Michaeli - der Tag zu Ehren des Heiligen Michael

Das Erntejahr ist fast vorrüber, die Arbeit getan

Michaeli

Das Erntejahr ist so gut wie vorbei. Nun mussten die Gerätschaften winterfest eingelagert werden

Die Fest- und Feiertage im Fünfseenland

Nun ist das Erntejahr in Bayern fast vorrüber. Es geht auf den Festtag Michaeli zu, der traditionell das Ende der Erntezeit bedeutete. Diesem Datum fieberten die Mägde und Knechte schon seit einiger Zeit entgegen, denn sie mussten in der Regel wärend der Ernte schon um 3 Uhr aufstehen und mit der schweren Feldarbeit beginnen. Nachdem die Arbeit nun so gut wie getan war, konnte man es sich erlauben erst wieder um 5 Uhr aufzustehen und seiner Arbeit nachzugehen. Die beschwehrliche Zeit ging also ihrem Ende zu. Doch ganz soweit war es noch nicht, denn erst musste noch der Hof und alle Geräte auf den kommenden Winter vorbereitet werden. Von einer arbeitsreichen Zeit ging es damals also direkt in die entberungsreiche und karge Winterzeit über. Ab dem Michaelitag am 29. September wurde auch mit dem Abtrieb der Tiere von den Almen begonnen. Um Michaeli spürt man schon, dass die Tage merklich kürzer werden und in den frühen Stunden vor dem Sonnenaufgang ziehen schon vereinzelt die Morgennebel über das Land. Der Michaelitag war für die Bauern einer jener wichtigen Lostage des Jahres. Vielerorts fanden an diesem tag auch große Feste statt.

Die Ernte war eingebracht, die Speisekammern gefüllt und der kalte Winter konnte nun langsam kommen. Oft wurden am Vorabend der Michaeli-Festlichkeiten das sogenannte Michaelsfeuer entzündet. Dieses Feuer war ein Symbol dafür, dass man nun zur Arbeit und gegen die kommende Winterdunkelheit wieder ein „selbstgemachtes“ Licht benötigt. Der Beginn der „Lichtarbeit“ wie es die Menschen damals nannten wurde am Michaelsfeuer gebührend gefeiert. Der Michaelitag hat seinen Namen vom Erzengel Michael, den – so die Legende – Gott ausschickte um Lehm für die Erschaffung Adams herbeizubringen. Michael ließ sich ebenso wie Gabriel vom Protest der Erde abhalten. Erst Asrael führte den Auftrag Gottes aus und brachte den gewünschten Lehm.

Der Heilige Michael wird fast immer mit einem Schwert in seiner Hand, das einen Drachen durchbort, dargestellt. Diese Darstellung rührt daher, dass die Christen glauben, Michael sei der Bezwinger des Teufels in Gestalt eines Drachen sowie der Anführer der himmlischen Heerscharen. Michael gilt unter anderem auch als einer der drei Männer, die Abraham besuchten. In vielen Darstellungen der Johannes-Offenbarung hat Michael eine ganz besondere Aufgabe. Beim jüngsten Gericht erweckt seine Posaune die Toten aus den Gräbern, befreit die „Frau mit dem Kinde“ und tötete den Satan in der Gestalt eines Drachen. Der Heilige Erzengel Michael wird oft auch als der Hüter des Tores zum Paradies bezeichnet. Viele Kirchen im ganzen Land tragen ihm zu Ehren den Namen St. Michaels Kirche (zum Beispiel die Pfarrkirche von Seeshaupt im Fünfseenland). Auch viele Apotheken heissen nach dem Heiligen „St. Michaels Apotheke“.

Nach dem Michaelitag mussten die Erntegeräte wieder sicher im Hof untergebracht werden

Nach dem Michaelitag mussten die Erntegeräte wieder sicher im Hof untergebracht werden

Bauernregeln zu Michaeli:

„Bringt St. Michaeli Regen kannst du gleich den Pelz anlegen.“


„Auf einen nassen Michaelitag ein nasser Herbst folgen mag“