Das Buschwindröschen - Anemone nemorosa

Das Buschwindröschen ist eigentlich keine Blume sondern eine Staude

Das Buschwindröschen

Das Buschwindröschen ist Sinnbild für Vertrauen, Unschuld und Vergänglichkeit. Es ist durch kein Abkommen explizit geschützt, sollte aber nicht unsinnig gepflückt werden

Das Buschwindröschen

Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist eine kleine Staude, gehört zur Pflanzenart der Windröschen (Anemone) und zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Im Volksmund wird diese Pflanze auch oft als Hexenblume bezeichnet. Der botanische Name Anemone nemorosa leitet sich aus den griechischen Wörtern anemos, der Wind und nemorosa – schattig oder waldreich ab. Übertragen könnte man vielleicht sagen der Schattenwind.

Das Buschwindröschen ist eine sehr gesellige Pflanze. Am richtigen Standort breitet sie sich wie ein ganzer Blumenteppich aus

Das Buschwindröschen ist eine sehr gesellige Pflanze. Am richtigen Standort breitet sie sich wie ein ganzer Blumenteppich aus

Das Buschwindröschen ist ein klassischer Frühjahrsgeophyt, der nachdem der Winter vorbei ist aus seiner Wurzel des Vorjahres wächst. Seine Blütezeit liegt je nach Witterung zwischen März und Mai.

Normalerweise hat das Buschwindröschen eine Blüte. In seltenen Fällen kann eine Pflanze aber auch zwei Blüten haben. Diese bestehen aus sechs bis acht (in ganz seltenen Fällen auch zwölf) weißen, sogenannten Perigodenblättern. In der Mitte der Blüte sitzen 10 bis 20 längliche und flaumig behaarte Fruchtblätter. Auch beim Buschwindröschen übernehmen Insekten die Bestäubung. Daraufhin bildet die Pflanze ca. 20 gelbliche sogenannte Balgfrüchte die aussehen wie Nüsschen. Sie sind kugelrund und tragen ein dichtes, kurzes Haarkleid. Wenn das Buschwindröschen seine Samen verstreut hat, zieht sich die Pflanze im Lauf des Frühsommers zurück in ihren unterirdischen Teil und verbleibt dort bis zum nächsten Frühjahr. Über diese lange Zeit speichert es die Nährstoffe, die es dann im Frühjahr für die Blüte benötigt. Die horizontale Wurzel des Buschwindröschens wird ca. 30 Zentimeter lang und “kriecht” knapp unter der Erdoberfläche durch den Waldboden. Die Verbreitung der abgeworfenen Samen übernehmen auch beim Buschwindröschen Ameisen. Diese Verrbingung der Samen durch Ameisen nennt man im Fachjargon Myrmekochorie. Die Samen enthalten Lock- oder Nährstoffe, die die Ameisen anlocken und diese dazu veranlassen, die Samen einzusammeln und mitzunehmen. Auch die Samen des Buschwindröschens haben ein sogenanntes Elaiosom. Dies kann von den Ameisen als Nahrung verzehrt werden. Nachdem dieser Nahrungsteil von den Ameisen abgefressen wurde lassen sie die Samen liegen oder bringen diese aus ihrem Bau zurück in den Wald wo sie ebenfalls einfach abgelegt werden. Entscheidend ist, dass die Samen durch die Lock- und Nährstoffe von den Ameisen mitgenommen und so verteilt werden. Das Buschwindröschen hat sehr hohe Lichtansprüche. Der gesamte Lebenszyklus dieser Pflanze findet im Frühjahr statt. Den Rest des Jahres belibt sie zurückgezogen in ihrer Wurzel. Als Standort liebt das Buschwindröschen frische, feuchte und Nährstoffreiche Böden in Laubwäldern.

Auch das Buschwindröschen ist eine sehr gesellige Pflanze und wenn die Samen auf den richtigen Boden gefallen sind, dann breitet sich diese Blume meist zu einem ganzen Blumenteppich aus und bedeckt damit große Teile des Waldbodens.

In ganz seltenen Fällen kann ein Buschwindröschen anstatt einer Blüte auch zwei Blütenknospen ausbilden

In ganz seltenen Fällen kann ein Buschwindröschen anstatt einer Blüte auch zwei Blütenknospen ausbilden

Das Buschwindröschen enthält genau wie das Leberblümchen Protoanemonin und muss daher als giftig eingestuft werden. Protoanemonin ist ein Lacton, das als Toxin in allen Hahnenfußgewächsen enthalten ist. Das Buschwindröschen ist Sinnbild für Vertrauen, Unschuld und Vergänglichkeit. Es ist durch kein Abkommen explizit geschützt, sollte aber nicht unsinnig gepflückt werden. Das der Volksmund diese Pflanze auch “Hexenblume” nennt, soll seinen Ursprung darin haben, dass die getrocknete und gerauchte Pflanze in einen Rauschzustand versetzt, in dem man angeblich in der Lage sein soll Hexen zu sehen oder zu erkennen.