im Rest des Jahres. Von innerer Einkehr keine Spur, höchstens von erhöhten inneren Drehzahlen! Schließlich muss man ja im Gegensatz zu den Monaten Januar bis November im Dezember auch noch zusätzlich Weihnachtsgeschenke kaufen, Dekoration basteln, Tannenbaum besorgen, Plätzchen backen, Karten schreiben, Menü überlegen, Wohnung putzen und was weiß ich nicht alles. Die pure Hektik ist dieser Dezember, grad zum letzten Drittel hin! Vor allem kann man nichts so schnell machen wie sonst, weil es zu dem ganzen Pressieren auch noch glatt und eisig draußen sein kann. Da muss man so viel erledigen und dann soll man am Ende auch noch langsam gehen und fahren! Wie soll denn so was geh’n? Do dan mia Weihnachten ja erst im Februar feiern! Jedoch die Stunde Bescherung mit anschließendem Weihnachtsmenü (sind die Wachholderbeeren für den Rehrücken eigentlich schon eingekauft?), da werden wir besinnlich, da lassen wir uns mal so richtig zur Ruhe kommen. Entspannen. I glaub der Glühwein kocht! Lassen die Seele baumeln. „Was schenken wir der Tante Gerda eigentlich in diesem Jahr?“ Om! Merken Sie etwas? Kann es sein, dass wir entweder süchtig nach Vollgas sind oder mit der Stille gar nicht mehr klar kommen. Die dritte Möglichkeit wäre, dass man uns gar nicht zur Ruhe kommen lassen will. Kauft schön ein für eure Lieben! Schenkt ihnen den Plunder, der extra zu Weihnachten in die Regale geräumt wird! Machen Sie Umsatz! Mehr! Immer mehr! Und schneller! Vielleicht ist uns ja das Innere schon abhanden gekommen. Stellen Sie sich vor, Sie gehen in sich und nichts ist da außer Leere. Schon flüstert wieder der Konsum, heiser wie Gollum im Herrn der Ringe: „kauf was, hol dir einen Sssschatzss!“. Geht’s Ihnen dann besser? Gut, wenn ja, dann ist wahrscheinlich bei Ihnen nichts mehr zu machen, viel Spaß bei den weiteren Weihnachtsdrehzahlen. Wenn nicht, dann nehmen Sie Ihre Auszeit, fordern Sie sie ein! Auf gut bayerisch: „scheißen Sie auf alles andere“. Sie werden sehen, wie gut Ihnen ein wenig Stille und Besinnlichkeit tut und wie viel Kraft Sie dadurch schöpfen können. Wenn Ihnen gar nichts anderes einfällt, dann schauen Sie einfach dem dritten Kerzlein beim herunterbrennen zu, wenn Sie gläubig sind, sprechen Sie ein Gebet dazu aber geben Sie um Gottes Willen einfach mal Ruhe und genießen Sie die Stille. In diesem Sinn, einen wunderschönen dritten Adventssonntag  

