Der Löwenzahn - Taraxacum officinale

Der Löwenzahn ist eine Zeigerpflanze. Wächst er, sprich dies nicht für die Gesundheit der Wiese ...

Der Löwenzahn

Löwenzahn, zwischen April und Mai ist seine Blütezeit. Er ist eine Zeigerpflanze und überzieht ganze Landstriche mit seiner gelben Farbe. Zuviel Stickstoff!

Der Löwenzahn

Zwischen April und Mai wechseln die meisten Wiesen ihre Farbe von grün zu gelb. Es ist die Zeit, in der der Löwenzahn (Taraxacum officinale) das Bild unserer Landschaft prägt. Der Löwenzahn ist wohl die bekannteste unter den Blumen im Frühjahr. Schon kleine Kinder kennen sein Aussehen und seinen Namen. Häufig wird der Löwenzahn auch als “Pustblume” bezeichnet. Dieser Name wird jedoch oft nur für den schon verblühten Löwenzahn verwendet weil sich nach der gelben Blüte auf dem Blütenkopf sogenannte “Schirmflieger” bilden. Das sind die Samen des Löwenzahns. Der eigentliche Samen hängt dabei an einem haarigen Flugschirm, dem sogenannten Pappus und wird vom Wind verstreut (oder von Kindern und Erwachsenen weggepustet :-) Aber erst nochmal ein wenig zurück. Der Löwenzahn ist eine ausdauernde, mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Höhe zwischen 10 und 30 Zentimetern erreichen kann. Der Löwenzahn enthält in allen Teilen einen weissen Milchsaft, der in frühereer Zeit oft bei Augenentzündungen angewendet wurde. Der botanische Name des Löwenzahns setzt sich aus den griechischen Wörtern “taraxis” für Augenentzündung und “akeomai”, was soviel bedeutet wie “ich heile”, zusammen. Der Löwenzahn hat eine dunkelbraune, manchmal fast schwarze Pfahlwurzel, die eine Länge von über einem Meter erreichen kann. Überhalb der Wurzel sitzt eine gestauchte Sprossachse auf der die stark gezähnten Blätter des Löwenzahns stehen. Besonders stark ist diese Zahnung der Blätter an deren unterem Bereich. Zur Spitze hin wird auch die tief eingeschnittene Zahnung weniger. Aus der Mitte der Wurzel entspringt auch der manchmal bis zu einem halben Meter lange Blütenstandstiel. Dieser ist innen hohl und hat an der Aussenseite eine leichte Behaarung, die ein wenig filzartig wirkt. Der Blütenstandstiel selbst hat beim Löwenzahn keine Blätter.

Am oberen Ende des Blütenstandstiels sitzt das gelbe, tellerförmige Blütenkörbchen. Darunter befindet sich ein Wirtel aus Hüllblättern, die sich bei Regen, Trockenheit oder in der Nacht schließen und die Blüte schützen. Unter dem Wirtel befinden sich ca. 30 bis 40 abstehenden, sogenannten Hochblätter. Ist die Blütezeit des Löwenzahns vorbei, schließen sich die Hüllblätter ein letztes mal für einige Tage um sich dann bei Fruchtreife ein letztes mal zu öffnen. Dann geben sie die weisse Schirmflieger frei um sich fortzupflanzen.

Um ein Kilo Honig zu gewinnen, müssen die Bienen etwa 100000 Blüten des Löwenzahn “abernten” – eine beeindruckende Zahl

Um ein Kilo Honig zu gewinnen, müssen die Bienen etwa 100000 Blüten des Löwenzahn “abernten” – eine beeindruckende Zahl

Der Löwenzahn ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze. An geschützten Standorten bildet er oft sehr lange Blütenstandstiele aus, wird er jedoch häufig gemäht oder steht an viel begangenen Wegen, kann es auch vorkommen, dass er fast gar keinen Stiel ausbildet und die Blüte fast ganz am Boden sitzt. Weltweit gibt es daher die beeindruckende Zahl von fast 2000 unterschiedlichen Formen und Varianten des Löwenzahns.

Der Löwenzahn ist eine ungewöhnlich kraftvolle Pflanze. Nicht selten kann man sehen, wie sich eine löwenzahnblüte selbst durch die teerdecke einer Straße schiebt und dabei den gesamten Teerbelag durchstößt. Auch hartnäckig ist der Löwenzahn und hat so scon manchen Gärtner zur Verzweiflung getrieben.

Nach dem letzten Öffnen der Hüllblätter entlässt der Löwenzahn seine Samen, die sog. Schirmflieger. Von diesen hat er den Namen Pusteblume

Nach dem letzten Öffnen der Hüllblätter entlässt der Löwenzahn seine Samen, die sog. Schirmflieger. Von diesen hat er den Namen Pusteblume

Als Heilpflanze ist der Löwenzahn, wie schon erwähnt, gut bei Augenentzündungen. Er enthält jedoch noch viele weitere wichtige Inhaltsstoffe. Darunter Inulin, Triterpene, Ascorbinsäure, Cholin, Retinol und die Vitamine A, B, C und D. Auch ein hoher Kaliumgehalt zeichnet den Löwenzahn aus. Er hat eine nierenanregende Wirkung und ist daher sehr gut zur Entschlackung geeignet. Er wirkt anregend auf Bauchspeicheldrüse, Galle, Milz und Leber.Verwendet werden nur die Blätter. Er kann zum Beispiel als Löwenzahnpesto oder Löwenzahnsalat am besten aus jungen, frischen Blättern zubereitet werden.