Wird ein Schiff kommen?

Wird ein Schiff kommen? Diese Frage stellt sich aus technischen Gründen bei der MS Starnberg immer öfter …Im Mondkalender steht heute, man solle an diesem Tag Heilkräuter in der Natur sammeln. Gut, die Autorin des Mondkalenders konnte die lange Trockenheit und den Supersommer nicht voraussehen und konnte somit auch nicht wissen, dass derzeit die meisten Pflanzen wohl vertrocknet sind. Aber vielleicht sind ja unter Bäumen oder an schattigen Fleckchen noch entsprechende Kräuter zu finden die Heilung versprechen. Heilung im Sinn von technischen Lösungen wünscht man sich derzeit auch bei der Bayerischen Seenschifffahrt für die MS Starnberg. Dieser knapp 60 Meter lange Dampfer, der auf dem Starnberger See fährt, scheint sich zum Problemkind der Flotte zu entwickeln. Schon kurz nach ihrer Jungfernfahrt war das Schiff vor einigen Jahren in Berg, vor dem Hotel Schloss Berg, in die Kaimauer gekracht. Dabei wurden einige Passagiere leicht verletzt und eine Kufe des Katamarans kräftig verbogen. Einige Zeit später rammte der mehrere hundert Tonnen schwere Koloss die Pfähle des Steges in Ambach und verbog sich dabei die Zierfigur am Bug des Schiffes. Vor einigen Tagen gab es dann bei Seeshaupt erneut Steuerungsprobleme so dass sich der Kapitän der MS Starnberg entschloss, auf direktem Weg die Werft in Starnberg anzulaufen und die Anlegestellen Ambach und Ammerland aus Sicherheitsgründen auszulassen. Schöner Scheiß kann man dazu nur sagen. Gerade erst einmal knapp über 10 Jahre ist das Schiff alt und hat ständig mit Problemen zu kämpfen. Langsam wünscht man sich einen reibungslosen Schiffsverkehr, nicht dass irgendwann keine Gäste mehr auf diesem teuren Schiff mitfahren möchten, weil sie Angst haben, dass wieder einmal irgendetwas an der Technik versagt. Hach, da lobe ich mir doch unsere gute, alte, leider abgewrackte MS Seeshaupt. Sie zog mit stoischer Ruhe über Jahrzehnte ihre Runden über den Starnberger See. Zuverlässig, schön, pünktlich. Mei, so is des hoid immer, das Bewährte wird aussortiert um etwas ganz neuem modernem Platz zu machen, das dann aber meistens nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Das ist doch heutzutage schon fast Standard – oder? Wenn Sie sich nach 15 Jahren dazu entscheiden, einen neuen Fernseher zu kaufen, werden Sie sich oft schon bald den Alten zurückwünschen. Da waren zwar die Farben nicht so toll und er hatte keinen Internetanschluss aber dafür hat er einfach funktioniert und Sie konnten fernsehen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Ja! Das ist die Zeit. Heute dominiert der windige Schrott …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.