südSee Kinder- & Jugendhilfe e.V.

Ein Traum wird wahr …

Ist es nicht wundervoll, wenn ein Traum wahr wird? Wenn Gedachtes und Erträumtes in die Tat umgesetzt wird und zu Greifbarem, zu Realem wird? Von welchem Traum sprechen wir? Wer träumt ihn? Eine Handvoll Sozialpädagogen und Erzieher. Sie arbeiteten in großen Einrichtungen und rieben sich an der Bürokratie und der Behäbigkeit dieser Schwergewichte auf. Einen sozialen Beruf ergreift man nicht, weil man das große Geld verdienen will, sondern weil es um die Sache geht. Um Alte, Kranke, Behinderte oder wie in dieser Geschichte, um Kinder. Jedenfalls um eine Menge Verantwortungsbewusstsein, Idealismus und Engagement, aber nicht um Verwaltung, Planung, Steuerung oder gar Gewinnmaximierung. Es geht um Kinder, Gutes tun und einen Traum. Mit dem südSee e. V. in Seeshaupt ging ein solcher Traum in Erfüllung und trägt heute dazu bei, dass acht Kinder und Jugendliche, die es in ihrem jungen Leben nicht immer leicht hatten, wieder eine normale Kindheit in einem kleinen Dorf in Oberbayern leben können. Eines Abends im Jahr 2006 saßen die Gründer und Gründerinnen zusammen und dachten darüber nach, wie man in Zukunft arbeiten wolle und wie eine Kinder- und Jugendeinrichtung zum Wohle der Kinder funktionieren könnte, ohne ein starrer Apparat zu sein. Mit diesen Gedanken nahm das Projekt südSee e. V. seinen Lauf. Nach einer turbulenten Vorlaufzeit, hunderten Besprechungen unzähligen Behördengängen und der Bereitstellung eines geeigneten Hauses durch die Evangelische Landeskirche, konnte im Juli 2007 die „Villa südSee“ in Seeshaupt am Starnberger See, mit einem großen Fest ihre Tore öffnen und acht benachteiligten Kindern und Jugendlichen ein neues, liebevolles Zuhause geben. „Selten habe ich bei einem Projekt eine solche Solidarität eines ganzen Ortes miterlebt“ sagt Manfred Fent, der Vorsitzende des Vereins. „Manchen Menschen haben beispielsweise einfach schnell einen Kuchen gebacken und ihn uns vorbeigebracht. So mussten wir uns nicht ums Essen kümmern wenn wir am Haus gearbeitet und renoviert haben … Ist das nicht toll!?“ sagt er lachend. So etwas sind wunderbare Gesten, die zeigen, dass die Menschen es gut finden was hier gerade geschieht.

Langfristige Unterstützer sind wichtig …

Eine Einrichtung mit acht fest dort lebenden Kindern und Jugendlichen braucht aber neben der moralischen Unterstützung und der Akzeptanz des Umfeldes sowie der Hilfe von ortsansässigen Menschen, Vereinen und Einrichtungen natürlich auch Helfer, denen es möglich ist, ein solches Projekt auch langfristig, finanziell zu unterstützen. „Manche Kinder kommen mit sechs Jahren zu uns und wir möchten sie mit 18 Jahren langsam in die Selbständigkeit und das eigene Leben entlassen. Hierzu braucht man zuverlässige und langfristige Spender. Menschen, die sich sozusagen als dauerhafte Paten verstehen und engagieren.“ sagt Hans Wagner. „Aber natürlich freuen wir uns auch über jede kleine Spende. Mit acht Kindern im Haus kann man immer jeden Cent brauchen. Da gibt es vieles was besorgt werden muss. Egal, ob für Schule, Freizeit, Bekleidung oder Ähnliches.“ Die Bewährungsphase hat der südSee e. V. schon lange hinter sich gebracht. Seit sieben Jahren läuft die Einrichtung nun erfolgreich und im Jahr 2015 soll ein zweites, eigenständiges Haus in Seeshaupt eröffnet werden.

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Spaß für die südSee-Kinder: für die Gestaltung der ersten Webseite durften sie kreativ werden und ihre Vorschläge einbringen …

Fast jede Woche eine Anfrage …

Das Einrichtungskonzept kommt auch bei den Jugenämtern sehr gut an. „Fast jede Woche bekommen wir Anfragen, ob wir noch weitere Kinder aufnehmen können“ sagt Michael Schmidt, der neben seiner Arbeit als Erzieher auch Kassier im südSee-Verein ist, im Interview. Im Gegensatz zu großen Einrichtungen, leben die Kinder in der Villa südSee wie in einer richtigen Familie. Im Sommer fährt man gemeinsam in die Ferien, geht zum Bergwandern oder im Winter zum Skifahren. Freunde der Kinder kommen ebenso zu Besuch wie Freunde der Betreuer. In der Villa südSee sind Freunde und Bekannte immer auf einen Espresso und einen kurzen Ratsch willkommen. Das zeigt den Kindern, dass es im Leben wichtig ist, gute Freunde zu haben. Und solche schauen auch mal ganz spontan vorbei. Wie im richtigen Leben! Dazu gehört natürlich auch der Alltag und auch hier geht vieles durch die feste Verankerung der Einrichtung im Dorf leichter.

