Unglaublich, aber seit drei Tagen ist Frühling …

Frühlingsanzeiger SchneeglöckchenMeteorologisch gesehen war am Sonntag den 1. März Frühlingsanfang. Falls Sie nun laut auflachen, so sind Sie damit sicher nicht alleine. Frühling ist das nicht. Keine Spur. Selbst wenn die Sonne mal für 30 Sekunden durch die Wolken blitzt. Nein, das reicht nicht. Trozdem ist der Frühling da. Zumindest meteorologisch gesehen also eigentlich nach dem Wetter. Gut, das Wetter scheint sich dieser Tatsache nicht bewusst zu sein aber so ist es nun einmal. Meteorologisch dauern Frühling, Sommer, Herbst und Winter jeweils genau drei Monate lang. Von 1. März bis 31. Mai ist Frühling, egal wie das Wetter ist. Dieses scheint derzeit noch irgendwo im Winter festzuhängen. Vielleicht sollten die Meteorologen das dem Wetter auch mal erklären, das mit dem Frühlingsanfang. Astronomisch gesehen dauert es noch eine Weile bis es Frühling wird. Die Sterne sagen noch ganz klar: es ist noch Winter. Wenn ich aus dem Fenster sehe, glaube ich eher den Astronomen und Sternen als den Meteorologen (Sorry liebe Meteorologen). Der astronomische Frühlingsbeginn wird durch die Primär-Tag-und-Nacht-Gleiche festgelegt die man auch Primär-Äquinoktikum nennt. Da diese variiert kann also der astronomische Frühlingsanfang jedes Jahr zu einem anderen Datum sein. Um genau zu sein fällt der astronomische Frühlingsbeginn meist auf den 19., 20. oder 21. März. In den Jahren zwischen 2000 und 2020 kommt der 19. März jedoch gar nicht vor. Da fällt der Frühlingsanfang immer auf den 20. oder 21. Im Jahr 2015 beginnt er am 20. März. Um genau zu sein am 20. März um 23:45 MEZ. Der Frühling beginnt also kurz vor Mitternacht. Wenn Sie mich fragen, schein mir das Wetter am 20. März eher eine frühlingshafte Chance zu haben als vorgestern am 1. März. Die letzten Tage waren ja außer „greislig“ nur noch „greislig“. Zumindest hier im Fünfseenland. Falls es irgendwo anders sonnig und schön ist, bitte melden! Es gibt aber auch noch den phänologischen Frühlingsanfang. Dieser bestimmt sich nach dem Stand der Pflanzen und ist noch weiter unterteilt. Vorfrühling ist, wenn die ersten Schneeglöckchen blühen. Das tun sie schon! Auch die Haselnuss und die Salweidenkätchen sind Indikatoren für den Vorfrühling. Nach dem Vorfrühling kommt phänologisch gesehen der Erstfrühling und dann der Vollfrühling. Bei der aktuellen Wetterlage finde ich, dass noch der Begriff des „Winterfrühlings“ oder „Frierfrühlings“ eingeführt werden sollte, weil es das derzeit am besten treffen würde. Macht nix, Tatsache ist, dass ab sofort Frühling ist. Zumindest meteorologisch gesehen …    

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.