Stückerlweis von Michael Gerwien

Ein Münchner Kriminalroman aus dem Gmeiner-Verlag

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Kriminalroman „Stückerlweis“ von Michael Gerwien aus dem Gmeiner Verlag

Stückerlweis

Am Münchner U-Bahnhof Marienplatz stürzt im Feierabendverkehr ein Mann auf die Gleise und wird von der einfahrenden U-Bahn tödlich verletzt. Gut, werden Sie jetzt vielleicht sagen, ich komme jeden Tag wegen so einem lebensmüden zu spät zur Arbeit, das ist in München nichts Seltenes. Der Getötete war der SChuldirektor des Pasinger Gymnasiums, Gerhard Bockler. So ist das Leben möchte man da sagen, auch Pädagogen sind nicht frei von Lebensüberdruss und manch einer nimmt die nächste U-Bahn um seinem irdischen Dasein ein Ende zu machen. Ein Selbstmord? Ein Unfall? Alles deutet darauf hin, dass der Oberstudienrat entweder durch die verwicklung verzwickter Umstände aus dem Leben geschieden ist oder es einfach so wollte. Es gibt auf den Aufzeichnungen der Überwachungskameras keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Fall zu den Akten und gut ist es. Wäre es auch, würde nicht schon kurz später ein weiterer Lehrkörper zerhäckselt, also stückerlweis im Gleisbett liegen. Spätestens dies ist der Moment, an dem Exkommisar Max Raintaler nicht mehr an einen Unfall oder an den reinen Mangel an Lebensmut glaubt. Schließlich ist der zweite Tote ebenfalls Lehrer am Pasinger Gymnasium. Entweder sind an dieser Schule alle Lehrer des Lebens überdrüssig oder es steckt doch ein anderer Grund hinter diesen Todesfällen. Max Raintaler beginnt im Auftrag seines Ex-Kollegen, Hauptkommisar Franz Wurmdobler, zu ermitteln und stößt schon schnell auf frustrierte Lehrer und terrorisierende Schüler, wie es an der einen oder anderen Schule an einem Brennpunkt durchaus heute Realität ist. Als wiederum einige Tage später der nächste Lehrer stückerlweis im Gleisbett des U-Bahnhofes liegt, ist Raintaler sich sicher, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings schwierig, da niemand dem Ex-Kriminaler so richtig Auskunft geben will. So beginnt der eben erschienene Roman von Michael Gerwien, der sich diesem Thema aus sozialen Brennpunkten in Großstädten annimmt und die eigentlich todtraurige Geschichte durch seinen faszinierenden und einzigartigen Protagonisten Max Raintaler trotzdem extrem lesenswert und vor allem unglaublich spannend gestaltet. Der sozialkritische Kriminalroman wird durch den gewohnt satirischen Schreibstil von Michael Gerwien zu einer kurzweiligen Lektüre, bei der die Spannung bis zur letzten Seite am Anschlag knistert. Sehr lesenswert und unterhaltsam. Gmeiner-Verlag, 277 Seiten, 9,99 Euro.

Webseite Gmeiner-Verlag GmbH: http://www.gmeiner-verlag.de

  Autor: cam für fuenfseenland.de

Über den Autor: christian andreas mueller

Heimatforscher, Naturschützer, Energieeinsparer, Apple-Fan, Ex-Verlagsbetreuer, Hobbygärtner und gebürtiger Fünfseenland'ler. Geboren in Starnberg und aufgewachsen in Seeshaupt, kennt er die Gegend wie seine Westentasche.