Wie in einer „richtigen“ Familie …

Man kennt die Kinder der Villa südSee, so, wie man eben auch die Kinder aus der Nachbarschaft oder von anderen Familien kennt. Sie sind Teil des Ortes, Teil der dörflichen Gemeinschaft. Viele von ihnen sind aktive Mitglieder in Turn-, Fussball- Tennis- oder anderen Vereinen. Die Älteren unter ihnen machen Praktikas in den am Ort ansässigen Unternehmen und schnuppern in ihr späteres, berufliches Leben hinein. Wenn es die Zeit und die „Hausaufgabenlage“ erlauben, gehen sie einfach zu ihren Freunden im Ort zum Spielen und Ratschen, genau so wie es andere Kinder gleichen Alters eben auch tun. Die Kinder der Villa südSee sollen von Anfang an erfahren, dass sie hier willkommen sind und dass sie gemocht werden. Das ihre oft traurige Vergangenheit keinen Schatten auf ihr ganzes Leben wirft, sondern nur ein Teil davon ist. Das sie selbst aber ganz „normal“ und, wie jeder andere Mensch auch, ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft sind. Das ist für sie, bei allem Erlebten, nicht immer selbstverständlich und oft müssen sie das Vertrauen in andere Menschen erst wieder finden und dadurch auch zu sich selbst und zu mehr Selbstbewusstsein. Dies gelingt in einer kleinen Einrichtung in einem Dorf, an dessen Leben sie sich aktiv beteiligen einfacher, als in einer großen Einrichtung, in der ein integrativer Ansatz schwer umzusetzen ist.

Ein zweites Haus soll entstehen …

Die Villa südSee ist vom ersten Tag an ein voller Erfolg und soll nun noch erweitert werden. Nicht in Form eines größeren Hauses, in dem mehr Kinder wohnen können, sondern mit einem zweiten, eigenständigen Haus, einer zweiten südSee-Familie. „Wir möchten unser erfolgreiches Konzept auf ein weiteres Haus ausdehnen“ sagt Alexandra Windisch, zweiter Vorstand im südSee Verein. „Dieses soll genauso eigenständig sein, wie wir es sind. Eben auch eine kleine Großfamilie“ sagt sie augenzwinkernd. „Zum Glück haben uns viele Unterstützer auch für dieses neue Vorhaben schon ihre Hilfe zugesichert.“ Ein Teil der ehemaligen Praktikanten und Praktikantinnen der Villa südSee hat sich schon auf die neuen Stellen beworben. Auch dies ist ein gutes Zeichen dafür, dass hier ein intaktes und lebenswertes Umfeld entstanden ist. Für die Kinder ist das von großem Vorteil, weil sie diese Menschen ja schon aus deren Praktikumszeit kennen und so kaum ein Wechsel bei den Betreuungspersonen stattfindet. Im Herbst 2014 soll mit den Bauarbeiten am neuen Haus in der Schechener Straße begonnen werden und wenn alles reibungslos abläuft, ist es bis Mitte 2015 bezugsfertig. Es werden wieder acht Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren sein, die dann gemeinsam mit ihren Sozialpädagogen und Erziehern das Haus mit Leben füllen.

Ein Leben lang Seeshaupter …

Bestimmt wird das ein oder andere Kind, das hier in der Villa südSee groß wird, sich für den Rest seines Lebens als Seeshaupter fühlen und verstehen. Vielleicht wird er oder sie bis ins hohe Alter an diesem wunderschönen Ort am Starnberger See verbleiben, wirken und leben. Eine großartige Vorstellung! Dafür lohnt es sich Energie, Zeit und vor allem ganz viel Liebe in diese Kinder und Jugendlichen zu investieren, damit sie zu verantwortungsbewussten und aufrichtigen Erwachsenen heranwachsen können. Dieses Ziel gilt es nach Kräften zu unterstützen und zu fördern, damit auch hier ein Traum wahr wird. Der Traum davon, ein akzeptiertes und geschätztes Mitglied der Gesellschaft zu sein. Wir von fuenfseenland.de finden das Projekt „südSee Kinder- und Jugendhilfe e. V.“ eine rundum unterstützenswerte Sache hinter der wir voll und ganz stehen. Wir würden uns freuen, wenn auch durch diese kleine Geschichte bei Fünf-Seen-Charity der ein oder andere Spender hier am Starnberger See und natürlich auch anderswo gefunden werden kann. In einer so wohlhabenden Gegend muss man den Benachteiligten und Vernachlässigten in unserer Gesellschaft unter die Arme greifen und Hilfsbereitschaft zeigen. Man darf nicht ausgrenzen, sondern muss die Hand reichen und Hilfe anbieten. Besonders, wenn es sich bei den Hilfsbedürftigen um Kinder handelt! Es gibt noch viele Dinge, die zum Start des zweiten Hauses dringend benötigt werden und vielleicht können Sie, liebe Leserin, lieber Leser dieser Zeilen, helfen, damit ein weiterer Traum in Erfüllung geht und Wirklichkeit wird. Alle Informationen zu den Spendenkonten finden Sie auf der nächsten Seite und falls Sie Fragen haben sollten, freut sich das Team des südSee Kinder- und Jugendhilfe e. V. auf Ihre Kontaktaufnahme, um sie Ihnen gerne und ausführlich beantworten zu können.