  Autor: mc

Monika Gruber rät zum Einkauf in kleinen Läden

Kleine Geschäfte brauchen UnterstützungDie Kabarettistin hat laut Münchner Merkur einen Sturm im Internet logetreten. Grund: Sie postete bei Facebook einen Aufruf, mehr in kleinen Geschäften einzukaufen. Als Gründe führt sie unter anderem das Überleben des Einzelhandels aber auch den Erhalt der Geschäfte in Kleinstädten und Dörfern an. Sie schreibt: „Wenn wir den Einzelhandel nicht unterstützen, schauen in 5 Jahren alle Städte gleich aus“. Damit hat sie nicht unrecht. Hier in Seeshaupt am Starnberger See haben wir das auch in den letzten Jahren miterlebt. Die schöne Buchhandlung, weg, Kurzwarengeschäft, weg! Eigentlich also könnte man sagen: „Recht hat sie, die Gruberin!“. Der Sturm an Kommentaren im Internet ist deshalb umso unverständlicher. „Schlechte Preise“ mosern die einen, „ratschende Verkäuferinnen“ raunen die anderen. Die meisten glauben, dass sie ihre Ware im Internet sowieso billiger bekommt und manch einen stört einfach die Parkplatzsituation in den Städten. Also bitte! Bei vielen Dingen ist der Preis in kleinen Geschäften der gleiche wie im Internet. Ausserdem bin ich mir sicher, dass Frau Gruber bei ihrer Aussage auch vorrangig an Lebensmittel gedacht hat (auch wenn Sie Zalando als Beispiel anführt) und nicht an das Angebot von Amazon und Co. Und in dieser Beziehung muss ich ihr Recht geben. Unterstützen Sie die kleinen Läden in ihrem Dorf oder Ihrer Stadt! Ein Preisvergleich lohnt sich, denn oft gibt es den Preisunterschied gar nicht. Viele kleine Lebensmittelhändler zum Beispiel brauchen einen Vergleich mit Aldi, Lidl und Konsorten nicht zu scheuen. Ich habe es verglichen. Es kommt natürlich darauf an, von welchen Produkten man spricht. Klar können Discounter im Winter Erdbeeren oder Mangos günstiger anbieten als der kleine Gemüsehändler an der Ecke. Aber das auch nur auf Kosten der Umwelt. Vergleichen Sie hingegen Saisonales Gemüse, wie zum Beispiel Blumenkohl, dann sieht es ganz anders aus. Gemüsekleinhändler 2,90 Euro, Discounter 2,99 Euro, Bioladen 2,99 Euro. Interessant oder? Vielleicht glauben viele ja nur, dass Discounter günstig sind, weil sie zu lange nicht mehr in einem kleinen Lebensmittelgeschäft eingekauft haben und die Preise nicht mehr kennen. Darum: ich finde den Vorschlag von Monika Gruber super! Trotzdem darf man natürlich im Internet bestellen. Nur die Kommentare dort finde ich manchmal sehr fragwürdig, denn eine eigene oder gar andere Meinungen scheint nicht mehr zulässig zu sein. Jedes Mal bricht dann gleich ein Shitstorm los. Liebe Leute, bald ist Weihnachten, das Fest der Liebe. Einfach mal entspannen … Lasst vorweihnachtliche Liebe in euer Herz :-)   Webseite Münchner Merkur: zum Interview mit Monika Gruber gehts hier lang … Webseite von Monika Gruber: http://www.monika-gruber.de  

 Autor: mc

Sitzt eine Bierflasche allein auf einer Bank im Wald …

Sitzt eine Bierflasche im Wald auf einer BankAm Sonntag war ich auf Waldwegen unterwegs. Das gefällt mir momentan am besten um von A nach B zu kommen. Mitten im Wald kam ich an einer Bank vorbei, auf der eine Bierflasche saß, Pardon, eigentlich stand sie natürlich. Ihr Gesicht hatte sie von dem wunderbaren Ausblick abgewendet und drehte es in Richtung der Rückenlehne. Nicht einmal die einzigartige Landschaft der Osterseen schien ihr zu gefallen.  Traurig sah sie aus, wie sie da so alleine saß. Den Kronenkorken trug sie unsinnigerweise auf dem Kopf wie einen alten, zerknautschten Hut. Schräg und fast schmuddelig. Unsinnig, weil ihr Inhalt, der goldgelbe, einst perlende und begehrte Gerstensaft sie verlassen hatte und in der Kehle eines Unbekannten verschwunden ist. War dies der Grund, warum sie so einsam im Wald auf dieser Bank saß? Wozu denn einen Kronenkorken, wenn mit dem Inhalt, dem Bier, auch die Kohlensäure entschwunden ist. Beides wird normalerweise von diesem Deckel in der Flasche gehalten. Beides war weg. Ausgetrunken? Auf einer Bank im Wald? Alleine? Von wem? Warum aber lässt dieser Jemand die arme Flasche hier so einsam stehen? Kürzlich noch das Ziel der Begierde und kaum dass sie leer ist nur noch Abfall. Wertlos! Wobei man bei mindestens 15 Cent Pfand für eine Bierflasche nicht wirklich von wertlosem Abfall sprechen kann, auch wenn es allem Anschein nach zu wenig war um ihren ehemaligen Besitzer dazu zu bewegen die Flasche einzupacken und mitzunehmen. Jedenfalls wurde die Flasche verlassen. Vom Bier, vom Trinker, von der Kohlensäure und vom Glück. Alles war weg. Nur die Flasche saß alleine auf dieser Bank und schaute in die Rückenlehne. Sicherlich sehnte sie sich nach ihren 24 Kollegen, mit denen sie einst gemeinsam in einem Bierträger, wie bei einer Busreise, durch die Welt reiste. War dieser Träger auch hier im Wald gewesen? Sind alle weitergezogen und haben nur diese einsame Flasche zurückgelassen? Wohl kaum, dann hätte man auch die Flasche mitgenommen. So bleibt sie ihrem Schicksal überlassen. Bleibt auf ihrer Bank bis jemand sich ein Herz fasst und die arme, leere und einsame Flasche mitnimmt und sie zurück in ihren natürlichen Kreislauf bringt. Dieser beginnt für die Flasche mit dem Einführen in den Pfandrückgabeautomaten. Dort dreht sie sich dann ausgelassen im Blitzen bunter Lichter voll  Vorfreude und Erwartung. Sie wird sortiert, transportiert, gereinigt und neu mit prickelndem Gerstensaft gefüllt um sich dann erneut auf eine Reise zu machen. Vielleicht wieder zu einer Bank im Wald. Hoffentlich wird sie dann nicht erneut zurückgelassen. Aber mal kurz Spaß beiseite: liebe Leute, muss es wirklich sein, dass der ganze Abfall im Wald bleibt? Sorry, aber das ist eine Sauerei!  

