Dominica in Palmis Domini - Palmsonntag

Der letzte Sonntag vor dem Osterfest

Palmsonntag

Wer an diesem Tag als letzter aus dem Bett kommt ist der Palmesel. Es ist der letzte Sonntag vor dem größten Fest der Kirche, dem Osterfest

Die Fest- und Feiertage im Fünfseenland

Der Palmsonntag (lat. Dominica in Palmis Domini) ist der 6. Sonntag der Fastenzeit, der Sonntag vor Ostern und der Beginn der Osterwoche oder Karwoche (Die heilige Woche). Wer an diesem Tag den Osterruf „Wach auf!“ überhört und zuletzt aufsteht, der ist den ganzen tag lang der sogenannte Palmesel und das wurde dem armen Betroffenen dann auch den ganzen Tag immer wieder hinterher gerufen. In manchen Gegenden wurde der Langschläfer sogar in einen Sack gesteckt und in einer Schubkarre durch den Ort gefahren. Oft werden am Palmsonnteg als „Zeichen des Lebens und des Sieges“ Palmzweige (auch Palmkätzchen oder Palmbuschen) mit zur kirchlichen Prozession genommen und dort mit Weihwasser gesegnet. Diese Palmweihe fand oder findet meist vor dem eigentlichen Gottesdienst statt. Palmen wurden im Altertum als Heilige Bäume verehrt und gefeiert. Da aber in Mittel- und Nordeurope keine Palmen wachsen, wurden die Palmen durch Palmzweige oder Palmkätzchen ersetzt. Um genug Zweige für das fest zu bekommen, waren die Buben und Burschen schon Tage zuvor in den Wald gegangen und haben Palmzweige gesammelt.

Salweide mit ihren silbergrauen, kuschelig weichen Palmkätzchen verwendet. Oft wurden diese Salweidenzweige dann mit den Zweigen und Ästen des Sevenbaumes, Buchs und Preisselbeerkraut oder Immergrün zu einem schönen Strauss zusammen gebunden und zur Weihe getragen. Diese geweihten Palmzweige werden dann im darauffolgenden Jahr am Aschermittwoch verbrannt. Die dabei entstehende Asche wird eingesammelt und dann auf das Aschekreuz aufgestreut, das zu Beginn der Fastenzeit ausgeteilt wird. Heute werden an die Palmsträusse auch oft ausgeblasene und bemalte Eier als Dekoration gehangen. In Bayern werden die geweihten Palmsträusse auch oft hinter das Kruzifix im Herrgottswinkel in der Stube gesteckt.

Am Palmsonntag, so wurde es früher auch dringend empfohlen, sollte man drei Palmkätzchen verschlucken, damit einem das Wetter in den kommenden Wochen gewogen blieb. Wir haben das nicht ausprobiert und raten auch dringend davon ab :-) Die Salweide war aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März eine wichtige, erste Futterpflanze für Insekten wie zum Beispiel der Honigbiene. Oftmals wurden auch dem Vieh einige geweihte Palmzweige in das Futter gemischt. Ein Brauch, von dem die Menschen in früheren Zeiten geglaubt haben, es würde die Tiere gegen die Magie von Hexen und Druiden schützen. Noch heute ist es in vielen Gegenden in Bayern lebendiger Brauch, den Tieren getrocknete Weidenkätzchen in das Futter zu mischen um es vor Seuchen und Krankheiten zu schützen. In Anlehnung an den Einzug von Jesus auf einem Esel in Jerusalem wurde im Mittelalter und besonders im Barock oft ein Esel mit einer darauf reitenden Christusfigur bei Palmprozessionen mitgeführt.

Jesus ritt bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Esel, der sogenannte Palmesel. Diesem Einzug wird gedacht

Jesus ritt bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Esel, der sogenannte Palmesel. Diesem Einzug wird gedacht

Bauernregeln zum Palmsonntag:

„Ist der Palmsonntag ein heiterer Tag, für den Sommer ein gutes Zeichen sin mag.“