Finger, äh, Füße weg vom Eis

Nicht ungefährlich sind gefrorene SeenEs muss einfach immer wieder gesagt werden. Gehen Sie derzeit nicht auf zugefrorene Seen und Weiher. Die Gefahr einzubrechen ist dabei sehr, sehr groß. Vorletztes Wochenende waren einige Menschen auf den Osterseen bei Seeshaupt Schlittschuhlaufen und haben Eishockey gespielt. In der Nacht davor hatte es auf die Eisfläche geschneit. Hätten diese Menschen das Eis einen Tag vorher gesehen, ich bin mir nicht sicher, ob sie es gewagt hätten es zu betreten. Die Osterseen sind Moorseen und bevor der Schnee das Eis bedeckte, hatte sich das Eis schon großflächig mit braunem Moorwasser „angesaugt“. Das sah richtig gruselig aus und spricht nicht für eine dicke Eisschicht. Ausserdem haben diese Seen zum Teil warme Quellen, die das Eis von unten her dünner werden lassen. So kann es gut sein, dass das Eis am Rand einige Zentimeter dick ist aber mitten im See plötzlich dünner wird und die Eisbegeisterten nicht mehr trägt. Es sollten also immer mehrere Stellen bezüglich der Eisdicke kontrolliert werden, bevor man sich auf einen solchen See traut. Einzubrechen ist kein Spaß und immer wieder ertrinken dabei auch Menschen. Besonders, wenn sie, was öfter vorkommt zum Beispiel mit Langlaufskiern über die Eisflächen fahren. Am Starnberger See und Ammersee ist die Gefahr derzeit nicht gegeben, weil auf den großen Seen kein Eis ist. Das Wasser ist zu unruhig und die Temperaturen nicht niedrig genug. Nicht einmal am Starnberger See Ostufer bei Ambach hat es Eis. Hier ist das Wasser sehr flach und der See friert schnell zu. An dieser Stelle ist die Gefahr dann auch nicht so groß, da man bis über hundert Meter weit im See gerade einmal bis zu den Knien im Wasser steht. Einbrechen ist trotzdem kein Spaß, da einem im schlimmsten Fall die nassen Hosenbeine fast an die Füße frieren. Da aber eben an den großen kein Eis ist versuchen die „Wintersportler“ auf die kleinen Seen auszuweichen, vergessen aber, dass diese nicht selten gefährlicher als die Großen sind. Geben Sie also bitte Acht und gehen Sie im Zweifelsfalle nicht auf eine Eisfläche. Bei den derzeitigen Temperaturen von knapp unter null Grad entsteht keine sichere und dicke Eisfläche. Der ganze Spaß am Eissport ist es nicht wert sein Leben und das der eventuellen Retter zu riskieren. Darum: Füße weg von den Eisflächen!    

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.