Autor: mc

9. Dezember – Alles Gute Gabriel von Seidl

Gabriel von Seidl, der Münchner ArchitektWohnen Sie in einer „Gabriel-von-Seidl-Straße“ oder „Gabriel-von-Seidl-Weg“? Es wäre zumindest nichts ungewöhnliches im Umkreis von München. Denn hier gibt es einige Straßen und Wege mit diesem Namen. Nicht ohne Grund, denn Gabriel von Seidl war ein Münchner Architekt, der unter anderem die Kirche St. Anna, die Ruffinihäuser, die Lenbachvilla, das Künstlerhaus am Lenbachplatz und das Bayerische Nationalmuseum geplant und umgesetzt hat. Auch am Starnberger See war er tätig. Gabriel von Seidl entstammte mütterlicherseits einer Bierbrauerfamilie. Sein Großvater, Gabriel Sedlmayr kaufte 1807 die Brauerei Spaten, damals eine der kleinsten Brauereien Münchens, aber eine der ältesten in Deutschland, und baute diese mit großem Erfolg aus. Bis heute sind seine Nachkommen an verschiedenen Teilen der Brauerei, die hauptsächlich zu Anheuser Busch InBev gehört, beteiligt. Seidl’s Vater war der wohlhabende Bäcker Anton Seidl.  Gabriel von Seidl wurde am 9. Dezember 1848 in München geboren und wuchs in einem sicheren und finanziell unabhängigen Familienumfeld auf.  Später studierte er Maschinenbau an der Polytechnischen Schule in München und arbeitete als Maschinentechniker in England. Dabei stellte er fest, dass ihm die Architektur viel mehr am Herzen lag als der Maschinenbau. Darum kehrte er nach München zurück und belegte fortan den Studiengang der Architektur an der Münchner Akademie. Es war ein guter Entschluss! Ob Seidl je als Maschinenbauer so erfolgreich gewesen wäre wie als Architekt bleibt zu bezweifeln. Schon bald entdeckte auch die wohlhabende Gesellschaft die Qualitäten des jungen Münchner Architekten und wollte ihre Villen und Landsitze von ihm entworfen und gebaut wissen. So kam es, dass Gabriel von Seidl auch am Starnberger See, hier im Fünfseenland, eine wunderbare, von ihm erdachte und erbaute Villa hinterließ. Gebaut für den bekannten Malers Franz von Lenbach, der vor allem durch seine Portraits zu Ruhm kam. Heute schreibt man über diese Villa in der Prinz-Karl-Strasse: „ein repräsentativer Walmdachbau mit exedraartigem Vorbau an der Parkseite und symmetrischen Seitenflügeln, deren Obergeschosse als Loggien ausgebildet sind“. Gabriel von Seid’s jüngerer Bruder war übrigens ebenfalls Architekt. Auch er baute einige Häuser um den Starnberger See. Da er jedoch meist reine Privathäuser baute, ist er heute im kollektiven Gedächtnis nicht mehr so präsent wie sein Bruder. Gabriel von Seidl, der den Titel „Ritter von Seidl“ trug war Ehrenbürger seiner Geburtsstadt München und starb dort auch am 27. April 1913. Heute würde er seinen 166. Geburtstag feiern und sicherlich hätte er noch einige beeindruckende Gebäude entworfen, wenn er so alt geworden wäre. Alle Gute zum Geburtstag verehrter Gabriel von Seidl!   Einen ganz herzlichen Dank an die Stadt Speyer ( http://www.speyer.de ), die uns das Bild ihres Ehrenbürgers Gabriel von Seidl aus dem Stadtarchiv zur Verfügug gestellt hat.  

 Autor: mc