Sonne, Wind und Wolken …

Wetterkapriolen im November. Gestern noch über 40 Grad inder Sonne. Heute Sonne, Wind und Wolken …War das gestern ein Wahnsinnswetter? Ich habe ein Thermometer aufgestellt, das nach kurzer Zeit 44 Grad in der Sonne angezeigt hat. Im Schatten waren es gut 20 Grad. Außergewöhnlich für einen Novembertag! Die Meteorologen sagen, es sei ganz normal, also nicht ganz aber normal. Über dem Atlantik wirbeln starke Tiefs herum und diese führen zu einem extremen Hoch über Mitteleuropa und eben auch Deutschland. Dieses sorgt für das schöne Wetter. Wie lange diese Tiefs noch wirbeln können die Wetterfrösche nicht exakt vorhersagen aber es könnte noch die kommende Woche lang so gehen. Temperaturen bis 15 Grad seien zu erwarten. Der heutige Morgen zeigte dann schon ein anderes Gesicht. Die Sonne kämpfte sich im Osten durch einen Schleier aus Wolken und beleuchtete den Himmel in tollen, orangen Farben. Ein wunderbares Farbenspiel. Allerdings verschwand die Sonne auch immer wieder hinter diesen Wolken. Noch ist es nur Richtung osten wolkig, im Westen sieht es noch klar aus. Dafür blies aus dieser Richtung heute morgen schon eine steife Briese. „A sauberer Wind“, wie man auf gut bayerisch sagt. Er riss noch einmal viele der letzten Blätter von den Ästen. Egal wie fest sich diese klammerten, der Wind war stärker und wirbelte sie durch die Luft. Er entriss den Bäumen die letzten Reste ihres Kleides und verstreute es über die Landschaft. Nun recken die Bäume ihre kahlen und nackten Äste in die Luft. Nur vereinzelt konnte sich noch das eine oder andere Blatt halten und klammert sich nun einsam und verlassen an seinen Ast, wartet auf die nächste Sturmböe, die es forttragen und irgendwo auf die erde betten wird. Es war der Ansatz eines Herbststurmes, ein herbstliches Zeichen, in einem November, der ein Sommer sein möchte und mit seinen hohen Temperaturen alle Rekorde seit der Wetteraufzeichnung bricht. Sozusagen ein Super-November. Aber die Wolken am östlichen Horizont sprechen eine andere Sprache. Sie sprechen die Sprache des späten Herbstes und des kommenden Winters. Vielleicht haben sich die Meteorologen doch getäuscht und das Hoch über Mitteleuropa bricht schneller ein als sie erwartet haben. Dann könnte es innerhalb kurzer Zeit sehr ungemütlich werden. So ungemütlich, wie es normalerweise zu dieser Jahreszeit ist oder sein kann. Warten wir ab, welche Wetterströmungen heute und die nächsten Tage gewinnen. Vielleicht bleibt das schöne Wetter ja noch, vielleicht aber auch nicht. In jedem Fall kann man das Wetter nur nehmen, wie es kommt. So lautet eine alte Weisheit …

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.