Aschermittwoch, Beginn der Fastenzeit

Die Fastenzeit beginnt am AschermittwochGestern Abend war Kehraus. Nun ist die närrische Zeit endgültig vorüber und es beginnt für die nächsten 40 Tage die Fastenzeit. Aschermittwoch, der Spaß ist zu Ende, die Menschen werden wieder normal, die Pappnasen in den Schrank zurückgelegt. Aschermittwoch heißt auf lateinisch Feria quarta cinerum „vierter Tag (Mittwoch) der Asche“ und stellt in den Westkirchen seit dem Pontifikat von Papst Gregor dem Großen den Beginn der 40-tägigen Fastenzeit dar. Den Namen trägt der Aschermittwoch von dem Brauch, die Palmzweige des Vorjahres zu verbrennen und die Asche zu segnen. Mit dieser gesegneten Asche wurde den Gläubigen dann ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Früher wurde die Asche oft auch in Kreuzform auf den Kopf gestreut. Das mag eine sauberne Sauerei gewesen sein, da ist das Malen auf die Stirn schon besser. Traditionell finden am Aschermittwoch in vielen Gasthäusern Fischessen statt. Fisch darf auch in der Fastenzeit gegessen werden, weil er dem sogenannten Abstinezgebot der katholischen und orthodoxen Kirche genügt.Eigentlich darf man ja nur das Fleisch warmblütiger Tiere in der Fastenzeit nicht essen. So hat es ebenfalls Papst Gregor I., der von 540 bis 604 nach Christus lebte und von 590 bis 604 Papst gewesen ist , festgelegt. Diese Auslegung trieb bei der hungernden Bevölkerung natürlich so manche Blüte. So wurde zum Beispiel der Biber zum Fisch ehrenhalber erklärt und genüsslich verspeist. Auch Dachs und Otter kamen auf den Tisch und in den Magen. Gut, wer Hunger leidet, der nimmt das nicht so genau und der Biberschweif soll eine wahre Delikatesse sein. So steht es im Kochbuch „Verschwundene Gäste auf der Speisekarte“, aus dem hier bei Kirchenweb.at einige Auszüge zu finden sind. Bei uns jedoch steht der Biber unter Naturschutz und sollte lieber nicht in der Pfanne landen, sonst gibt es Ärger. Aber hier an den fünf Seen gibt es genug Fisch, da muss man am Aschermittwoch auch keinen Biber essen. Genießen Sie lieber einen Saibling oder eine feine Renke. Ganz neu und ganz im Trend ist der gebeizte Karpfen von Gut Unterholz bei Bernried. Lange hat man dem Karpfen Unrecht getan und ihn verschmäht aber in dieser gebeizten Form ist er ein wahrer Leckerbissen. Den sollten Sie einmal probieren. Als dann, wünsche ich Ihnen heute Abend viel Vergnügen beim Fischessen und hoffe, Sie halten die Fastenzeit gut durch. Auf was wollten Sie gleich noch verzichten?  

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.