Der Ehrenpreis
Der Ehrenpreis gilt hierzulande erst seit 1930 als eingebürgert. Ursprünglich stammt er aus dem Kaukasus …
Mit dem Ehrenpreis (Veronica) kommen wir zu einer sehr artenreichsten Pflanze im Fünfseenland. An die 450 verschiedene Arten sind bislang entdeckt worden. Natürlich wachsen nicht alle davon in unserer Gegend aber immerhin gibt es so viele.
Der Ehrenpreis gehört zu einer sehr umfangreichen Pflanzenfamilie. Bislang sind über 450 Vertreter dieser Art entdeckt worden
Wer den Ehrenpreis entdecken möchte, muss sich bücken! Also – runter auf die Knie und die Nase in die Wiese gesteckt :-) Klein und unscheinbar, aber doch in großen Mengen wächst diese zierliche, hellblaue Blume auf unseren Wiesen. Der Ehrenpreis wurde kürzlich, nach ausgiebigen wissenschaftlichen Untersuchungen in eine andere Pflanzenfamilie kategorisiert. Führte man ihn früher in der Familie der Braunwurzgewächste oder Rachenblütler, so wird er nun der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) zugeordnet.
Hier im Fünfseenland ist die wohl am meisten verbreitete Art des Ehrenpreis der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), im Volksmund auch wildes Vergissmeinicht, Männertreu, Frauenbiss oder Augentrost genannt. Ein weiterer sehr verbreiteter Name für diese Pflanze ist Gewitterblume. In früherer Zeit glaubten die Menschen, dass es in Jahren in denen der Gamander Ehrenpreis besonders zahlreich blüht, viele Gewitter geben würde. Die Pflanze sei ein Gewitteranzeiger, so sagte man. Auch war man landläufig der Ansicht, dass das Abpflücken dieser Blume zu Gewittern und starkem Regen führen würde. Diese Theorien haben sich jedoch nicht bestätigt. Der Gemander Ehrenpreis ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zwischen 10 und 30 Zentimetern groß werden kann. Meist ist die wahre Größe dieser Pflanze nur schwer zu erkennen, da sich ihr Blütenstiele gerne etwas durch die benachbarten Pflanzen schlängeln. Eine weitere Art des Ehrenpreis, der im Fünfseenland weit verbreitet ist, ist der Faden-Ehrenpreis (Veronica filiformis). Der Faden-Ehrenpreis liebt als Standort nährstoffreiche Böden und ist auf regelmäßig gemähten Wiesen, Viehweiden und Parkrasen zu finden. Er ist eine sogenannte Zeigerpflanze und signalisiert lockeren, stickstoffreichen Boden. Der Faden-Ehrenpreis ist ein Kriechpionier und kann ganze Rasenflächen bedecken. Daher wird er oft auch eher als Wiesenschädling und weniger als Blume gesehen. Der Faden-Ehrenpreis stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und Kleinasien und wurde erst um 1900 in Europa eingeführt und gilt seit 1930 als eingebürgert. Die meisten Ehrenpreis im Fünfseenland gelten als sogenannte “Gartenflüchtlinge” und entwickeln sich an vielen Stellen wild. Beide Ehrenpreisarten haben blass-hellblaue, kleine Blüten. Die Samen des Ehrenpreis sind, wenn sie feucht werden, sehr klebrig ohne dabei aufzuweichen. Dies bewirkt, dass diese sehr gut an Menschen und Tieren, die den Ehrenpreis streifen, kleben bleiben und so mitgenommen und verbreitet werden.
So unscheinbar und klein diese Pflanze auch sein mag, ihre Heilkräfte sind enorm und betreffen fast alle Organe. Ehrenpreis wird meist in Teemischungen aus dem blühenden Kraut zubereitet und soll unter anderem bei schlechten Cholesterinwerten die beste Wahl sein. Auch gegen Nervosität, bei Verdauungsbeschwerden, Rheuma, Gicht oder Atemwegserkrankungen wird der Ehrenpreis verordnet.
Wächst viel Ehrenpreis, dann gibt es viele Gewitter, glaubte man früher. Darum nennt der Volksmund diese Pflanze auch “Gewitterblümchen”
Auch in der Bachblütentherapie findet der Ehrenpreis seinen Platz. Fehlt einem der Zugang zu sich selbst oder hat man den Überblick verloren, dann ist die Bachblütenessenz aus Ehrenpreis die richtige Wahl. Der Ehrenpreis öffnet den Weg und gibt einem Sicherheit im Umgang mit den eigenen Gefühlen. Auch soll er helfen, Abstand zu belastenden Dingen zu erwirken, damit man diese dann aus einem neuen, anderen Winkel betrachten kann.