Sonntag, 8. Februar 2015 Fasching voll im Gang

Bald ist der Faschingshöhepunkt erreichtWenn Sie derzeit am Straßenrand seltsam gekleidete Menschen liegen sehen, seien Sie nachsichtig mit ihnen. Eventuell werden diese Menschen in Reimen zu Ihnen sprechen. Auch Sie sollten die Reimform wählen, wenn Sie sich mit ihnen verständigen möchten. Sprechen Sie sie nicht auf die seltsame Kleidung an, dies könnte sie verwirren, weil sie sich wahrscheinlich nicht erinnern könne, warum sie so angezogen sind und warum sie zum Beispiel eine rote Nase oder andere skurrile Accessoires tragen. Sprechen Sie langsam. “Isch kann disch net so rumliege sehn, wilsch ned lieber nach Hause gehen?“ Wenn die Person darauf mit einem schallenden „Tätää, tätää“ antwortet, wissen Sie, dass der Kommunikations- oder Verbindunggsaufbau funktioniert hat. Nun können Sie, wenn Sie möchten, weitere Fragen stellen. „Will er noch länger hier rumlungern? Beginnt ihm nicht langsam zu hungern? Er sollte schnell nach Hause krabbeln und nicht so dummes Zeug rumbrabbeln“. „Tätää, tätää“ Nachricht angekommen! Das „Tätää“ ist wie bei den Piloten das „Roger“ zur Bestätigung, dass der Funkverkehr angekommen ist und verstanden wurde. Versuchen Sie also weiter in Reimform mit diesen Menschen zu sprechen und helfen Sie ihnen nach Hause oder wo immer sie hin möchten. Schließlich ist Faschingszeit, und die Menschen sind nicht sie selbst, zumindest nicht so, wie sie den Rest des Jahres sind. Dieses Wochenende und am nächsten sind die Hochphasen. Dann kommt nur noch Rosenmontag und Faschingsdienstag und am Aschermittwoch ist der Spuk wieder vorbei. Dann ist die Narrenzeit wieder zu Ende. Das ist auch wieder irgendwie schade, denn in der Faschingszeit sind die Menschen immer so schön gelöst, so schön anders. Weniger verspannt als im Rest des Jahres. Offener, betrunkener, ausgelassener und reimender. Ja, die fünfte Jahreszeit hat schon ihre wundervollen Reize! „Uff einen Schlag wern alle dämlisch, das befielt das Datum nämlisch!“ sagt man nicht umsonst über diesen spannenden und verrückten Teil des Jahres. Haben Sie also Nachsicht mit allen Narren dieser Welt, zeigen Sie sich hilfsbereit und helfen Sie den reimenden Menschen aus dem Straßengraben. Ansonsten ist heute, nach den ersten Faschingsbällen ein eher ruhiger Sonntag, an dem es viele vorziehen, im Bett zu bleiben und sich von den ersten Faschingsbällen zu erholen. Leere Straßen, leere Wanderwege, selten ist vor der Türe so wenig los wie an den Faschingswochenenden. Der einzige Ort wo heute die Sause abgeht, ist auf dem Kinderfasching.    

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.