Weihnacht - das schönste Fest des Jahres

Weihnachtszauber in der Stube, glänzende Augen und Geschenke

Weihnacht

Das beliebteste Fest des Jahres ist heute schon zum Hype geworden. Mehr Weihnachtswahnsinn als Weihnacht

Die Fest- und Feiertage im Fünfseenland

Für die Nacht an Weihnacht wurde immer ein großer knorriger Buchen- oder Birkenstamm hergerichtet und in den Ofen gelegt, damit die Stube schön warm war, wenn man aus der Christmette zurück auf den Hof kam. Den mit Kerzen geschmückten Lichterbaum oder Christbaum gab es bis in das 18. Jahrhundert nur in Fürstenhäusern. In den Bauernhäusern gab es den Weihnachtsbaum früher gar nicht. Man konnte es sich dort schlicht und ergreifend nicht leisten, Kerzen zu verschwenden oder für den Schmuck des Baumes Geld auszugeben. Adventskränze oder Adventskalender gab es gar nicht, da diese Adventsbräuche erst in jüngerer Zeit entstanden sind. Die Dienstboten erhielten kleine Geschenke, die Knechte und Mägde bekamen zu Weihnachten eher praktische Dinge wie etwa ein neues Hemd oder einen neuen Kittel. Dies alles war aber kein „muss“ sondern hing von der Freundlichkeit des Hofinhabers ab. Am Weihnachtsvorabend, dem heiligen Abend gab es vielerorts Rohrnudeln und Dörrobst zu essen. Auch Klätzen (getrocknete Birnen) waren eine beliebte Speise für diesen Tag. Überall wurden an diesem Tag Weihnachtskrippen, einem Brauch der in den Klosterkirchen entstand und die Geburt Jesu darstellt, in Kirchen aber auch in privaten Häusern aufgestellt. Oft wurden auch Hirten- oder Krippenspiele abgehalten.

An den Tagen der Weihnachtszeit also am 24. Dezember bis 06. Januar durfte weder gewaschen noch geputzt werden, da dies in jedem Falle Unglück über das Haus gebracht hätte. Das Gesinde und die Dienstboten hatten in diesen Tagen frei und waren meist zu ihren Familien gefahren. Dies war nur zu dieser Jahreszeit möglich, da es früher an Weihnachten oft auch sehr viel Schnee lag und die Feldarbeit komplett eingestellt war. Das Leben auf den Bauernhöfen wurde in den kalten Wintermonaten sehr still und ruhig. In den Stuben, wo der Herd meist auch der einzige wärmende Platz im ganzen Haus war, wurde gestickt, genäht und ander kleinere handwerkliche Arbeiten verrichtet. Nicht selten ging es in der vermeintlichen „Guten alte Zeit“ auf den Höfen um das nackte überleben. Weihnachten, auch „Christfest“ oder „Heiliger Christ“ genannt, zählt neben Ostern nicht nur in Bayern oder im Fünfseenland zu den wichtigsten Festtagen der Christen. Weihnachten ist das Fest von der Geburt Jesus Christus und das jüngste Christusfest der Kirche. Eigentlich ist das Weihnachtsfest heidnischen Ursprungs und nahm Bezug auf die Raunächte, eine Zeit, in der Geister ausgetrieben und -beschwört wurden. Auch zum Orakeln sollten sich diese Nächte nach heidnischem Denken hervorragend eignen. Als Raunächte werden die sechs Tage vor und nach Sylvester bezeichnet. Beginnend mit der Christmette in der heiligen Nacht, die eine Art Wache für das Jesuskind darstellt, geht das heute gefeierte, christliche Weihnachtsfest über den 25. Dezember, dem Weihnachtstag bis zum 26. Dezember, dem Stephanitag.

Erst im 4. Jahrhundert wurde kalendarisch der Tag von Christi Geburt vom 6. Januar auf den 25. Dezember verlegt. Der alte Weihnachtszyklus, wie er seitdem hierzulande gefeiert wird begann am 11. November, dem Martinstag und endete erst am 2. Februar, an Mariä Lichtmess. An diesem Tag, an dem früher die Dienstboten ihre Stelle wechselten war das Weihnachtsfest endgültig vorüber.

Oft wird neben dem Weihnachtsbaum die Geburt Christi in einem Stall bei Betlehem aufwändig in einer Krippe dargestellt

Oft wird neben dem Weihnachtsbaum die Geburt Christi in einem Stall bei Betlehem aufwändig in einer Krippe dargestellt